DjFeedback hat geschrieben:Ich hab großes Interesse die Ergebnisse der Bilderzeugung meiner HV in Richtung Kino-Feeling und geringe Tiefenschärfe zu bringen, also weg von "Video" - hin zu "Film". . .
Okay, jetzt kommen wird der Sache näher. Wenn Du mich fragst (machst Du eh nicht, ich weiß): Filmen mit geringer Schärfentiefe ist - zudem im privaten Umfewld - nur eine Modeerscheinung, die schon wieder am Abklingen ist. Heute, wo "jeder Depp" eine DSLR mit Videofunktion hat (was zu einer Flut an grottenschlechten Unschärfe-Videos auf YouTube geführt hat) ist man als Betrachter schon wieder dankbar, wenn man ein scharfes Video sieht. Mit der geringen Schärfentiefe ist ja nicht so leicht umzugehen, z. B. ist das manuelle Nachführen der Schärfe (wenn es wirklich kinomäßig gut werden soll) sehr aufwendig. Also überleg Dir gut, ob Du das wirklich willst! Wenn Du Deiner Zeit voraus sein willst (willst Du nicht, ich weiß): Film weiter ganz normal mit der HV 20! ;)
Zunächst die schlechte Nachricht für Dich: Die Schärfentiefe-Vermeidungs-Möglichkeiten mit der HV 20 sind begrenzt, einfach weil der Bildensor (wie fast an allen Camcordern) sehr klein ist, was kurze Brennweiten und viel Schärfentiefe nach sich zieht.
Du kannst manuell mit längerer Brennweite und offener Blende filmen (notfalls mit Graufilter, damit die Belichtungszeit nicht zu kurz wird), aber fürs perfekte Kino-Feeling reicht das meist nicht hin.
Das wäre tatsächlich der Punkt, wo der besagte 35-mm-Adapter ins Spiel kommt. Prinzip ist ungefähr dieses: Man montiert vor das Objektiv des Camcorders eine kleine Mattscheibe, die ungefähr so groß ist wie das Bildfenster einer Spiegelreflex-Kamera (24 x 36 mm). Vor die Mattscheibe kommt ein passendes Objektiv, z. B. das von Dir verlinkte Pentax-Objektiv. Das Objektiv des Camcorders filmt dann (evtl. mit Hilfe einer zusätzlichen Macro-Linse) die Mattscheibe ab, auf die das Bild projiziert wird, das vom vorderen Objektiv eingefangen wird.
Klingt kompliziert und umständlich? Ist es auch. Außerdem schluckt der Adapter viel Licht. Diese 35-mm-Adapter sind teuer und/oder eingeschränkt (die einfacheren liefern z. B. ein kopfstehendes Bild). So hat man "Filmlook" erzeugt, bevor es videofähige DSLRs gab. Heute spricht nur noch wenig für die Adapterlösung.
Wenn Du unbedingt mit manuellen Objektiven und geringer Schärfentiefe filmen willst, gibt es nur eine vernünftige Empfehlung: Kauf Dir eine videotaugliche DSLR. Es muss gar nicht das teuerste Modell sein; mit 500 Euro kommst Du gut hin. Das ist um Längen einfacher und auch billiger als der 35-mm-Adapter vor Deinem Camcorder.
Kurz gesagt: Mit dem verlinkten Objektiv allein kommst Du nicht zum Ziel. Also entweder dazu ein 35-mm-Adapter (kompliziert und umständlich) oder ein DSLR-Gehäuse (auch umständlich, aber vom Aufwand her überschaubar).