Wenn Entrauschen zu Unschärfe führt, läuft was falsch.
Es geht zwar nie ohne parasitäre Effekte (Verlust von Details wie Falten oder Rauhfasertapete die unterhalb des Rauschpegels liegen bei Noisefloor-Analyse, Verlust von feinen Details aber bei voller Erhaltung der Konturschärfe bei Median, Gefahr von Schlierenbildung bei voller Erhaltung von Schärfe und Details bei temporaler Filterung (zeitliche Unschärfe) oder eben Unschärfe bei räumlicher Filterung. Bringt man alles in einem guten Verhältnis zusammen, kann man Rauschen nahezu ohne Verluste eliminieren und es treten sogar Details, die vorher "hinter dem Rauschen" versteckt waren in den Vordergrund. Und der von dir erwähnte Neat Video ist wie Plutonium (ohne atomaren Abfall): In den richtigen Händen eine mächtige Energiequelle und in den falschen Händen eine tödliche Waffe. Wenn die Videos damit bei dir unscharf werden, lass die Finger davon, für Amateure ohne fundierte signaltheoretische Kenntnisse ist der Filter nicht geeignet (eliminiert zwar bei jedem Anfänger so gut wie alles Rauschen, aber bei den Standardeinstellungen auch jedes Detail).
An Matze: Ohne Screenshot kann man kaum sagen, was mit deinen Aufnahmen los ist. Ich habe aber drei Theorien.
- 1: Du bist auf das Phänomen reingefallen, auf das jeder von uns am Anfang schon reingefallen ist: Interlacing-Kämme. Sehen deine auseinandergerissenen Kanten zufällig so aus?
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... eel%29.jpg
- 2: Der Anbieter hat keinen TBC benutzt. Viele professionelle Anbieter die sich an das hochinnovative Thema "Urlaubsvideos nach digital" ranschmeißen, arbeiten mit professionellen Hi8-Camcordern, die sie auf Opas Dachboden gefunden haben und professionellen DVD-Rekordern oder Videograbbern, die sie bei Aldi gekauft haben ;-) Meist an Floskeln wie "Retten Sie Ihre Videos, bevor es zu spät ist - Lieber die unkaputtbare DVD als Magnetbänder, die im Schrank ihre Magnetisierung verlieren", schlechten Filterergebnissen (unscharf) oder stümperhaften Farbkorrekturen (übersättigt, falscher Farbraum, sprich Quelle mit Headroom mit Schwarz bei 16 und Weiß bei 235, korrigiertes Video aber ohne Headroom von 0-255) zu erkennen. Ebay ist voll davon und wenn das da betriebene Preis- und Qualitätsdumping nicht so traurig wäre, könnte ich stundenlang drüber lachen. Gehe also nie davon aus, dass ein Profi einen TBC verwendet
- Die Videos wurden umkopiert und es war ein Signal-Enhancer (Macro2000, Elro Videolimiter oder Ähnliches) dazwischen, der ohne TBC-Funktion die Sync-Signale neu aufbaut (damals mit Ziel Macrovision). Diese "Qualitätsverbesserer" bauen die Sync-Signale nämlich unter Umständen nicht mehr ganz an der Stelle auf, wo sie vorher waren, sondern leicht versetzt, ohne den zeitlichen Jitter im Signal anzupassen. Dann werden Zeitbasisfehler im Signal einbetoniert und sind ohne TBC nicht mehr zu beheben. Möglicherweise könnte da der VHS Sync Restore Filter für Virtual Dub noch was ausrichten, aber da bin ich noch nicht dazu gekommen, den mal repräsentativ zu testen. Das ist aber eine Signalanalyse, die auch genauso gut in die Hose gehen kann, da hier nach Indizien im Bild entschieden wird und nicht mehr nach Sync-Impulsen.