Postproduktion allgemein Forum



Richtiges Format für Kinoproduktion?



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
Bommel
Beiträge: 14

Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Bommel »

Hallo Zusammen

Ich such jetzt schon eine ganze Weile eine Antwort auf folgende Frage.
In welchem Format werden Kinofilme aufgezeichnet?
Alles was ich bisher weiß, ist das im Kino mit 24fps gearbeitet wird!
Ist es möglich mit 25fps beim Dreh zu arbeiten und im Nachhinein das vorhandene Material bzw. den fertigen Film auf 24fps fehlerfrei zu konvertieren?

Danke für eure Hilfe!
HIGH5
Gestern war heute noch morgen…



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

Klar, ist seit Jahrzehnten Alltag. Jeder 24p-Kinofilm wird für die Auswertung in PAL-Ländern (DVD, TV) auf 25p beschleunigt - andersrum geht's natürlich genauso. Ohne jeden Qualitätsverlust. Der Ton muss halt nur so angepasst werden, dass die Tonhöhe trotz der Längenänderung unverändert bleibt.



tommyb
Beiträge: 4921

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von tommyb »

Jott hat geschrieben:Der Ton muss halt nur so angepasst werden, dass die Tonhöhe trotz der Längenänderung unverändert bleibt.
Blöderweise wird aber genau das nicht gemacht und Musikstücke hören sich in der EU-Version etwas "höher" an.

@Bommel
Das nennt sich übrigens PAL-Speedup (oder auch PAL-Speeddown wenns umgekehrt ist).



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

Klar wird das gemacht, kann heute jedes halbwegs fähige Audioprogrämmlein auf Knopfdruck. Wenn nicht, ist es wirklich fürchterlich (für musikaffine Menschen).



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Schleichmichel »

Das wird nicht gemacht...also der Ton wird nicht in der Höhe korrigiert, sondern wird tatsächlich im Falle 24-25 schneller (also höher) und bei 25-24 eben langsamer (also tiefer) abgespielt.

Das bekommt kein Musikprogramm ohne Artefakte hin, und da würden erst recht nicht nur Menschen mit starker Affinität zur Musik auf die Barrikaden gehen.

Weiter zu den Formaten: Da ja -räusper- gelegentlich neue digitale Formate herauskommen, gibt es immer unterschiedliche Formate. HDCAM ist da kein Anhaltspunkt, da es auch innerhalb HDCAM Unterschiede gibt.

Je nachdem, wie die Postpro-Suite ausgestattet ist und was die Filmförderung, bzw. Produktionsfirma so rausfeuern kann. Format für den Schnitt ist ja beinahe egal, da wohl eh eine handliche Schnittversion vom Digi-Original angefertigt wird/werden kann.

Aquiseformat ist übrigens immer noch überwiegend 35mm, nur dann eben in 3-, bzw 2-Perfo.

Distribution ist in DCPs fast immer JPEG2000, wobei es auch MPEG2/4-DCPs geben soll, wenn ich das richtig verstanden habe...



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

"Das wird nicht gemacht...also der Ton wird nicht in der Höhe korrigiert"

Natürlich nicht in der Höhe, sondern in der Länge, damit's wieder passt. Artefakte? Nur in der Theorie, aber doch nicht hörbar.



jwd96
Beiträge: 970

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von jwd96 »

Es gibt ja auch immer wieder Leute die verzweifelt nach zwei Minuten ihres Liblingsfilms suchen, weil die Länge ihrer DVD nicht mit der Spielfilmlänge die z.B. im Interet steht übereinstimmt. Bei einem langen Film kann das PAL-Speedup durchaus dazu führen dass der Film mal ein paar Minuten kürzer wird.



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Schleichmichel »

Jott hat geschrieben:Der Ton muss halt nur so angepasst werden, dass die Tonhöhe trotz der Längenänderung unverändert bleibt.
tommyb hat geschrieben:Blöderweise wird aber genau das nicht gemacht und Musikstücke hören sich in der EU-Version etwas "höher" an.
Jott hat geschrieben:Klar wird das gemacht, kann heute jedes halbwegs fähige Audioprogrämmlein auf Knopfdruck.
Schleichmichel hat geschrieben:Das wird nicht gemacht...also der Ton wird nicht in der Höhe korrigiert, sondern wird tatsächlich im Falle 24-25 schneller (also höher) und bei 25-24 eben langsamer (also tiefer) abgespielt.
Jott hat geschrieben:Natürlich nicht in der Höhe, sondern in der Länge, damit's wieder passt.
Entweder hast Du Dich unklar ausgedrückt, oder etwas durcheinandergebracht.



Bommel
Beiträge: 14

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Bommel »

Lange Rede kurzer Sinn...

Wenn ich also mit meinen Kameras losziehe und alles in 25p filme ist es später möglich den fertigen Clip in 24p zu konvertieren ohne das das Endprodukt fehlerhaft aussieht?
Gestern war heute noch morgen…



JMS Productions
Beiträge: 749

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von JMS Productions »

Wie oft soll man's dir noch bejahen?! ;)
Engstirnige Menschen sind wie Flaschen mit einem engen Hals: je weniger darin ist, desto mehr Geräusch entsteht beim Ausschütten...
© Jonathan Swift



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von WoWu »

Bommel hat geschrieben:Lange Rede kurzer Sinn...

Wenn ich also mit meinen Kameras losziehe und alles in 25p filme ist es später möglich den fertigen Clip in 24p zu konvertieren ohne das das Endprodukt fehlerhaft aussieht?
Nur beim Abliefern fällt dann auf, dass Dein Timecode nicht stimmt, es sei denn, du schummelst Dich nicht durch sondern machst eine echte Konversion und setzt damit neuen TC auf.
Dann würde ich lieber gleich in 24p arbeiten.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



Bommel
Beiträge: 14

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Bommel »

O.K. vielen Dank!!! Mich hat diese Sache mit dem Ton ein bisschen durcheinander gebracht.

Es ist leider nicht möglich das Projekt komplett in 24p zu drehen da mit zu vielen unterschiedlichen Kamerasystemen gearbeitet wird und wir uns auf ein Format einigen wollen.

HIGH5
Bommel
Gestern war heute noch morgen…



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

Dann einigt euch mal, egal auf was. Mischen ist Grütze.

"Bei einem langen Film kann das PAL-Speedup durchaus dazu führen dass der Film mal ein paar Minuten kürzer wird."

Ein Spielfilm ist im TV oder auf DVD IMMER ein paar Minuten kürzer als im Kino. Und was ist am Audio-Timestretching so schwer zu verstehen? Geschwindigkeitsänderung bei konstanter Tonhöhe macht jeder Provinz-DJ sogar live an seinem Pult.

Die Konversion 24 zu 25 und andersrum macht man übrigens nicht durch Berechnung neuer Zwischenbilder, sondern durch simples Ändern der Abspielgeschwindigkeit. Bei fcp z.B. mit Cinema Tools - da wird das File einfach von 25 auf 24 "umgeschaltet", dauert auch bei einem kompletten Film nur eine Sekunde, weil eben gar nichts gerechnet wird. Daher auch verlustfrei.



Axel
Beiträge: 17035

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Axel »

Ich glaube auch, dass heute der Ton für eine Pal-DVD beschleunigt wird, ohne den Pitch zu verändern, ganz einfach, weil es tatsächlich kein Akt ist und wenn ich mich recht erinnere sogar ein Feature in der Freeware audacity ist. Es ließe sich leicht herausfinden, wenn man sowohl eine DVD als auch eine OST-CD hat. Beim direkten Vergleich eines prägnanten Musikstücks würde auch ein ungeschultes Ohr erkennen, ob Pal einen Halbton höher ist.

Kinoprojektoren können durchaus in 25 B/s laufen, bei vielen europäischen Produktionen gibt es einen Beipackzettel, in dem darum gebeten wird, sie so vorzuführen. Sehr oft befolgt wird diese Bitte wohl nicht. Bei digitaler Projektion ist natürlich viel mehr möglich. Aber auch hier gilt: Innerhalb einer Show sollten alle Elemente die gleiche Bildrate haben, und hier ist immer noch 24 B/s der Standard.



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von rainermann »

Schon lustig, will einer nen Kinofilm drehen und muss erst noch schnell klären, ob das mit 25p geht ;-) Wie wärs mit erstmal kochen lernen, bevor man ein 5-Sterne Restaurant eröffnet?
Bin gespannt, wann das Ding auf die Leinwände kommt.
Sorry, musste einfach sein.
Immer wenn ich in diesem Forum den Begriff "Kinofilm" höre, schlackern bei mir aus jahrelanger Slashcam-Leseerfahrung erstmal die Ohren.
Ich bewundere ja die User, die dann oft wirklich versuchen, eine verständliche und gute Antwort zu leisten um deren Engelsgeduld... ein tiefes Dankeschön all denjenigen! Muss auch mal sein, gell?



Meggs
Beiträge: 1330

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Meggs »

Jott hat geschrieben: Natürlich nicht in der Höhe, sondern in der Länge, damit's wieder passt. Artefakte? Nur in der Theorie, aber doch nicht hörbar.
Beides geht Hand in Hand, ist doch logisch. Wenn man Material das mit 24 fps aufgenommen wurde mit 25 fps abspielt, dann ist der ganze Film ca 4 % kürzer, der Ton ca 4 % höher. Das wird so gemacht und einen Durchschnittsmenschen stört das auch nicht. Würde man Bild und Ton auf 25 fps mit der gleichen Länge konvertieren, so käme es sowohl beim Bild, als auch beim Ton zu erheblichem Qualitätsverlust.



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

Oh Mann. Der Ton ist nach der korrekten Anpassung eben NICHT 4% "höher" - nur wenn man zu faul ist, sich drum zu kümmern. Wie von Axel erwähnt, gibt es heute sogar Freeware dafür. Im letzten Jahrhundert war's noch ein bissel teurer.

Bei Spielfilm zu PAL-TV/DVD geht's nicht anders, aber wenn man ein Projekt anfängt, sollte man sich VOR Produktionsbeginn schon klar für 24 oder 25 fps entscheiden. Wenn man einen Film sowohl für Kino- als auch für TV-Auswertung dreht, kann man durchaus abwägen, was mehr Sinn macht bzw. wo die Priorität liegt. Die Konversion, sofern erforderlich, macht man dann erst mit dem fertigen Film. Innerhalb der Post Pro damit rumzujonglieren wäre verrückt, z.B. wegen der von wowu erwähnten TC-Probleme.



Bommel
Beiträge: 14

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Bommel »

rainermann hat geschrieben:Schon lustig, will einer nen Kinofilm drehen und muss erst noch schnell klären, ob das mit 25p geht ;-) Wie wärs mit erstmal kochen lernen, bevor man ein 5-Sterne Restaurant eröffnet?
Bin gespannt, wann das Ding auf die Leinwände kommt.
Sorry, musste einfach sein.
Immer wenn ich in diesem Forum den Begriff "Kinofilm" höre, schlackern bei mir aus jahrelanger Slashcam-Leseerfahrung erstmal die Ohren.
Ich bewundere ja die User, die dann oft wirklich versuchen, eine verständliche und gute Antwort zu leisten um deren Engelsgeduld... ein tiefes Dankeschön all denjenigen! Muss auch mal sein, gell?
Ich kann deine Sorgen verstehen...
Muss aber dazu sagen das es ehr eine Frage aus Neugier war als das wir jetzt los ziehen und ein auf Hollywood machen. Wir wollten einfach mal checken ob es möglich ist unseren Film in einem kleinen Kino zu zeigen, wie es geht und was es kostet! Daher auch diese Frage...

Aber nur gut das es Leute gibt die alles können und voraussetzten das alle alles wissen ... ;) Ich meine, warum gibt es Foren wie diese, wenn nicht auch mal fragen wie diese stellen kann?! sorry musste mal sein!

Trotzdem danke an alle die mir weiter geholfen haben... nun weiß ich es auch!
Gestern war heute noch morgen…



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von rainermann »

Bommel hat geschrieben: Ich kann deine Sorgen verstehen...
Und ich Deine Antwort - ist überhaupt nix gegen einzuwenden!
In diesem Sinne nix für ungut :-)



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

Man kann das Thema auch vereinfachen und sagen: wenn eine Videoproduktion ins Kino soll, gibt es dafür Dienstleister, die regeln das.

Filme wie Buena Vista Social Club (Wim Wenders) wurden mit DigiBeta und DV (interlaced!) gedreht, selbst so was hat's ins 24p-Kino geschafft, und das schon vor vielen Jahren. Will meinen: letztlich geht alles irgendwie ...



stefangs
Beiträge: 436

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von stefangs »

ich geb nochmal als audiomensch ungefragt meinen senf dazu, aber im prinzip koennt ihr das auch ueberspringen, weil jeder muss das so machen, wie er es fuer richtig haelt.

das timestretchen respektive pitch shifting ist einer der komplizierteren algorithmen im audiobereich. klar macht das heute jeder hinterwaeldler dj an seinem pult, aber da fragt auch keiner der anwesenden betrunkenen poser, ob das ohne qualitaetsverlust geht, waehrend er den maedels beim tanzen zuschaut. es gibt eine menge freeware, die viel kann und, wenn man moechte, kann man sich einfach mal darauf verlassen, dass das schon passen wird - es ist ja nur fuer kino.

es sollte eigentlich klar sein, dass eine derartige konvertierung in die eine richtung irgendwelche audio samples erzeugen muss, die vorher nicht da waren bzw. in die andere richtung irgendwelche samples weglassen muss, um die erforderliche laenge zu generieren bzw. wegzuschneiden. das ist beim bild vermutlich etwa so wie ein NTSC video nach PAL oder umgekehrt zu konvertieren (nehme ich mal an, kenne mich da nicht so aus). dass dieses prozedere artefakte generieren MUSS, leuchtet doch ein. aber welche samples sollen wir denn nun weglassen oder hinzufuegen?

wenn ich also einen freeware converter programmieren wuerde, sprich ein tool, an dem ich zwar nichts verdienen kann, es mir aber viele hits auf meiner website beschert, kann ich z.b. fuer ne 25fps nach 24fps konvertierung bei einer angenommenen samplerate von 48khz einfach jedes 1920. sample weglassen und schwupps, schon stimmt die laenge, und das auch noch bei minimaler CPU-belastung :-). ich glaube (hoffe) nicht, dass selbst der simpelste freeware konverter das so macht, aber vielleicht versteht ihr, was ich meine. hier spielt viel erfahrung und programmierkenntnis eine rolle, gepaart mit moeglichst vielen 'goldenen ohren' in der quality control. auch heute noch muss man sich bei einem vernuenftigen konverter ein bisschen entscheiden, ob man lieber die tonhoehe sauber behandeln moechte oder die transienten. es wird immer ein kompromiss bleiben.

unterm strich, wenn ich das tool nicht wie meine westentasche kenne, wuerde ich im zweifelsfall lieber die falsche abspielgeschwindigkeit in kauf nehmen, die defninitv keine artefakte produziert, als meinen im schweisse meines angesichts produzierten ton global durch einen freeware-haechsler zu schicken, hauptsache die laenge stimmt.

stefan
Musik und Audioproduktion - root-studio.com



tommyb
Beiträge: 4921

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von tommyb »

@stefan
Kann ich nur bestätigen.



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Schleichmichel »

@stefan: merci!



Meggs
Beiträge: 1330

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Meggs »

Jott hat geschrieben:Oh Mann. Der Ton ist nach der korrekten Anpassung eben NICHT 4% "höher" - nur wenn man zu faul ist, sich drum zu kümmern.
Mit Faulheit hat das nichts zu tun. Auch im Jahr 2011 ist sowas mit massivem Qualitätsverlust verbunden. Wer das nicht hört, hört mit Sicherheit auch 4 % höher nicht. Schneller wirds ja sowieso. Auch das könnte man hören, wenn man ein gutes Taktgefühl hat.



stefangs
Beiträge: 436

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von stefangs »

Meggs hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:Oh Mann. Der Ton ist nach der korrekten Anpassung eben NICHT 4% "höher" - nur wenn man zu faul ist, sich drum zu kümmern.
Mit Faulheit hat das nichts zu tun. Auch im Jahr 2011 ist sowas mit massivem Qualitätsverlust verbunden. Wer das nicht hört, hört mit Sicherheit auch 4 % höher nicht. Schneller wirds ja sowieso. Auch das könnte man hören, wenn man ein gutes Taktgefühl hat.
hmmm, ja und nein. das mit dem qualitaetsverlust stimmt und habe ich weiter oben ausfuehrlich beschrieben. wenn einem das aber egal ist und man ein timestretching anwendet, wird neben der laenge natuerlich auch die tonhoehe angepasst, denn man konvertiert ja das ausgangsmaterial.

wollte man nur die laenge anpassen, gleichzeitig aber hoeher spielen, wird's noch schlimmer. auch das koennen die freeware tools, deren algorithmen naturgemaess keiner quality control unterliegen. ich wuensche viel spass auf der vernissage.

stefan
Musik und Audioproduktion - root-studio.com



Jake the rake
Beiträge: 612

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jake the rake »

@Audiomensch: Timestretch und Pitch-Shift sind zwei verschiedene Sachen!

Bei ersteren kann sich die Tonhöhe (mit) verändern, bei zweiteren die Länge.



joerg-emil
Beiträge: 441

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von joerg-emil »

Hallo Bommel,

ich habe mal einen 30 Sek Werbespot fürs Kino ganz normal in HDV 1080i 50fps gedreht. Meine Kamera bietet gar keine progressive Aufnahmemöglichkeit. Da es sich nur um eine kleine recht neue Firma handelte, sollten die Werbekosten gering gehalten werden. Der Spot läuft daher nur im Cinedom Köln, da hier das teure Ausbelichten auf Film nicht notwendig war (reines Digitalkino). Ausserdem ist die Zielgruppe für die beworbene Dienstleistung auch eher im Cinedom also in irgendwelchen kleinen Programmkinos zu finden.

Von der Vertriebsfirma gab es folgende Vorgaben:

Spotlänge 30 Sek
24 fps
Lieferung als Folge von Einzelbildern TIF oder BMP (720 Einzelbilder)
Audio als WAV 30 Sek

Ich habe nichts anderes gemacht als aus meinem Programm heraus das in 1080i 50fps gedrehte und geschnittene Projekt als Folge von Einzelbilder mit den angeforderten Einstellungen (24p) zu exportieren. Den Screenshot der Exporteinstellungen habe ich unten mal angehängt. Eine Korrektur des Audios war gar nicht erforderlich.

Was genau Magix mit den überschüssigen Halbbildern da nun gemacht hat, weiß ich nicht, aber die Vertriebsfirma war glücklich und der Spot sah im Kino auch gut aus.

Gruss Jörg-Emil
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

joerg-emil hat geschrieben:Eine Korrektur des Audios war gar nicht erforderlich.
Zauberei! Oder kein Mensch hat gemerkt, dass der Spot im Kino asynchron lief. Wenn du auf 24fps runtergehst, wird dein Film länger als die ursprünglichen 30 Sekunden. Ohne Audiokorrektur MUSS das asynchron werden.



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Anne Nerven »

Ich bezweifle dass man die um 4% geänderte Tonhöhe als höher/tiefer empfinden würde. 4% entsprechen ziemlich genau einem 1/4-Ton-Intervall.

Bsp: Der weltbekannte Kammerton "A" hat 440Hz. Würde der Film doppelt so schnell laufen, wäre die Frequenz 880Hz = eine Oktave = 100%. Unsere Tonleiter hat 12 Halbtonschritte C - Cis - D - Dis -etc. D.h. jeder halbe Ton höher ist ca. 8% (100/12) mehr Hz (guter Satz). Wir würden bei 4% Tempoänderung also 440x1,04=457,6 Hz "als Kammerton" hören, 17,6Hz mehr. Den Unterschied nimmt niemand wahr, zumal kein A/B-Vergleich möglich ist.

Und der Beweis: 99% aller Lagerfeuer-Gitarristen bewegen sich außerhalb dieser 4%-Differenz und keiner meckert über die falsche Tonhöhe! Deshalb wäre es förmlich "Perlen vor die *** werfen", wenn Geld in eine Tonhöhenanpassung investiert würde.



joerg-emil
Beiträge: 441

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von joerg-emil »

Jott hat geschrieben:
joerg-emil hat geschrieben:Eine Korrektur des Audios war gar nicht erforderlich.
Zauberei! Oder kein Mensch hat gemerkt, dass der Spot im Kino asynchron lief. Wenn du auf 24fps runtergehst, wird dein Film länger als die ursprünglichen 30 Sekunden. Ohne Audiokorrektur MUSS das asynchron werden.

Eben nicht! Es kamen die 720 Bilder bei raus wie gefordert (also genau 30 Sek). Das Programm hat aus den 1500 Halbbildern 720 Vollbilder errechnet.



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

Ja selbstverständlich! Aber wenn von diesen Bildern nur noch 24 statt 25 pro Sekunde gespielt werden, dann dauert das nun mal länger, wie der Taschenrechner verrät: 31,25 Sekunden - folglich muss der Ton angepasst werden, oder man pfeift auf die Synchronität. Auch eine Lösung! :-)

Genau deshalb wird der tontechnische Vorgang, der hier so leidenschaftlich hinterfragt wird, in der Praxis tagtäglich gemacht. In jedem Tonstudio, das irgend etwas mit Film zu tun hat.



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Anne Nerven »

Huch, wieso ändert sich die Länge der Sekunde, wenn nur 24 statt 25 Bilder gezeigt werden? Es ändert sich doch nur die Dauer der einzelnen Bilder.



Jott
Beiträge: 22697

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von Jott »

Ich geb's auf! Der ganze Thread dreht sich doch darum, dass ein Film langsamer wird, wenn er mit 24 statt 25 fps abgespielt wird (oder eben schneller, wenn's andersrum läuft wie bei Spielfilmen im Fernsehen oder auf DVD).



joerg-emil
Beiträge: 441

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von joerg-emil »

Ich glaub, wir reden da auch ein wenig aneinander vorbei. Gefrag war ja, welches das beste Format für eine Kinoproduktion ist. Ich wollte dazu nur beitragen, dass man auch mit dem "normalen" HDV 1080i 50fps kinofähig ist. Wie nun genau die Konvertierung von 25 auf 24fps abläuft ist ja erstmal unerheblich.

Ich denk mal mein Programm hat einfach aus den 50 Halbbilder 25 Vollbilder gemacht und jede Sekunde eins weggeworfen. Damit brauchte ich den Ton nicht anpassen.

Will man alle 25 Vollbilder verwenden, dann muss eben der Ton angepaßt werden. Welche Variante nun besser oder üblicher ist, sei dahingestellt. Aber eines von beiden muss man in jedem Fall korrigieren.



tommyb
Beiträge: 4921

Re: Richtiges Format für Kinoproduktion?

Beitrag von tommyb »

@Jott
Nein nein, so schlau ist Magix nicht. Da wird kein Speeddown verwendet um den Scheiss anzupassen sondern es werden wenn überhaupt Bilder einfach weggelassen um auf 24p zu kommen.

Entweder wurden also die Bilder weggelassen (inkl. Microruckeln) oder aber neue Bilder anhand von Blending berechnet (mit Motionblur).

Letzteres fällt eher weniger auf, vorallem wenn man es aus technischer Sicht weniger kritisch auf das Projekt schaut.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Sachtler Stativ zu verkaufen
von MariavHeland - Di 19:18
» Neues LK Samyang AF 24-60mm F2.8 FE für Sony Alpha-Filmer angekündigt
von cantsin - Di 17:58
» Sony stellt das FE 100mm F2.8 Macro GM OSS mit 1,4-facher Vergrößerung vor
von slashCAM - Di 17:15
» Unser Kinofilm "The Trail" nun auf Amazon Prime
von freezer - Di 15:08
» Modularer SmallRig-Cage für die Nikon ZR angekündigt
von stip - Di 14:52
» Biete Viltrox AF 13mm 1.4 Fuji-X in OVP
von thsbln - Di 12:05
» *BIETE* Verschiedene SONY FE Objektive
von ksingle - Di 10:33
» UHD in Linux auslesen?
von Lehmeier - Mo 18:27
» Suche den lens mount adapter für den smallrig bmpcc4k cage mit villtrox ef-m2
von MrMeeseeks - Mo 11:16
» AJA Bridge Live 12G-4 und IP25-R erklärt: High End Streaming und neuer 2110 Converter
von slashCAM - Mo 9:45
» !!BIETE!! 3x Godox SL-60W in Silent Version mit Noctua Lüfter!
von klusterdegenerierung - Mo 0:54
» DJI Mini 5 Pro wiegt über 250g - bleibt aber trotzdem in der Dronenklasse C0
von TomStg - Mo 0:43
» Z-Cam - Firmware-Problem
von micha2305 - So 23:06
» Was passiert, wenn der Berg bröckelt? Klimawandelfolgen in den Alpen, Teil 3
von berlin123 - So 18:06
» Bis zu 60 Euro Rabatt für die slashCam-Community beim Equipment-Kauf
von slashCAM - So 15:02
» Blackmagic bringt neue kostenlose Trainingsbücher für DaVinci Resolve 20
von stip - So 14:33
» Lionsgate und Runway - die KI-Revolution in Hollywood stockt
von iasi - So 10:07
» 19 Jahre alt und keinen Plan wie ich in die Branche komme
von Bluboy - So 4:07
» !!BIETE!! GTX 1080 & GTX 970
von klusterdegenerierung - Sa 22:51
» Nikon deaktiviert Authenticity Service für Z6 III
von cantsin - Sa 14:12
» DJI Osmo Nano ist da - zweiteilige Mini-Actioncam kostet ab 279 Euro
von Jörg - Sa 10:13
» Nikon ZR - bald externes SSD-Recording durch Firmware-Update?
von iasi - Sa 9:23
» GoPro stellt neue 360-Grad-Kamera MAX2, Lifestyle-Kamera LIT HERO und einen KI-Gimbal vor
von medienonkel - Fr 22:54
» elevate.io - Gemeinsamer Videoschnitt im Browser in Echtzeit
von MarcusG - Fr 22:14
» Italien: Mindestens 1 Jahre Gefängnis für Deepfakes ohne Einwilligung
von Jott - Fr 19:39
» MFT oder FT Objektive auf m39 oder m42 oder t-mount?
von Onfire - Fr 16:50
» Panasonic kündigt Supertele-Zoom LUMIX S 100-500mm F5-7.1 an
von slashCAM - Fr 10:30
» Avatar: Fire and Ash
von 7River - Do 22:57
» Licht how to:
von Darth Schneider - Do 19:47
» EIZO ColorEdge Flaggschiff Monitor CG3100X und CG2400SV erklärt
von slashCAM - Do 14:48
» Neues OWC Thunderbolt-5-Dock erreicht bis zu 2.500 MB/s übers Netzwerk
von slashCAM - Do 10:24
» diashow - wie lange jedes bild?
von wabu - Do 9:59
» Endlich mal wieder originelle Ansätze im Kino
von cantsin - Do 0:19
» Blackmagic DaVinci Resolve 20.2.1 bringt Verbesserung fürs Editing und mehr
von Jott - Mi 19:50
» LETsDOK Dokumentarfilmtage 2025 bringt über 70 Dokus in Kinos und TV
von slashCAM - Mi 16:30