Die beste Szene rausschneiden? Ah, jetzt wird mir so einiges klar. Vor allem wieso manche Hollywood-Filme sind wie sie sind, wenn das die herrschende Philosophie ist.
Ein Film hat das kürzlich auf die Spitze getrieben: Skylight. Da hat man sogar die 100 besten Szenen rausgeschnitten. Die 100 besten Schauspieler im Casting wieder weggeschickt und die 100 besten Kameras für Lowlight-Aufnahmen NICHT verwendet. War B-eeindruckend. Wie in B-Movie... oder in B-uffy.
Mich wundert ja immer etwas, dass einzelne überhaupt den Mut haben, sich im Spielfilmgenre mehr oder weniger als Alleinproduzent zu engagieren und speziell auch, dass sie ohne hochspezialisiertes Team, wie z.B. einen professionellen Drehbuchschreiber, überhaupt Erfolge erwarten. Ein Spielfilm erfordert heute auf jedem Gebiet absolute Spezialisten, damit er überhaupt vom Publikum wahrgenommen oder gar geschätzt wird.
Die div. Anfragen bezüglich geeigneter Kamera und sonstigem Equipment gehen ja völlig am Wesentlichen vorbei, das ist ja noch das einfachste Glied in der Kette. Unsere Sehgewohnheiten sind durch eine Masse von zumindest handwerklich gut gemachten Filmen derart verwöhnt, dass da nicht leicht ranzukommen sein dürfte.
Anderseits gibt es ein interessantes soziologisches Phänomen, nämlich Youtube etc. und hier wieder die Sucht nach vielen Clicks auf das eigene Werk, was wohl dem Ego und dem Selbstbewusstsein dienlich sein dürfte.
Ich will das nicht abwerten, das ist Fakt und wird von qualitätsbewussten Filmschaffenden möglicherweise noch nicht richtig erkannt und gewürdigt. Es könnte schon sein, dass speziell Jugendliche die gelackte Atmosphäre von Blockbustern nicht mehr wollen, sondern auf eine ganz andere Schiene umgestiegen sind.
Mir fällt dazu sicher noch einiges ein, aber für das heutige Wort zum Sonntag reicht es mal :-)
Leute lest den Text!
Er meint nicht, dass man immer seine beste Szene rausschneiden muss, sondern, dass es manchmal hilft auch seine Lieblingsszenen zu überdenken, wenn man hängt. Syd Field schreibt auch, dass es gefährlich ist, an einer Szene zu hängen, wenn sie nicht in den Kontext passt, muss sie raus.
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