nicecam hat geschrieben:Mit leichter Lesebrille allerdings ist nicht mehr. Brauch schon eine stärkere. Hat wohl mit dem Alter zu tun.
Dahinter vermisste ich den Smiley. Wie kommt es, dass ich dich als Twen, wenn nicht gar als Teen sehe? Kann sein ich verwechsle dich irgendwie mit Blackeagle123.
Anne Nerven hat geschrieben:Was meinst Du mit nachträglich? Wegen Verzögerung?
Wegen deiner zerebral-internen Signalverarbeitung, der die "Fuzzy-Logic" des Instant AutoFocus fehlt (bzw. deren Schnelligkeit). Als Filmvorführer bin ich gewohnt, das Bild auf der Leinwand auf die Schärfeebene des Fotokorns scharfzustellen, die es immer gibt, wenn man mal drauf achtet, ein Mückenschwarm ähnlich dem Gainrauschen
(Das wäre im digitalen Kino heute schwieriger, wenn es denn noch nötig wäre, was es nicht ist, aber das lenkt jetzt ab). Weil es einfach schneller geht und präziser ist, dreht man einen Tick
über den Schärfepunkt hinaus, merkt sich unterbewusst die Stelle und dreht sofort wieder zurück. Mit einer live mitgeschnittenen Schärfeverlagerung ist das natürlich Kacke. Als Kamerassi für meinen Kumpel hielt ich eine Zeitlang einen 23"LG FullHD, der über HDMI an der 7D hing (die 7D hat zwei Prozessoren und gibt über HDMI FullHD aus), dem Kameramann hin. Ich sage nicht, dass es schlecht war, um
einmalig die exakte Schärfe nach Augenmaß einzustellen, aber eine Schärfeverlagerung live scheiterte an o.g. "physiologischen Näherungssensoren": Du hast die Wahl zwischen leichter Unschärfe (tödlich) und Schärfepumpen (tödlich).
Hinzu kommt: Die A1 hat keinen analogen, d.h. mechanischen Fokusring, sondern eine Art butterweich laufendes Jogshuttle, mit dem kleinste Veränderungen sensibel einzustellen wären. Sowohl mit DSLR als auch mit 35mm-Adaptern hat man es *i.d.R.* mit Fotooptiken zu tun, die nicht für Live-Schärfeziehen konstruiert wurden, obwohl es bei ihnen um Bruchteile von Milimetern geht, wenn ja schon die Schärfentiefe oft nur Zentimeter beträgt. Mit einem Follow-Fokus oder zumindest mit
sowas wird's
besser, aber auch nicht perfekt.
Man müsste den Autor
dieses Shot-Transit-Wettbewerbbeitrags mal fragen, wie er es gemacht hat. Es geht halt darum, zum
genau richtigen Zeitpunkt die Drehung des Fokusrings an
genau der richtigen Stelle zu stoppen, und zwar nicht abrupt, sondern weich, mit "ease out". Eventuell hat er - wie es die Profis tun - Markierungen benutzt (das setzt voraus, dass es nicht zu unvorhergesehenen Positionsänderungen kommt: Auch die Darsteller müssen markierten Pfaden folgen und "Keyframes" beachten). Dort kümmert sich der Kameramann selbst dann nicht um die Schärfe.
Mit Peaking kann man lernen, die Schärfe wandern zu lassen und der hervorgehobenen Kontur blind zu vertrauen. Das geht, weil auch die
fast scharfen Bereiche noch
leicht hervorgehoben sind und so dein Auge auf einen Blick erfasst, wo der Hase hervorspringt. Leider ist das Peaking der A1 nicht farbig. Bei der EX3 ist es per default blau, bei Fieldmonitoren meist rot. Ich würde vorschlagen, trotzdem mal mit dem Peaking zu üben. Komponentenanschlüsse haben ja die meisten modernen Flatpanels, da kann ja der Vergleich geübt werden. Man folgt einem Kind oder Haustier mit der Schärfe durchs Wohnzimmer, einmal vertraut man dem Peaking, einmal zieht man "auf Sicht".