Kameramensch hat geschrieben:RUKfilms hat geschrieben:. vaseline schmiert ja heutzutags auch fast keiner mehr auf die linse ;).
Warum hat man denn Vaseline auf die Linse geschmiert? Da kann ich mir ja beim besten Willen keinen Effekt vorstellen. Außer natürlich, dass das ein ganz "schmierige" Stimmung werden würde.
Man hat es - wenn man klug war! - nicht auf die Linse selbst geschmiert, sondern auf einen Filter/Glaseinschub (zusammen mit den Matte-Masken in der klassischen Matte-Box, eine Matte ist die Fläche auf dem Film, die die Maske bedeckt, z.B. um für eine Doppelgängeraufnahme unbelichtet zu bleiben). Es war eine Art analoger Verflüssigen-Filter oder ein Photoshop-Wischfinger:
Die Beschreibung fand sich in vielen alten Büchern über Filmgestaltung. Es war der partielle Weichzeichner, der in Schwarzweiß-Filmen einen Traum bedeutete (nebst anderen heute als grobschlächtig empfundenen Effekten, als Alternative gab es noch den Nylonstrumpf mit Löchern, da, wo's klar sein sollte).
In Farbe kam der Effekt zu derbe. Für
feuchte Träume kam aber auch analoger Glibber zum Einsatz. Weiß nicht mehr, wo ich das gelesen hatte, aber nachdem Woody Allen mit einem Freund zusammen
Bilitis (1977)

gesehen hatte, fragte ihn dieser: "How did they achieve this look?"
Woody Allen: "They just jerked on the lens."
EDIT: Ich tippe auf Nylonstrumpf.