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Steadycam & co.



Akkus, Stative, Optiken, Kabel, ... (für Licht und Ton gibt es jeweils ein eigenes Unterforum)
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Charlinsky
Beiträge: 1373

Steadycam & co.

Beitrag von Charlinsky »

Hallo,
Mal ne Frage mangels Erfahrung: Fürs kommende Jahr habe ich schon einige Zusagen gemacht wegen Hochzeitsfilme. Zur Zeit drehe ich noch mit der HM 700 und der VG 20, wollte mir aber auch die neue EA50 holen und die VG 20 weggeben (Grund ist das Handling und die bessere Ergonomie sowie Einstellmöglichkeiten bei der EA50)

Ist für die EA50 ne Steadycam von Vorteil? Hab überhaupt keine Möglichkeit, eine mal zu testen. Dachte dabei an ne Delta Run oder ne ähnliche, einzig allein um die Kamerafahrten gerade bei Hochzeiten ruhig zu kriegen. Ein Stativ ist ja dabei eher umständlich zu handhaben. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht - gerade was Hochzeiten anbelangt???
Ich denke mir immer dabei, das ich irgendwie fast wie ein Alien wirke, wenn ich da mit Weste und Arm vor den Gästen vor den Gästen herumjongliere....?

wäre dankbar für entsprechende Tipps - oder praxisnahen alternativen!

LG
Charly
...alles was zu teuer ist - aber auch Spaß macht!



rush
Beiträge: 14916

Re: Steadycam & co.

Beitrag von rush »

Versuchs doch mal mit einem Einbeinstativ... finde ich eigentlich recht praktisch da man auch mal längere Brennweiten halten kann und dennoch recht flexibel ist.

Eine Hochzeit oder so nur mit 'ner Steady abzufrühstücken ist sicher schwierig... aber wenn es dir nur um ein paar Kamerafahrten geht - dann wäre das schon die richtige Wahl.
Oder nen kleinen Slider irgendwie hingestellt und mit dem ein paar Vorbeifahrten etc. gemacht.
keep ya head up



Charlinsky
Beiträge: 1373

Re: Steadycam & co.

Beitrag von Charlinsky »

Einbeinstativ ist nicht das, wonach ich suche, hab immer 2 stative dabei, nur stehen dann die in irgendeiner Ecke oder auf der Bühne, und ich mach das meiste aus der Hand, man ist ja wesentlich flexibler damit, 2.Cam macht ja die Totalen sowieso zu 90% vom Stativ...
LG
Charly
...alles was zu teuer ist - aber auch Spaß macht!



PGJ
Beiträge: 296

Re: Steadycam & co.

Beitrag von PGJ »

Und dann stellt sich die Frage: Welche Steadycam soll man nehmen?
Also ich konnte jetzt günstig eine Flycam 3000 mit Arm Brace ergattern. Mein Urteil dazu ist vernichtend. Meine XA10 konnte ich nicht ausbalancieren. Zwar hat der Drop Test mit ca. 2 Sekunden hingehauen, aber trotzdem war es nicht stabil.

Vermutlich ist die Flycam 3000 eher für "Schwergewichte" geeignet. Die 835g XA10 ist wohl zu leicht, obwohl bei den Steadycams immer angegeben wird "bis zu X Kilo".

Was ebenfalls bedacht werden muss: Mit Steadycams arbeiten muss geübt sein. Von einen Tag auf den Nächsten kann man nicht sofort perfekte Aufnahmen damit machen. Und hinterher werden alle Aufnahmen im schlimmsten Fall verworfen, weil sie nicht gut sind. Also ohne Übung und die genau passende Steadycam sind diese nicht zu handeln.



tommyb
Beiträge: 4921

Re: Steadycam & co.

Beitrag von tommyb »

Hättest Dich mal vorher informieren müssen. Selbst der Inder sagt, dass sie erst ab 1000g funktioniert. Aber es sind mal wieder andere Schuld. Nichts neues heutzutage...



steadicamandy
Beiträge: 10

Re: Steadycam & co.

Beitrag von steadicamandy »

Hallo Charlinsky, aber auch rush und die anderen,

als Steadicam Operator und Instructor begegne ich regelmäßig Fragen, die Deiner/Eurer ähneln.

Ein solches System sinnvoll einzusetzen braucht als Voraussetzung die grundsätzliche Kenntnis der Bedienweise und der so ermöglichten Einsatzbereiche. Das bedeutet auch, auf ein Kamera-Stabilisierungssystem, wie z.B. das Steadicam zu verzichten, wenn die Umstände, unter denen gearbeitet werden soll, dessen Einsatz schwierig bis unmöglich machen.

Ein geübter Operator kann im Freestyle-Mode sicher wesentlich mehr brauchbares Material produzieren, als jemand, der sich erst gestern so einen Apparat aus dem Verleih geholt hat und womöglich nicht einmal weiß, wie man es richtig herrichtet.

Da ist es vorprogrammiert, mehr Material für den Mülleimer zu drehen, als man sich zur Dokumentation z.B. einer Hochzeit erlauben kann und will.

Auch die Wahl eines Systems kann ein Operator besser bestimmen, der gelernt hat, wie man mit solchen Geräten arbeitet und welche technischen Beschaffenheiten im Idealfall (= komfortabler Rahmen für Anschaffungskosten) wünschenswert ist.

Besonders bei Billig-Apparaten gerät man sehr schnell an die Grenzen seines Stabilisierers, dem an entscheidenden Stellen die erforderliche Funktionalität fehlt. Es gibt nichts frustrierenderes, als seine bereits erlernten Fähigkeiten nicht anwenden zu können, weil z.B. der Boomrange (=Bereich des Federarms zwischen seiner tiefsten und höchsten Positionierungsmöglichket der Kamera, bzw. deren Optik) deutlich geringer ist, als man es von einem anderen System gewohnt ist.

Die Leichtgängigkeit von Arm und Gimbal, aber auch die höchstmögliche Verstellbarkeit der peripheren Komponenten (Akku, Monitor etc.) ist ebenfalls von größerer Bedeutung, als sie von sehr preiswerten Systemen geboten wird.

Aber auch wenn es sich um Geräte handelt, die vom Steadicam (dem "Urvater" der Kamerastabilierungssysteme) abgeleitet sind, die alle nach dem Prinzip der Massenträgheit arbeiten, die eine vergleichbare Ausstattung und Funktionalität aufweisen, heißt das nicht, das man damit unvorbereitet einfach drauflosdrehen kann.

Das Arbeiten mit solchen Systemen ist eine Spezialistenarbeit, die man sich nicht mal eben in einem Crashkurs aneignen kann. Die großartige Arbeit eines damaligen Teilnehmers eines meiner Workshops (Norman Bever) z.B. beim ESC und anderen ganz großen Fernsehsows basiert - neben entsprechendem Talent - auf intensivstes Üben der Grundlagen des Handlings dieser Stabilisierungssysteme.

Deshalb würde ich Dir raten, bei solchen Ereignissen, wie z.B. einer Hochzeit, lieber auf Nummer sicher zu gehen und erprobte Mittel, wie die Handkamera, wegen deren hoher Flexibilität und das Stativ für übersichtsachaffende Totalen und/oder ruhige Details in Nah- oder Großeinstellung einzusetzen, statt sich durch einen misslungenen Einsatz eines Stabilizers Frust einzuhandeln.

Gutes Drehen und freundliche Grüße

Andreas Küster
Kameramann & Steadicam Operator/Instructor
Zuletzt geändert von steadicamandy am Mo 19 Nov, 2012 08:32, insgesamt 1-mal geändert.



Charlinsky
Beiträge: 1373

Re: Steadycam & co.

Beitrag von Charlinsky »

Hallo Andreas,

danke für deinen kompetenten Beitrag zu meinem Thread. Ich beherzige nach einigen Überlegungen - die du auch erläutert hast - deinen Rat und werde auf eine Steady verzichten. Mir fehlt einfach die Zeit und auch das Geld, in ein vernünftiges System zu investieren und daher....Ich geb dir in allen von dir angesprochenen Punkten recht, und sosehr es mich auch reizen würde, siegt letztlich auch die vernunft bei mir.

Danke für deinen schönen Beitrag!!!


Liebe Grüße
Charly
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