ole123
Beiträge: 162

An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduktio?

Beitrag von ole123 »

Hallo,
könnt ihr mir sagen, wie ihr eure Preise für Video Produktionen kalkuliert!? Also reine Kosten addieren kann ich, aber dann?
Danke,
Ole



einsiedler
Beiträge: 329

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von einsiedler »

Wenn Du ein bisschen suchst, wirst Du hier zahllose Beiträge zu diesem Thema finden, die alle eines gemeinsam haben: Sie helfen Dir in keinster Weise weiter.

In einigen Branchen gibt es unglaublich große Preisspannen, weil die Endergebnisse der Arbeit nicht vergleichbar sind.

Ich weiß, dass hier kaum jemand meine Meinung teilt, aber mein Rat lautet:
Kalkuliere völlig frei von Vergleichen mit Mitbewerbern.
Und kalkuliere so, dass realistisch das dabei rüber kommt, was Du Deiner Meinung nach (!) brauchst.

In jedem Markt gibt es Anbieter und Nachfrager mit völlig verschiedenen Erwartungen und Preisen. Wichtig ist nur, dass jeder Anbieter seinen Nachfrager findet.

Also, mach Deine Preise und steh dazu.

Viele können ihre Preise nur deshalb nicht durchsetzen, weil sie "keinen Arsch in der Hose haben", sprich sich selbst so klein machen, dass sie weder hinter ihrer Leistung noch hinter ihren Preisen stehen. Und das merkt der Kunde.

Was ich hier geschrieben habe spiegelt nur meine persönliche Erfahrung aus zwei ganz unterschiedlichen Branchen wieder.



0711video
Beiträge: 400

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von 0711video »

gebe einsiedler recht!

die fragen heißen wohl auch:
wie viel willst du verdienen?
wie viel musst du verdienen, um laufende kosten zu decken und deinen lebensunterhalt zu bestreiten?
wie viel denkst du, dass deine arbeit wert ist?
für wie viel bist du bereit zu arbeiten, unter berücksichtigung deiner technikausgaben etc.

ein einfaches beispiel: du möchtest mindestens 20 euro netto pro stunde verdienen? dann musst du das doppelte verlangen: 40 euro brutto. mit mehrwertsteuer? dann kommen nochmal 1/5 dazu = 48 euro.

wie viel stunden brauchst du für eine produktion? akquise, kundengespräch, drehbuch, dreh, nachbearbeitung, weitere kundenwünsche. rechne realistisch und multiplizier den stundenlohn damit. da sind schnell 20 stunden beisamen = 20 x 48 euro ~ 1.000 euro.
2.000 euro kostet der film, wenn du statt 20 euro nett lieber 40 euro netto spro stunde verdienen willst. und hier wird dann die luft für auftraggeber schon dünner. manche kunden zahlen vielleicht auch 5000 euro oder mehtr, aber die frage ist, ob du den zuschlag von ihnen erhälst.

denn meiner erfahrung nach schauen besonders gut situierte, reiche auftraggeber ganz besonders genau aufs geld. so war einem auftraggeber aus der finanz/immobilenmakler-beratungsszene (beratungshonorar pro stunde: 100 euro!) mein angebot zu teuer, für 1.500 euro eine doku über deren jubiläumsfeier PLUS extra interviews (reine anwesenheits- und drehzeit etwa 12 stunden)f ür einen später zu drehenden imagefilm plus anfahrt hin und zurück über 2,5 stunden - zu teuer! du ahnst es!

zurück zum thema: jetzt hast du deine technik noch nicht berücksichtigt. ein neueres henkelmann-kameramodell zum leihen kostet 100 euro pro tag, wenn du es leihen müsstest. auch hier musst du das doppelte verlangen beim verleihen( da du bei reiner kostenweitergabe einkommensteuer aus deiner tasche bezahlst!) so kannst du eine rechnung aufmachen und hast ungefähre näherungswerte.

die o.g. rechnung ist eine zirka-rechnung und du musst überlegen, ob du ein salair von 20 euro netto die stunde, d.h. 160 euro pro tag für dich ausreichend empfindest, wo du für eine private, psychologische beratung von 45 minuten heute 60 euro, eine pediküre von 20 minuten etwa 25 euro und für einen caipi in der angesagten bar etwa 7 euro bezahlst.

mein abgegriffenes beispiel: eine putzfrau in stuttgart bekommt etwa 10 - 12 euro die stunde. sie braucht nur einen eimer, wasser, putzmittel und zwei lappen. sie hat nahezu keine investitionen zu tätigen und trägt kein risiko.
ganz anders sieht es be einem videomacher aus!



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Alf_300 »

Nachdem es hier auch Debatten über Festplattenpreise die nun 50 Euro mehr kosten gibt, kann man davon ausgehen dass die Filmerei ein schlechtes Geschäft ist.



iasi
Beiträge: 25091

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von iasi »

Alf_300 hat geschrieben:Nachdem es hier auch Debatten über Festplattenpreise die nun 50 Euro mehr kosten gibt, kann man davon ausgehen dass die Filmerei ein schlechtes Geschäft ist.
kleinvieh macht auch mist.

der mehrpreis für festplatten geht von dem geld ab, das man verdient.

man muss jedoch vor allem auch von einem jährlichen einkommen ausgehen, das man erzielen möchte/muss.

wenn man nur für 2 wochen pro monat aufträge hat, verdient man eben die anderen 2 wochen kein geld.
urlaubstage? da kommt auch kein geld rein.
daher vorsicht mit den simplen stundenlohnrechnungen.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Alf_300 »

@iasi

Drum kennt man als Unternehmer die 9 Monate Regel ;-)



Funque
Beiträge: 465

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Funque »

Hi,
ich glaube ein sehr bekanntes beispiel hier im forum ist Oliver Doell mit seinem weltweit erreichbaren Internetfernsehsender und dvd produktion und tv truck auf www.doelltv.de er hat wohl sehr gute werbeeinnahmen durch werbung, die er geschickt vor und während der clips plaziert, mal sehr plakativ mal eher subtil.

geh mal auf die seite und schau wie der das macht. er ist halt profi, besitzt eine ziemlich teure kamera und viele seiner videobeiträge haben hollywoodfilm länge, da steckt ne menge arbeit hinter. und dann die ganze arbeit die nach dem filmen kommt. schau dir mal hier den trailer an:

achte mal allein auf die spezialeffekte (übergänge, animierte 3d schrift, bild im bild im bild, animationen von produkten (zb verpackte würste "reden"),dann der passende ton, bzw. musik und nicht zuletzt seine stimme durch die er mit klaren worten den zuschauer mit fesselt)



vielleicht ist das ja evtl ein modell das bei dir klappt, Oliver Doell betreibt, dass schon seit jahren sehr erfolgreich, aber der ist auch schon durch und durch profi.

Greetz
Funque



iasi
Beiträge: 25091

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von iasi »

Funque hat geschrieben:
vielleicht ist das ja evtl ein modell das bei dir klappt, Oliver Doell betreibt, dass schon seit jahren sehr erfolgreich, aber der ist auch schon durch und durch profi.

Greetz
Funque
geschäftsmodelle zu kopieren, ist meist nicht gerade ein erfolgversprechender weg.

letztlich muss man überlegen und vor allem kalkulieren, ob man auch den langen atem hat, bis da geschäft auch wirklich läuft.
zunächst sollte man lieber nicht zu optimistische zahlen verwenden.
oft übersieht man zu beginn auch kostenfaktor - ein puffer ist bei der kalkulation also durchaus ratsam.



Frank Glencairn
Beiträge: 23826

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Frank Glencairn »

Funque hat geschrieben:HOliver Doell betreibt, dass schon seit jahren sehr erfolgreich, aber der ist auch schon durch und durch profi.

Greetz
Funque
Großartig. Und wenn wir ihm noch ein paar weitere Jahre geben, dann klappt das vielleicht auch mal mit dem Weißabgleich und der Belichtung.

Wenigstens wissen wir jetzt, wer den DENIC Spot gedreht hat: viewtopic.php?p=551560#551560
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Sa 03 Mär, 2012 10:59, insgesamt 1-mal geändert.



Bernd E.
Beiträge: 8825

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Bernd E. »

Funque hat geschrieben:...er hat wohl sehr gute werbeeinnahmen durch werbung...betreibt, dass schon seit jahren sehr erfolgreich, aber der ist auch schon durch und durch profi...
Diese Produktionsqualität nimmt sich hoffentlich sowieso niemand zum Vorbild fürs eigene Unternehmen, aber auch nach wirtschaftlichen Kriterien dürfte es bessere Methoden geben. Ein Videoproduzent, der auf seiner Firmenwebseite um Sponsoren für "dringenst (sic!) benötigte" Festplatten, Kamerabatterien und DVCAM-Bänder ringt, mag zwar beruflich im Videobereich tätig sein, aber Professionalität im eigentlichen Sinn sieht anders aus.



Funque
Beiträge: 465

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Funque »

in seiner gegend ist er schon eine berühmtheit, er hat auch schon für rewe videos gemacht und in seinen videos kann man hin und wieder ein paar echt stras sehen.

hier auch ein link zu seinen Referenzen http://www.oliverdoell.de/html/referenzen.html

schau dir allein mal seine kamaera an, ich denke dann weiss man auch schon bescheid
Bild

Greetz
Funque



ole123
Beiträge: 162

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von ole123 »

Danke für eure Einschätzungen!
Ich will kurz versuchen, es ein wenig zu konkretisieren:
Ich habe es geschafft, trotz einfachster Mittel (5D und Chinalicht) und allenfalls SemiProf Wissen, qualitativ hochwertige Produktfilme herzustellen, die bei verschiedenen Herstellern sehr gut angekommen sind, und offenbar in ihrer Machart eine Marktlücke füllen!
Das was ich mache, mache ich in der Form bisher allein.... oder zumindest habe ich trotz gründlicher Netzrecherche nichts vergleichbares gefunden. Ich habe zu Akquisezwecken ein paar Videos auf YouTube laufen, die teilweise sehr viel gesehen werden und eine Zuschauerbindung von 70% bis knapp vor dem Ende haben, wo meine Eigenwerbung kommt.

Nun hat sich letzte Woche ein großer Hersteller von Produkten bei mir gemeldet, der mich gebeten hat (nachdem wir ein weiteres Testvideo gemacht haben) weitere Videos, ggf sogar für alle weiteren Produkte (mehrere Produktserien/ Jahr) für ihn zu verfilmen.

Das Problem ist nun, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, wo das ganze ausgereizt ist. Ich möchte natürlich so viel wie möglich verdienen, um meiner Familie ein schönes Leben zu bereiten. Andererseits möchte den Hersteller aber auch nicht mit völlig überzogenen Preisen verprellen.
Vermutlich ist die Frage: was kostet ein Produktfilm für das Internet? genauso schlecht, beantwortbar wie: was kostet ein Auto, aber ich stelle sie trotzdem mal :-)



Frank Glencairn
Beiträge: 23826

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Frank Glencairn »

Funque hat geschrieben:i

schau dir allein mal seine kamaera an, ich denke dann weiss man auch schon bescheid


Greetz
Funque
Du weißt gar nicht wie viel Wahrheit in diesem Satz liegt.



marwie
Beiträge: 1119

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von marwie »

Ich würde halt recherchieren, was andere so verlangen für ähnliche Leistung.

Aber verkauf dich auf jeden Fall nicht zu günstig!

Die Kalkulationen von 0711video finde ich realistisch.

Ist manchmal echt haarsträubend wenn man sieht, für was für Hungerlöhne manche Leute arbeiten! (oft ist dann aber auch die Qualität fragwürdig).



ole123
Beiträge: 162

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von ole123 »

Ich habe schon versucht zu recherchieren, aber leider nichts gefunden.



Jott
Beiträge: 21839

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Jott »

Hier ist eine Firma, die ihre Preislage offen auf die Website stellt.

http://www.referenzfilm.de/service/kost ... ktion.html

Zur Inspiration. Das sind normale Preise, die ohne weiteres auch gezahlt werden. Wer viel billiger ist, macht sich lächerlich.



unodostres
Beiträge: 396

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von unodostres »

Funque hat geschrieben:in seiner gegend ist er schon eine berühmtheit, er hat auch schon für rewe videos gemacht und in seinen videos kann man hin und wieder ein paar echt stras sehen.
Die Seite geht ja mal gar nicht. Das hat jemand gemacht der null Plan von Grafik und Layout hatte, von HTML ganz zu schweigen.
Unfassbar. Die Werbeeinblendungen in einem der Video wiesen ein ähnliches "layout" auf. Da habe ich weggeklickt.
Wenn angeblich so viel damit verdient wird sind doch bestimmt mal 2000/3000 € für einen vernünftigen Webauftritt drin ?!
Selbst wenn die Filme gut sind (ich kennde die jetzt nicht), aber dann sollte man diese doch erst recht endprechend präsentieren.



NEEL

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von NEEL »

Ich denke, bei Dokumentationen, Industrie- und Imagefilmen gibt es grob zwei Preisklassen:

Klasse 1: Mit Werbeagentur/Sender
Klasse 2: Selbstakquise

Klasse 1 bewegt sich häufig zwischen 50000 und 200000 Euro, wobei das die Preise für die gesamte Durchführung der Produktion mit Team sind.

Klasse 2 teilt sich meiner Erfahrung nach grob auf in die Klasse 5000 - 50000 Euro für Profis mit gutem Ruf, 1500-5000 Euro für Anfänger/selbstschneidende Kameraleute und 0-1500 Euro für irgendwas- mit- Medien- Luschen ohne Selbstbewußtsein, die aus purer Blödheit den Markt ruinieren;-)

In Klasse 1 kommt es für Deinen Verdienst darauf an, was Du machst. Am besten verdient der Produzent. Dann je nach Marktwert Regisseur, DOP, Darsteller, Team.

In Klasse 2 gelten andere Regeln, hier filmt der Chef der One Man Show meist selbst, schneidet und bietet Komplettproduktionen an. Ich kenne viele, für die das befriedigender ist, weil a) der Verdienst oft höher ist (mit entsprechend mehr Arbeit) und b) mehr Gestaltungsfreiheit besteht. Wenn Du eine Familie ernähren willst, mußt Du allerdings davon ausgehen, daß die Menge der Irgendwas-mit- Medien Heinis immer größer wird und das Qualitätsbewußtsein der Auftraggeber nicht im gleichen Maße zunimmt.

Grundsätzlich gilt es aber in beiden o.g. Fällen, die Effizienz zu steigern, so daß Du mit möglichst wenig Zeitstunden auskommst. Mit einer Arte-Reportage verdient man pro Zeitstunde so gut wie nichts, mit Industriefilmen für Autos und kapitalistischen Dreck das Meiste. In der Summe lohnt es sich IMHO eher ein Eiscafé aufzumachen und mit den sicheren Einnahmen das zu filmen, worauf man Lust hat, aber das ist eine andere Story;-)



Frank Glencairn
Beiträge: 23826

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Frank Glencairn »

NEEL hat geschrieben:IIn der Summe lohnt es sich IMHO eher ein Eiscafé aufzumachen und mit den sicheren Einnahmen das zu filmen, worauf man Lust hat, aber das ist eine andere Story;-)

Schön gesagt aber leider wahr.



0711video
Beiträge: 400

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von 0711video »

Neel:
0-1500 Euro für irgendwas- mit- Medien- Luschen ohne Selbstbewußtsein, die aus purer Blödheit den Markt ruinieren
...

die Menge der Irgendwas-mit- Medien Heinis immer größer wird und das Qualitätsbewußtsein der Auftraggeber nicht im gleichen Maße zunimmt.
...

Mit einer Arte-Reportage verdient man pro Zeitstunde so gut wie nichts, mit Industriefilmen für Autos und kapitalistischen Dreck das Meiste. In der Summe lohnt es sich IMHO eher ein Eiscafé aufzumachen und mit den sicheren Einnahmen das zu filmen, worauf man Lust hat, aber das ist eine andere Story;-)

sehr gut auf den . gebracht ! das eiscafe sollte "rialto" heißen ...



ole123
Beiträge: 162

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von ole123 »

Danke, da sind inzwischen ja mal ein paar Hausnummern gefallen!

Eisdiele kommt für mich nicht in Frage, dafür esse ich selbst zu gern Eis!
Aber die Filmerei mag ich schon sehr, d.h. eigentlich nur der Produktfilm. Ein 12-14 Stunden Tag ist ohnehin normal (Stundenlohn ausrechen bei Selbständigkeit = Selbstkasteiung!) .... ich habe schon ein Geschäft, das meine Frau dann weiter macht.

Ein einzelner Clip von 6-7 Minuten kann schon mal eine Woche verschlingen. Ich habe kalkulierte Kosten von ca. 3000.-Euro wenn ich selbst an der eigentlichen Produktion nicht beteiligt bin.
Da die Firma meine Videos will, bin ich mit 6000.-Euro vermutlich noch auf der vertretbaren Seite, vermute ich....

Es wäre wie gesagt blöd, wenn ich mich jetzt gänzlich verkalkuliere und am Ende nur für die Kosten arbeite.
Vor allem, weil ein kontinuierlicher Auftrag draus werden kann und es dann doof ist, wenn man merkt, dass man das 3fache braucht...

Wie genau schreibt ihr eure Rechnungen? Listet ihr jeden Posten auf, wie bei einer Handwerksrechnung, oder heisst es einfach "6000.-Euro + MwSt für Videoproduktion XYZ"? Was ist da üblich?

Wie rechnet ihr größere Projekte ab? Alles am Ende, Abschlagszahlungen in bestimmten Projektabschnitten...., Teilbeträge in Vorkasse?



Jott
Beiträge: 21839

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Jott »

Unternehmensberatung gibt's ab 2.500 EUR/Tag! :-)



Funque
Beiträge: 465

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Funque »

also bei fragen würde ich einfach mal herr doell anrufen

Oliver Doell
Produzent
Mobil: 0176-58717307

der ist profi, der weiss wo es lang geht und er hat ne professionelle kamera und einen ü wagen.

Greetz
Funque



wolfgang
Beiträge: 6666

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von wolfgang »

ole123 hat geschrieben: Ein einzelner Clip von 6-7 Minuten kann schon mal eine Woche verschlingen. Ich habe kalkulierte Kosten von ca. 3000.-Euro wenn ich selbst an der eigentlichen Produktion nicht beteiligt bin.
Da die Firma meine Videos will, bin ich mit 6000.-Euro vermutlich noch auf der vertretbaren Seite, vermute ich....
Wenn man etwas verkauft, dann sollte man sich auch überlegen was das verkaufte Werk für den Kunden wert ist. So wie ich das verstanden habe, sind die zu dir gekommen, wollen deinen Stil haben. Ich kanns zwar schwer einschätzen, aber meinst du nicht dass du etwa mit 7999 oder noch etwas höher auch noch auf der vertretbaren Seite liegen würdest?

Mußt aber natürlich du wissen, einschätzen und entscheiden.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Jott
Beiträge: 21839

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Jott »

Funque hat geschrieben:der ist profi, der weiss wo es lang geht und er hat ne professionelle kamera und einen ü wagen.
Geht's noch? Ü-Wagen? Der Mann sucht laut seiner Website Sponsoren (!) für dringend benötigte "Sony Spezial Digital Kassetten für Sony DSR 400 P" - ähm, also DV-Cassetten für seine alte Sony 4:3-DVCAM. Doch, ich bin sicher, der weiß, wo es langgeht, zumindest beim Sparen! :-)



ole123
Beiträge: 162

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von ole123 »

Jott hat geschrieben:
Funque hat geschrieben:der ist profi, der weiss wo es lang geht und er hat ne professionelle kamera und einen ü wagen.
Geht's noch? Der Mann sucht laut seiner Website Sponsoren (!) für dringend benötigte "Sony Spezial Digital Kassetten für Sony DSR 400 P" - ähm, also DV-Cassetten für seine alte Sony 4:3-DVCAM. Doch, ich bin sicher, der weiß, wo es langgeht, zumindest beim Sparen! :-)
Wieso, die Kamera passt doch konsequent zu seiner Website im 90ger Jahre Stil!

Zurück zum Thema:
Ich denke, ich werde mal einen Versuchsballon starten und sehen, ob sie zucken. Ich kann ja über Menge dann immer noch reduzieren.
Leider findet alles am Telefon statt, ich mag es eigentlich bei Verhandlungen lieber, mein Gegenüber zu sehen.
Ggf. kann ich später noch durch Veränderungen in den Videos den Preis nachbessern.

Herzlichen Dank in jedem Fall für die Beiträge! Ich fange langsam an ein Gefühl dafür zu bekommen, und letztendlich stimmt was oben steht: man muss die Summe selbstbewusst rüberbringen, das macht schon einen großen Teil der Musik aus!



Jan
Beiträge: 10040

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Jan »

Ich weiss nicht, warum Ihr dauernd auf Olli rumhackt.

Nach meinen Informationen hat RTL einen Dokuserie mit Micaela Schäfer geplant, Olli wurde der Autrag als Regisseur angeboten, aber nur unter der Bedingung, dass er keinen manuellen Weissabgleich macht.


VG
Jan



j.t.jefferson
Beiträge: 1003

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von j.t.jefferson »

Funque hat geschrieben:Hi,
ich glaube ein sehr bekanntes beispiel hier im forum ist Oliver Doell mit seinem weltweit erreichbaren Internetfernsehsender und dvd produktion und tv truck auf www.doelltv.de er hat wohl sehr gute werbeeinnahmen durch werbung, die er geschickt vor und während der clips plaziert, mal sehr plakativ mal eher subtil.

geh mal auf die seite und schau wie der das macht. er ist halt profi, besitzt eine ziemlich teure kamera und viele seiner videobeiträge haben hollywoodfilm länge, da steckt ne menge arbeit hinter. und dann die ganze arbeit die nach dem filmen kommt. schau dir mal hier den trailer an:

achte mal allein auf die spezialeffekte (übergänge, animierte 3d schrift, bild im bild im bild, animationen von produkten (zb verpackte würste "reden"),dann der passende ton, bzw. musik und nicht zuletzt seine stimme durch die er mit klaren worten den zuschauer mit fesselt)



vielleicht ist das ja evtl ein modell das bei dir klappt, Oliver Doell betreibt, dass schon seit jahren sehr erfolgreich, aber der ist auch schon durch und durch profi.

Greetz
Funque
WTF---WAS IS DAS DENN???
Ich glaub ich schmeiss alles hin und mach ne Dönerbude auf wenn so Menschen mit so einer Scheisse Geld verdienen. Da drehen 1. Semester bei uns in der FH bessere Sachen.



Funque
Beiträge: 465

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Funque »

der erfolg gibt oliver doell recht...

Greetz
Funque



Jan
Beiträge: 10040

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Jan »

Leider hatte der Veranstalter keine Zeit für eine Dokumentation.

Obwohl ich kostenlos und gratis gefilmt hatte.

oliverdoell



Jan
Beiträge: 10040

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Jan »

Das neueste Werk !


Oscar !!!


VG
Jan



j.t.jefferson
Beiträge: 1003

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von j.t.jefferson »

Ohne Worte.

"Döner mit allem?"

Edit: Das war in Bezug auf meinen letzten Comment.



Jott
Beiträge: 21839

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Jott »

Sponsoring hat geklappt - die dringend benötigte DV-Cassette ist da und wird gleich voll gemacht!

Sag mal, Funque, deine Lobeshymnen sind doch hoffentlich ironisch gemeint ("der hat einen Ü-Wagen" - so ein Quatsch)? Dennoch - wer mit Extremtrash und sonnigem Gemüt tatsächlich irgendwie seinen Lebensunterhalt verdienen kann, ist auf seine Art auch wieder genial. Das müsste man einräumen!



wenzel chris

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von wenzel chris »

Jan hat geschrieben: Das neueste Werk !


Oscar !!!


VG
Jan
http://www.youtube.com/user/oliverdoell

was willst denn, durchschnittlich 40 klicks pro video ist schon was !



Pianist
Beiträge: 8477

Re: An die, die davon leben: Wie kalkuliert ihr eure Preise für Videoproduk

Beitrag von Pianist »

ole123 hat geschrieben:Hallo,
könnt ihr mir sagen, wie ihr eure Preise für Video Produktionen kalkuliert!? Also reine Kosten addieren kann ich, aber dann?
Um noch mal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: Gehen wir mal davon aus, dass Du das hauptberuflich machst und Dein Leben so einrichten möchtest, dass Du zu keinem Zeitpunkt der Allgemeinheit zur Last fällst. Dann rechne doch mal aus, was Du im Alter monatlich brauchst.

Zur Vereinfachung gehen wir mal davon aus, dass Du ein bezahltes Haus hast oder haben wirst und somit keine Miete anfällt. Du brauchst im Jahr dann etwa 20.000 EUR für Krankenversicherung, Essen, Trinken, Telefon und so weiter. Wenn die Beiträge aber weiter so steigen wie bisher, dann auch mehr. Um 20.000 EUR Zinsen im Jahr zu kriegen, gehen wir mal von langfristig drei Prozent aus, benötigst Du ein Grundkapital von rund einer Million EUR, weil Du den Ertrag ja auch wieder versteuern musst. Gehen wir mal davon aus, dass Du Deine Filmproduktion 30 Jahre lang betreibst. Dann musst Du etwa 33.000 EUR pro Jahr auf die hohe Kante legen, wenn wir den Zinseszinseffekt mal außer Acht lassen. Derzeit gibt es ja praktisch keine Zinsen.

Nehmen wir mal an, Du hast 150 Einsatztage im Jahr. Dann müsstest Du von jedem Einsatztag etwa 220 EUR zur Seite legen, also nach Steuern. Vor Steuern wären das vielleicht 300 EUR. Wenn Du mit anständiger Technik drehst und schneidest, hat die pro Tag einen Wert von ebenfalls etwa 300 EUR. Und Du als sachkundiger Mensch hast auch einen Wert von mindestens 300 EUR. Somit sollte Dein Tagessatz mit Technik und Altersrückstellung mindestens 900 EUR betragen.

Hast Du mehr als die 150 Einsatztage im Jahr, wird Dein finanzieller Spielraum entsprechend größer. Vielleicht willst Du ja auch mal Urlaub machen, benötigst ein neues Auto, neue Technik und so weiter...

Das waren jetzt übrigens nicht meine Zahlen, sondern nur eine theoretische Rechnung. Über meine eigenen Zahlen schreibe ich ja hier nichts.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



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