Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage an diejenigen, die ggf. in ihrer Ausbildung etwas mehr über die Wirkung von Kameraeinstellungen gelernt haben, als ich mir anlesen konnte:
Folgendes: Bei sehr guten Lichtverhältnissen (z.B. Aufnahmen am Strand in greller Sonne) stellt sich mir immer wieder die Frage - setze ich das Graufilter ein oder bevorzuge ich eher sehr kurze Shutterzeiten (zum Beispiel 1/2000....1/10000 sec.). Habe kürzlich gelesen, dass meine XA10 nur ein elektronisches Graufilter hat, was nicht so gut wäre. Andererseit stellt sich die Frage, wie kurz sollte man die Shutterzeit wählen, ohne dass es da vielleicht irgendwelche Qualitätsprobleme gibt.
Für Eure Hinweise bedanke ich mich im Voraus.
Gruß vobe49
Es gibt noch die Möglichkeit, abzublenden. Das wäre mein Mittel der Wahl, wenn ich nicht mit ND-Filter arbeiten will. Ansonsten kann man auch einen Graufilter davorschrauben.
Hallo Mausbaer,
das mit dem Abblenden geht das in diesem Falle nicht, weil die XA10 nur bis zur Blende 8 geht. Frage ist eigentlich auch eher, ob etwas gegen sehr kurze Shutterzeiten von z. B. 1/1000 sec. spricht oder ob man tatsächlich besser das ND-Filter einsetzen sollte. Blöd ist bei der XA10, dass man nur zwischen ND aus und ND-Automatik wählen kann.
Gruß vobe49
Vom Shutter würde ich Abstand nehmen, wenn du es vermeiden kannst. Das führt zu sehr abgehackten Bewegungen. Dann lieber ein Kompendium vor die Kamera und mit einem oder mehreren zusätzlichen ND-Filtern arbeiten.
Die Standard-Shutter-Zeit beträgt 1/50 sec. Wird die Zeit deutlich kürzer, entsteht ab ca 1/200 sec bei bewegten Objekten ein sichtbares "Stottern" in deren Bewegungsablauf. Dieses Stottern wird umso deutlicher, je schneller das Objekt sich bewegt und je kürzer die Shutterzeit eingestellt wird.
Nur bei beabsichtigten Zeitlupenaufnahmen von bewegten Objekten ist es ratsam, kürzer als ca 1/200 sec zu belichten. Ansonsten ist 1/50 sec der beste Kompromiss zw Bewegungsunschärfe und Abbildungsschärfe.
Dh: ohne eingebaute Graufilter sind zusätzliche Graufilter mit verschiedenen Dichten sinnvoll, um helle Lichtsituationen ohne zu starkes Abblenden und und ohne zu kurze Shutterzeit beherrschen zu können. Achtung: je dichter der Graufilter ist, desto stärker wird ein rötlicher Farbstich. Dieser entsteht durch die unterschiedliche Wirksamkeit des Filters für die kurz- und langwelligen Lichtanteile (blaue Anteile werden stärker gefiltert als rote). Manche Filter-Hersteller kompensieren dies durch eine leichte Blaufärbung ihrer starken Graufilter, andere nicht. Bei einem automatischen Weissabgleich an der Kamera spielt dieser Effekt aber keine Rolle. Er wird durch die Kamera automatisch ausgeglichen.
Die Aussage, dass die XA10 nur ein elektronisches Graufilter habe, ist falsch.Sie besitzt ein variables ND-Filter, welches zugeschaltet wird, sobald F4.0 erreicht wird. Erst nach erreichen der maximalen ND-Filter-Stufe schliesst sich die Blende weiter.
Dieser Mechanismus ist in vielen Consumer-Camcordern vorhanden (z.B. hatte es auch schon die Sony HC1). Aufgrund der Tatsache, dass keine manuelle Kontrolle möglich ist, der Mechanismus oft "versteckt" funktioniert und oft kaum dokumentiert ist, führte zum verbreiteten Irrtum, dass es sich um einen "elektronischen" ND-Filter handelt, was in der Tat nicht optimal wäre (wäre nichts anderes als negativ-Gain, was aber nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist).
Im Falle der XA10 (und sicher vielen consumer camcordern der Mittel- und Oberklasse) besteht also kein Grund, zusätzliche ND-Filter aufzuschrauben, ausser wenn man bei extrem hellen Lichtverhältnissen filmt oder man mehr Tiefenunschärfe erzeugen möchte.
Hallo Tom, hallo Cebros,
allerbesten Dank, das waren Hinweise, die mir weiterhelfen.
Zum ND-Filter bei der XA10: ich hatte mal gelesen, dass es Konstruktionen gibt, bei denen das ND mechanisch vor den Sensor gedreht wird - dann hat die XA10 wohl so eine Lösung und man sollte das Filter verwenden.
Die Hinweise mit der Shutterzeit leuchten ein und ich werde diese künftig berücksichtigen.
Besten Dank nochmal.
Volker
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