Kirmesproduktion hat geschrieben:
Oder kommt es bei einem Wettbewerb auch auf den Inhalt drauf an?
Junge, junge... ist die Frage echt ernst gemeint???
Ich kann Dir nur raten, auf Festivals zu gehen und Dir ein Bild zu machen. Berlinale, Oberhausen usw., natürlich auch kleinere. Eine sehr interessante und heilsame Erfahrung diesbezüglich. Man kann immer wieder technisch amateurhaft anmutende Filme sehen ("habe altes VHS-C-Material zusammengeschnitten") - und manchmal beschäftigen einen diese Filme hinterher mehr als mancher Hochglanzstreifen. Guter Ton ist wichtiger als gutes Bild, beim Bild verzeiht das Publikum viel, wenn der Rest stimmt.
Es kommt fast nur auf den Inhalt an. Content is king.
Oder das, was für Inhalt gehalten wird.
Oder darauf, dass ein Produzent einen guten Draht zu den Festivalorganisatoren hat und ein Film reinkommt, weil er einen starken Fürsprecher hat.
Es kommt auf Deine Vision an. Machen, durchhalten, weiterentwickeln - aber nicht zuviel an anderen orientieren. Viele Filme schauen. Und dann was eigenes machen. Nicht einen Hollywoodfilm nachstellen - finden Freunde witzig, interessiert auf Festivals aber keinen.
Und nicht zuviel auf Slashcam surfen, da vergißt man vor lauter Technikgedöns oft den Film an sich, den man machen will.
Gerne noch ein paar Beispiele - nicht für Amateurhaftes! Sondern für Streifen, die so gar nicht den "Filmlook" aufweisen:
- "Der Wald vor lauter Bäumen" (Maren Ade, "Alle Anderen") - totale TV-Bild-Anmutung, Halbbilder usw. aber so faszinierend, dass das völlig gleichgültig ist...!
- Filme von Joe Swanberg (z.B. "Silver Bullets"). Absoluter Videolook. Inhaltlich Geschmacksache; liefen auf der Berlinale 2011. Mehr Infos:
http://www.youtube.com/watch?v=75vIxFjHyFM
- "Zucht und Ordnung", Mini-Doku über ein Renterpaar mit S/M-Vorlieben, lief in Oberhausen 2012. Mehr Infos:
http://www.youtube.com/watch?v=VWpJV3cm4xg