MLJ hat geschrieben:Sag mal, wenn du heute einen Film realisieren wolltest, was würdest du vorziehen: Richtige Kulisse oder CGI mit Green Screen wie es George Lucas in "Star Wars" Episode 1-3 gemacht hat.
Eine Fangfrage ;-)
Ich würde immer die richtige Kulisse vorziehen, aber das reicht heute nicht mehr aus.
Natürlich hängt es in erster Linie vom Stoff ab. Drehe ich einen "Tatort", macht das Drehen in der grünen Hölle keinen Sinn, denn die echten Kulissen und Drehorte sind viel billiger als die CGI.
Bei einem 10km langem Raumschiff und einer Raumstation mit 30km Durchmesser wird es mit dem Kulissenbau bzw. Modellbau schwierig und teuer. Da dürfte CGI in der heutigen Zeit deutlich günstiger sein. Erschwerend kommt für die Kulisse noch hinzu, dass der 2k-taugliche Kulissenbau auch schon teuer ist.
Andersrum ermöglicht CGI Effekte, die man früher teilweise unzureichend mit Modellen gedreht hat. Ein auf dem Rollfeld explodierender Jumbojet wäre so ein Beispiel: Im Gegensatz zu alten Autos sind alte Flugzeuge a) teuer und b) das Sprengen noch viel teurer. Hier wurde früher ein Modell mit Sprengstoff gefüllt, das Ganze dann Highspeed aus mehreren Perspektiven gefilmt und dann um den Faktor 3 bis 5 langsamer in den Film geschnitten. Das Ergebnis sah dann mehr oder weniger überzeugend aus - uns Zuschauern fehlt ja ohnehin der Vergleich mit einer echten Explosion. Das Ganze aus dem Rechner sieht deutlich überzeugender aus, und man kann Details bringen, die beim Modell nicht möglich waren.
Bei der Explosion aus dem Rechner könnte z.B. ein Fenster des Jet für die Zuschauer sichtbar wegfliegen. Cut, nächste Szene, die Scheibe fällt einem Autofahrer auf die Motorhaube. Da es ein amerikanisches Auto ist, explodiert auch das sofort, die Fahrertür wird weggeschleudert, bohrt sich in die Seitenwand eines UPS-Lieferwagen und auch der (wieder ein amerikanisches Auto) brennt sofort lichterloh...
Wär doch ein toller Anfang für "Auf dem Highway wird der Löschschaum knapp" ;-)
Gruß Holger