Dass die Kinokette UCI alle ihre deutschen Leinwände digitalisiert, ist beschlossene Sache, siehe
hier. Das Interesse der Kinobetreiber an der Digitalisierung ist dem der Verleiher nur nachgeschaltet: Die Verleiher sparen Kosten für Kopien und Vertrieb, aber wollen aufhören, zeitgleich zu Festplatten noch (dann) teurere Analog-Kopien ziehen zu lassen. Die großen Verleiher fördern daher bereits offensichtlich den Rollout, mit dem Hintergedanken natürlich, mehr Kontrolle über die dann eingesetzten Filme zu haben. Es wird schon so sein, dass dieses Arrangement außerhalb der FFA und irgendwelcher Verträge tendenziell amerikanische Filme bevorzugt. Aber deutsche Filme haben heute zu Recht einen großen Marktanteil, werden z.B. auch oft von großen Verleihern wie Warner mit vertrieben. Nach den bisherigen Erfahrungen kann man sagen, dass Kinos durch Digitalisierung weder Einsparungen noch Mehreinnahmen haben (wenn man vom momentanen, auch mäßigen, 3D-Boom absieht). Es geht also nur darum, am Tag X, wenn die Verleiher nur noch Festplatten anbieten, bereit zu sein.
Wenn reine Arthouse-Filme nicht genehm wären, wären die großen Ketten wohl kaum an der beschriebenen "Marktbereinigung" interessiert. Es geht, wie so oft, auch darum, dass Förderung auch hier eine für Deutschland typische Wettbewerbs-Verzerrung darstellen könnte. Die Zusammenhänge sind jedenfalls komplexer, als es der Artikel nahelegt.