Naja, häufen sich? Im Laufe der Jahre werden es natürlich mehr, das häuft sich halt an. Aber ob es die viel beklagte Tendenz zur Verrohung gibt? Oder verschieben sich die Opfer/Täter-Milieus? Wärest du gerne als Tamile durch eine Dresdner Vorstadt 1990 spaziert? Da gab es nicht den "Film zur Tat", auch nichts zu brennenden Asylantenwohnungen in Solingen.Im 21. Jahrhundert häufen sich Medienberichte über Unfälle und Gewalttaten unter Jugendlichen, die durch Filme inspiriert wurden.
Der 20-minütige Kurzfilm “Cinderella Effekt” beschäftigt sich mit dieser Verwischung der Grenze zwischen dem Realen und dem Fiktiven..
Hierbei dreht es sich um ein hochaktuelles Thema, das nicht nur für Medienschaffende, sondern insbesondere auch für zeitgenössische Filmschaffende zum zentralen Themenbereich wird. Es stellt sich nicht nur die Frage nach dem Grund für das Auftreten solcher Phänomene, sondern auch nach der Verantwortung, die Medienschaffende übernehmen müssen, um auf Gewalt und Realitätsverlust einerseits, aber auch zunehmenden Realitätsverdruss andererseits hinzuweisen.
Was daran ist eigentlich neu und kennzeichnet das 21. Jahrhundert? Es gibt, wie eh und je, Sirenen, Versuchungen, Bauernfänger. Und Leute wie ihr, die deswegen händeringend, aber ohne Abhilfe zu schaffen, herumlaufen und die Misere verschlimmern.“Cinderella Effekt” ist ein Film, der sich mit dem Leben im 21. Jahrhundert auseinandersetzt. Zwischen dem Streben nach Macht und Erfolg und dem Wunsch nach Glück und Selbstentfaltung wird täglich ein Spagat gespannt, der immer häufiger zu Verdruss und Enttäuschung führt...
Ganz gewiss. Und wer verrät uns, was die Realität ist? Hat da irgendjemand ein Rezept an den Mann zu bringen?“Cinderella Effekt” beschäftigt sich mit dem Wunsch vor dem eigenen Leben zu flüchten und den Alltag mit Abenteuer, Dramatik und aufregenden Geschichten zu füllen, zeigt aber auch auf, dass die Realität einem fiktiven Leben von Macht, Erfolg und grenzenloser Maßlosigkeit vorzuziehen ist..
Irre ich mich, oder schmeißt ihr hier mit Schlagworten um euch, dass es bedenklich viele blaue Flecken gibt? Ein spannender Film treibt Gefühle und Geschehnisse zum Limit und darüber hinaus. Nicht nur, aber auch!, dienen uns Filme dazu, Banales und Reales zu trennen, unsere Phantasie flüchten zu lassen vor dem nur scheinbar Folgerichtigen der Lebensbedingungen, uns unsere Bedürfnisse hemmungslos spüren zu lassen.“Filmische Realitäten gaukeln dem Publikum vor, dass nur ein Leben am Limit, bei dem Gefühle und Geschehnisse bis zum letzten Maß ausgereizt werden, erfolgreich und aufregend gestaltet ist. Ein freier Wille und das Treffen eigener Entscheidungen aber können niemals von Fantasie und Träumerei ersetzt werden und schon gar nicht wenn Mephisto im Spiel ist.
Klar ist das OK. Filme sind bloß nicht auf so krude Konstrukte reduzierbar, zumindest nicht, wenn sie gut sind. Cinderella, Mephisto, ein couch potatoe, warum nicht? Alles ist erlaubt, wenn es spannend ist und einen mitreißt.Natalie hat geschrieben:Ja zugegeben klingt das alles sehr aufgeblasen, aber Wahrheit steckt schon drinnen, das kann man nicht absprechen und genau diese Themen werden von den zeitgenössischen Denkern behandelt... Es ist schon OK wenn sich Menschen Ihre eigene Abhandlung der Dinge schaffen, es könnte auch schlimmer sein.
Alles muss ich nicht verstehen.Natalie hat geschrieben:Man(n) sollte einfach nicht so herabblicken, sondern geradeausschauen.. ;-)
Jack Nicholson hat geschrieben:People who speak in metaphors should shampoo my crotch.
UntitledMovieProject hat geschrieben:Ein besonders spannender Ansatzpunkt dabei war für uns die Trennung zwischen Körper und Geist in der Selbstwahrnehmung und der Versuch körperliche Begrenzungen zu überwinden und das Subjekt nur noch in einem medialen Sinne zu verstehen. Das dadurch schwindende Körpergefühl bei betroffenen Personen ist ein spannender Aspekt in Zeiten der digitalen Kommunikation und des post-schriftlichen Technobildes.
Für Macht und Kohle, egal unter welchem medialen Code. Wie immer schon. Oder wenn Mephisto wie Robert De Niro aussehen würde und den ganzen Tag Eier pellt...UntitledMovieProject hat geschrieben: ...und warum es immer noch Menschen gibt, die einen Pakt mit Mephisto eingehen würden...
Ist das nicht alles alter Wein in neuen Schläuchen? Den Wandel gab es doch schon immer, nur dessen heutige Dynamik vielleicht noch nicht. Was versteht ihr unter einem neuen medialen Code? Ist doch alles immer eins, es gibt keine fundamental neuen medialen Codes.UntitledMovieProject hat geschrieben:
Für uns geht es primär in der theoretischen auseinandersetzung mit dem Thema darum, dass sich unsere Gesellschaft gerade in einem Wandel befindet der durch eine Kulturrevolution hinsichtlich eines veränderten medialen Codes hervorgerufen wird. ..
Ich glaube du übersiehst hier etwas, und zwar den Einfluss den eine Gesellschaft/ein Umfeld auf den Menschen, vor allem auf den sich gerade "definierenden" Mensche, also Heranwachsenden hat. Da der Mensch, wie du richtig erkannt hast auch der Evolution unterliegt, wird er nicht in der Lage sein, seine genetischen Anlagen in absehbarer Zeit an das Computerzeitalter anzupassen. Irgendwie: Gott sei dank...domain hat geschrieben: Es ist also m.E. ziemlich weltfremd an fundamental neue Kommunikationsmöglichkeiten mit besonders verändernden Auswirkungen zu denken und zu glauben. Alles ist durch relativ stabile emotionale Interpretationsmechanismen in unserem Gehirn programmiert und diesbezüglich möchte ich dir wirklich widersprechen: nichts aber auch gar nichts wird sich auf diesem Sektor in nächster Zukunft verändern, ganz im Gegenteil, ich bemerke immer mehr,...