handiro hat geschrieben:ui hier gehts ja ab....jetzt will ich auch mal: ich bin schon etwas älter, arbeitete in der musikindustrie seit 1975 ( da hab ich toning gelernt ).
ausserdem bin ich komponist und musiker, habe ein eigenes label, verlag etc.
das konnte ich nach 2000 dank dem indernett sozusagen dichtmachen.
meine musik gabs dann nämlich überall ohne dass ich einen cent dafür sah! aber die russischen webseiten hoster haben dafür kassiert.
die it branche hat für die bandbreite kassiert!
rapidshare hat dafür kassiert!
megaupload hat dafür kassiert!
und jetzt kassieren google und youtube und der itunes musicstore und ich krieg abrechnungen im cent bereich während die 90% behalten?
los ging es aber schon in den 70ern mit den cassetten recordern, da wurde kopiert und getauscht und die gvl eingeführt und auf jede leercassette eine abgabe für die geschädigten eingeführt.
vinyl und schellackplatten konnte man nicht kopieren. und fahrräder und nasen auch nicht wie in dem dämlichen youtube video weiter oben.
geschädigt wurden nämlich sowohl die völlig unschuldigen urheber als auch die völlig zu recht beschuldigten leistungsschutz rechteinhaber.
aber ich wette von den hier trollenden besserwissern kennt keiner den unterschied zwischen urheber und leistungsschutz rechten!
stattdessen wählt man die pirate bay partei? gibts demnächst hoffentlich die kimble partei ? oder die rapidshare partei?
völlig durchgeknallte wie beim ccc plädieren für die kulturwertmark
http://www.ccc.de/de/updates/2011/kulturwertmark
in usa wird gerade eine interessante gerichtsverhandlung wegen filesharing geführt nach dem motto : "*** hat kein urheberrecht" ( seh ich auch so :-)
http://torrentfreak.com/
aber das beste ist ja: ihr kriegt das wofür ihr (nicht) bezahlt: die letzte grütze an krach musik, konserven müll der weltweit gleich klingt, alles durch 20 kompressoren auf überlaut gepresst und ihr ziehts euch mit ohrstöpseln rein:-)
filmmusik wird nur noch von midi sklaven in rigips buden hergestellt und in hansis zimmer zusammen gemischt und er macht dann seinen urheber drauf...ihr findets toll was? gibts ja umsonst bei der piratten partei:-)))
ich investier dann in gehörgeräte industrie :-)))
you get what you pay for....
Das Problem ist nicht, dass sich hier irgendwer überhaupt wünscht, dass Piraterie betrieben wird.
Das ist ein Filmerforum und die meisten haben sich zumindest die kleine Hoffnung, damit irgendwann mal ihr auskommen verdienen zu können :).
Auch gibt es gefühlt ein Übermaß an Schrott.
Jetzt ist das Problem: Es hat schon immer Piraterie gegeben und wird es immer geben.
Auch Schallplatten konnte man kopieren, bis ins 19te Jahrhundert hinein war es normal, die Musik anderer Leute einfach zu nutzen. Bücher konnten frei kopiert werden. Es gab das Konzept des geistigen Eigentums einfach nicht.
Okay, jetzt haben wir das Konzept des geistigen Eigentums schon gute 150 Jahre. Es hat unter anderem dafür gesorgt, dass Musiker, Autoren und Co. ohne Mäzen selbst ihre Kunst produzieren konnten, was großartig ist.
Aber auch da hat es schon immer illegale Kopien gegeben. Wer nur mal an der polnischen Grenze in den 90er Jahren auf nem Markt war, weiß das. Egal ob man das gut oder schlecht findet.
Das einzige Problem an der ganzen Sache ist schlicht, wie man damit umgeht.
Die Musikindustrie hat gewaltige Fehler gemacht, in dem sie unwirksame Kopierschutzmaßnahmen benutzte, die noch mehr zahlende Kundschaft vergraulte und den ehrlichen bestrafte und es wurde erst eingedämmt, als der ehrliche Kunde das bekam, was er wollte. Ein frei nutzbare Datei, die in allen Abspielgeräten funktioniert. Dazu noch eine weltweite zeitgleiche Ausstrahlung.
Es ist Blödsinn, in Zeiten der digitalen sofortübertragung mit veralteter Lizenzpolitik regional unterschiedliche Veröffentlichungstermine zu haben.
Das sorgt geradezu dafür, dass ein Schwarzmarkt entsteht.
Das heißt also, die Schutzpolitik der Musikindustrie hat die Musikpiraterie verstärkt, in dem man die eigene Kundschaft vergraulte.
Die MI hat daraus aber gelernt. Ob man iTunes und Co. mag oder nicht (ich tue es nicht), es hat die Industrie gerettet.
Jetzt begehen aber Film- und auch die Buchindustrie die gleichen Fehler. Sogar noch krassere Fehler. Man kauft nicht mehr ein Buch oder einen Film, sondern nur noch eine Lizenz. Wird mit DRM und Co. gegängelt und das alles ohne Preisnachlass.
Das ist erstmal eine eher neutrale Betrachtung der Lage.
Natürlich kann ich den Wunsch der Industrie verstehen, zu versuchen ihre Werke zu schützen. Aber dadurch machen sie es eben noch schlimmer. Kein Kopierschutz ist wirksam. Solang man das Werk betrachten kann, ist es kopierbar. Das heißt also, jeder strenge Kopierschutz verschreckt Kunden.
Ich kann auch verstehen, wieso die Industrie nach der Politik und harten Strafen schreit.
Nur darf da die Politik nicht antworten. Warum?
Weil ein wirksames eindämmen sämtlicher Piraterie nur durch eine totale Überwachungsdiktatur geht.
Es ist eine simple Rechteabwegung.
Will ich, dass Urheberrechte gewahrt werden? Ja.
Will ich, dass dafür gesetzte wie Sopa oder Pipa erlassen werden, die den Rechtsstaat aushebeln, will ich dafür eine Totalüberwachung des Internets und der Post, will ich dafür eine Meldepflicht von externen Festplatten, will ich, dass zu Hause jeweils ein Beamter steht, der überwacht, dass ich auch ja nicht von Kauf- oder Leihdvds Kopien anfertige? Nein.
Wir reden hier von der Aufgabe unserer freiheitlichen Gesellschaft, nur damit die Rechteinhaber und Verwerter auch noch in unseren privaten Vier Wänden die volle Kontrolle über das Werk haben. Und das bin ich nicht bereit zu akzeptieren.
Erinnert sich noch wer an die Festplattenrekorder, die verhindern sollten, das man bei Werbung vorspult? An Fernseher, die verhindern sollten, dass man in der Werbung den Raum verlässt?
Wir haben es seitens der Contentindustrie mit einem Faschismus zu tun, der absolute Kontrolle in allen Lebensbereichen verlangt.
Und das bin ich nicht bereit, mit zu gehen oder zu tragen.
Man muss einfach akzeptieren, dass eine vollständige Kontrolle niemals möglich ist (selbst die DDR mit der Stasi konnte das nicht verhindern) und der Versuch diese Kontrolle zu erreichen führt nur in eine unfreie Gesellschaft.
Zudem führt die Verfolgung von Leuten, die Songs nachsingen oder summen oder die einfach bei einem YT-Video aus versehen im Hintergrund mitlaufen, genauso wie Fernseh/Filmaufnahmen im Hintergrund, weil der Poster zu blöd war, den Fernsehr vor der Aufnahme auszuschalten, nicht gerade zu einer Akzeptanz der Durchsetzung solcher Rechte.
Die Contentindustrie will abschrecken, verärgert aber durch die Forderungen nach drakonischen Strafen nur jeden normal denkenden Menschen.
Oder findet es jemand in Ordnung, dass eine senile Oma ohne Computer für das angebliche einstellen eines Films in eine Tauschbörse strafrechtlich belangt werden kann?