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dass die Lust auf's Popkorn wahrlich vergangen ist.
Die kurzfristigen Gewinne aus einer wahrscheinlich kurzlebigen technischen Neuerung können sich - rückblickend - als lebensnotwendig erweisen. Obwohl die 3D-Besucherzahlen bereits etwas einbrechen, ist Kino insgesamt aus der Krise raus - vorerst. Tonfilm, Farbe, Breitwand, digitaler Ton, Multiplexe zum schnelleren Verwursten neuer Filme (20 Wochen Laufzeit auf zig kleine Klitschen verteilt, das schafft in Internet-Zeiten kein Film mehr), jetzt digitales Kino und 3D, alles aus verzweifelter Gewinnsucht, und alles Neue ließ das Alte sterben. Und: Nicht die Musikindustrie als solche ist am Abkratzen, CDs laufen bloß nicht gut, und auch von Schellack hört man das.handiro hat geschrieben:Ich sehe das ganze 3D Thema als einen letzen verzweifelten Strampler einer Industrie, die wegen Digitalisierung und Internet genauso am Abkratzen ist wie die Musikbranche.
Mein Kumpel schielt, und ärztlich verbrieft fällt Punkt 1 bei ihm aus. Dennoch ist er sehr gut beim Tischtennis, ein Sport, bei dem es um die perfekte Ortung eines Bällchens geht, das mit hoher Geschwindigkeit eine kurze Distanz zurücklegt. Für diese erstklassige kybernetische Leistung stehen ihm nur Punkte 3-5 zur Verfügung (evtl. noch Punkt 2, da müsste man einen Augenarzt fragen).domain hat geschrieben:1. Paralaxe durch zwei separate Bilder
2. Augenstellung
3. Akkomodationsgrad der Augenlinse
4. verschiede Winkelgeschwindigkeiten von bewegten Objekten in Abhängigkeit von der Entfernung (durch bewegte Kamera z.B.)
5. Relation der Größe von bekannten Objekten in Abhängigkeit von der Entfernung.
Ich glaube, dass dies nicht nötig ist. Im Gegenteil. Wenn die beiden Objektive auf ein nahes Objekt "schielen", dann wird und muss der weit entfernte Hintergrund sogar sehr unterschiedliche Bildausschnitte aufweisen und sich nur in einem gewissen mittleren Bereich überdecken. Das Hirn ersetzt die jeweils fehlenden Teile rechts und links zu einem Gesamtbild, das kann man leicht selbst testen.Axel hat geschrieben: Rein von der Logik her müsste sie eine integrierte Software haben, durch die alle Bildteile, die nicht im Fokus liegen, "parallaxenkorrigiert" werden: Wenn die "Augen" der Kamera auf ein Kätzchen in einem Meter Entfernung schielen, sähe ich sonst am Horizont zwei Godzillas langstapfen. Vor der Komprimierung müsste die Kamera on-the-fly diese Teilbilder entweder verschmelzen oder aber ein Teilbild verwerfen.
Bei deinem Test übersiehst du, dass der Betrachter eines 3D-Bildes nicht schielt. Das Hirn kompensiert weder fehlende Bildteile noch blendet es außerhalb des Motivs liegende Doppelbilder im fertigen Videobild aus. Betrachtet man einen 3D-Film ohne Brille, ist meistens das Hauptmotiv deutlich verdoppelt, während der Horizont, wenn nicht überhaupt unscharf, eine schwache oder gar keine Doppelkontur hat, von zwei völlig unterschiedlichen Bildern, wie bei Nah-Schielen, ganz zu schweigen.domain hat geschrieben:Wenn die beiden Objektive auf ein nahes Objekt "schielen", dann wird und muss der weit entfernte Hintergrund sogar sehr unterschiedliche Bildausschnitte aufweisen und sich nur in einem gewissen mittleren Bereich überdecken. Das Hirn ersetzt die jeweils fehlenden Teile rechts und links zu einem Gesamtbild, das kann man leicht selbst testen.
Du hast Recht, da habe ich etwas falsch beobachtet und ein Denkfehler hat sich eingeschlichen. Im wirklichen Leben würden meine Augen sich so zueinander drehen - also schielen - dass sich die Achsen kreuzen - beim P+S-Rig heißt das großkotzig interaxiale Andangulation-, sodass das Kätzchen größte Deckung aufweisen würde, während Godzilla sich entweder verdoppeln würde oder überhaupt nur noch in einem Bild auftauchen. Durch das getrennte Betrachten der Bilder würde das als Raum-Gefühl wahrgenommen und würde natürlich wirken. Voraussetzung dafür, dass es natürlich wirkt, wäre aber, dass die Blickrichtungen der Optiken zusammenarbeiten. Wenn sie fixiert sind, wie bei einem starren Vorsatz, muss es bei der falschen Entfernung zum Motiv Doppelbilder geben, so, als würde man auswärts schielen.domain hat geschrieben:Idealfall: beim fokussierten Objekt gibt es überhaupt keine parallaktische Distanz, aber davor oder dahinter sehr wohl.