GSPOT (
http://www.headbands.com/gspot/http://w ... com/gspot/ ) finde ich gut.
Die Halbbildreihenfolge von DV AVI bekommst Du damit aber - glaub ich - nicht raus.
In dem alten AVI-Format (das Format mit der 1 bzw. 2 GB Grenze) war es noch nicht mal vorgesehen, dass ein Video aus Halbbildern besteht. D.h. es wurden immer Vollbilder abgespeichert.
Zur Trennung der Vollbilder in Halbbilder und deren Bearbeitung musste man dem PC mitteilen, welches Halbbild zuerst kommt. Das war abhängig davon mit welcher Aufnahmekarte aufgenommen wurde. Die Aufnahme über Firewire-Karten hat dies soweit vereinfacht, dass man hier immer "unteres Halbbild" (AP-Benennung) zuerst hat. ULead verwendet - glaub ich - Halbbild A, bitte korrigieren, wenn nicht.
Und genauso musste man beim Export mitteilen, welche Halbbildreihenfolge die Ausgabekarte bzw. das Zielmedium hat. Der Export über Firewire-Karten hat auch dies soweit vereinfacht, dass man hier immer "unteres Halbbild" zuerst hat.
In den 'OpenDML AVI File Format Extensions' wurde versucht, die Halbbildproblematik zu lösen. Es ist damit möglich nicht nur AVIs mit Vollbildern sondern auch AVIs mit Halbbildern zu speichern. Auch Infos über das zuerstkommende Halbbild sind vorhanden. Prima!
Aber bei DV AVI nützt das uns nix, denn die _komprimierten_ Halbbilder kommen bei DV nicht hintereinander, um fein säuberlich in einem interlaced OpenDML AVI gespeichert zu werden. Sondern sie sind in einem komprimierten Vollbilder bereits miteinander kombiniert, d.h. vorbereitet zur Speicherung in einem AVI mit Vollbildern.
Wie schaffen es manche Programme wie z.B. TMPGENC die Halbbildreihenfolge rauszubekommen?
Solch ein Programm macht das wahrscheinlich so, wie es ein Mensch es auch machen würde:
Es kuckt sich das Video an und versucht rauszubekommen welchen zeitliche Abfolge vorhanden ist. Angenommen Du hast die Kamera auf einem Stativ am Filmen. Und Du läufst von links nach rechts durchs Bild. Schaust du Dir das einzelne Videobild mit Interlaceeffekten (Kämmen) an, erkennst Du am Rücken und auf der Brust, dass je eine über die andere Zeile versetzt ist. In diesem Fall ist das Muster je nach Halbbildreihenfolge charakteristisch. Z.B. Unteres Halbbild zuerst, am Rücken Zeile oben weiter links, darauffolgende Zeile an der Brust weiter rechts. Diese Analyse für viele Bilder eines Videos machen und zählen wie oft wahrscheinlich welche Halbbildreihenfolge vorkommt und das wahrscheinlichste Ergebnis anzeigen...
Zur Frage des Codecs in AP:
Auch da hat GSPOT schlechte Karten und zwar aus zwei Gründen. Einmal trägt AP (nicht nur AP, alle anderen Videoprogramme auch, ausser die Canopus Dinger, aber das lasse ich jetzt weg) beim Capturen immer 'dvsd' als Codeckennung ein. Und zum zweiten wurde das Video ja mit dem (Hardware-)Codec von der DV Kamera komprimiert, ein Codec vom PC war beim Capturen überhaupt nicht beteiligt.
Die Kennung 'dvsd' spielt erst anschliessend beim Abspielen oder bei der Bearbeitung eine Rolle. Das abspielende Programm erkennt an der Kennung dvsd, dass es sich um ein DV Video handelt. Es weiss, dass mit einem DV Decoder zuerst das Videobild entkomprimiert werden muss. Es ruft dazu über Programmbibliotheken einen DV Codec auf.
Welchen? Ja, das hängt einmal davon ab wie das Programm geschrieben wurde und zum zweiten welcher DV Codec als letztes installiert wurde.
Wurde das Programm für Video-für-Windows Programmbiblitheken geschrieben, z.B. wie VirtualDub, kann es nur VFW-DV-Codecs aufrufen.
Wurde das Programm für DirectShow Programmbibliotheken geschrieben, z.B. wie Graphedit (kein gutes Beispiel, aber hier kenne ich mich nicht so gut aus), kann es nur DS-DV-Codecs aufrufen.
Wurde ein Programm für beide Bibliotheken geschrieben und kann man den Modus einstellen z.B. AP im VFW-Modus (Video für Windows) oder AP im M$ DV Modus (Directshow) wählt man einmal den VFW DV Codec und das andere Mal den DS DV Codec.
Brät sich das Programm eine Extrawurscht, ruft es keinen der beiden DV Codectypen auf, sondern decodiert das Video mit einem eigenen DV Codec z.B. macht das Vegas Video 4 so.
Noch alles klar? Dann ein letztes zur Verwirrung: Auch die saubere Trennung in VFW und DS Codecs ist nicht strikt durchgehalten. Manche DV Codecs können mit beiden Bibliotheken angesprochen werden...
Und zurück zu GSPOT, hier zeigt es sein nämlich sein wahres Können: GSPOT kann anzeigen, welche Codecs installiert sind. Welche davon tatsächlich aufgerufen werden, hängt wie gesagt vom aufrufenden Programm ab.
Bye
Stefan