Du erlebst die unterschiedlichsten Meinungen über Sendefähigkeit von Mini-DV. Jeder Experten-Betacam-Filmer wird Dich belächeln, aber ich habe im letzten Jahr einige "Profis" erlebt, die von der Mini-DV-revolution überrollt wurden, weil die Filme am Ende besser aussahen und manchmal sogar mehr FIlmlook hatten als die Digibeta- und Betacam-Aufnahmen.
Also sagen wir mal so: Ich habe sogar mal SVHS-Material, das direkt aus einer DC20 (MJPEG mit ca. 2,8 MB/s) kam, auf den Sender geschickt und das Bild war so sauber und gestochen scharf, daß sich die Studiokameras nur durch den höheren Kontrastumfang unterschieden.
Eigene Mini-DV habe ich mittlerweile noch nicht im Fernsehen gesehen, aber bei Videoprojektionen im Kino - und da war Mini-DV auch wieder gleichauf oder besser als Beta oder DVCPRO.
Und wenn man einige Nächte mit Film-Filtern (FilmFX, CineLook) am Film schraubt, kann bei einer Fernsehausstrahlung selbst ein jahrelanger Kameramann, der immer auf 35mm dreht, nicht genau sagen, ob das ursprünglich auf 16mm aufgenommen wurde, oder nicht, wenn man für DV-Kameras fies beleuchtete Szenerien vermeidet.
Ansonsten: Firmenpräsentationen sind immer gut, Zielmedium ist meistens ein Trailer für Messen für die Human Resources-Abteilungen zur Aquirierung (schreibt man das so?) neuer Mitarbeiter, verdienen läßt sich da unterschiedlich von Firma zu Firma und den Anfangsforderungen ab 20 DM die Stunde, nach oben hin offen (DV-filmende Schüler fangen halt bei 20 DM an, später kostet ein Tag Filmen mit einem weiteren Tag Schnitt dann halt so 1000 DM...)
Bei Hochzeitsfeiern ist oft Geld da, aber auch nie soooooooo viel (außer man wohnt günstig und bewegt sich in "perfekten" Kreisen), Aufträge sind aber eigentlich immer vorhanden, wenn man mal bekannt geworden ist in seiner Umgebung, Preisgestaltung ist (war bei mir persönlich halt früher immer so) natürlich deutlich niedriger als für eine Firma, habe glaube ich so um die 600 DM verlangt für einen Tag mehr oder weniger langweilige Kirche/Essen/Hochzeitswalzer(!)Tanz/Vermählungsspielchen und den anschließenden Schnitt. Und das war wirklich sehr billig, wenn das Ergebnis an Filmen teurerer "Profis" gemessen wird.
Wenn man dann mal bekannt ist (denn wie im großen Film sind Connections das A und O), kommen u.U. geilere Aufträge als Standardhochzeiten rein - war zum Beispiel mal bei einer Doku für's Straßenbauamt dabei, die einen Brückenbau über zwei Jahre hinweg begleitet hat und die Filmer in 40 Meter Höhe über der Schlucht an der Vorderkante der unfertigen Brücke rumturnen durften!
Gruß,
Steffen
steffen.hacker -BEI- filmakademie.de