Nachdem ich von den insgesamt 120 Videobändern, die zu dem Filmprojekt gehören, einen Teil bereits in den Rechner überspielt hatte, habe ich probeweise eine einzelne Filmdatei ungeschnitten auf einen DVD-Rohling gebrannt - ganz einfach um zu sehen, ob der Film auch wirklich 1:1, d.h. ohne sichtbaren Qualitätsverlust, vom Band über den Rechner auf DVD gebrannt werden kann.
Hast Du wirklich eine Video-DVD gebrannt oder einfach eine Datei auf einen DVD-Rohling ?
Wo hast Du die DVD abgespielt bzw. angeschaut ?
Nochmals: Der Datenstrom einer DV-Kamera, der per Firewire in den PC eingespielt wird, wird 1:1 in einem Container abgelegt, die DV-AVI-Datei. Da ist auch keine Grafikkarte oder sonst eine Komponente des PCs eingebunden. Es wird auch nichts umcodiert, solange man bei DV-AVI bleibt ! Da kann mit keinem Programm etwas schiefgehen.
PAL-DV Material ist immer interlaced, das bedeutet, daß zwei um 1/50 Sekunde versetzte Halbbilder ein ganzes Bild ergeben. Alle geraden Zeilen ergeben ein Halbbild, alle ungeraden das andere. Das Verfahren stammt aus der Zeit der Röhrenfernseher. Und dort wurden diese Halbbilder auch genau mit diesem Vesatz von 1/50 Sekunde wieder angezeigt.
Werden diese auf einem progressiven Monitor (am PC) angezeigt wo werden alle Zeilen gleichzeitg angezeigt werden, so sieht man beide Halbbilder gleichzeitig und nicht nacheinander. Die "Geisterbilder" entstehen.
Deshalb kann man an allen vernünftigen Media-Wiedergabeprogrammen einstellen, wie mit interlaced-Materail umgegangen werden soll. In den kleinen Vorschaubildchen eines Schnittprogramms könnten z.B. Halbbilder weggelassen werden. Das Bild ist scharf. Bei Vollbildanzeigen, wo jede Zeile für eine scharfe Wiedergabe gebraucht wird, muß per software aus den Halbbildern ein Vollbild gerechnet werden. Ob und wie das geschieht, kann in der Regel eingestellt werden und liefert unterschiedlich gute Ergebnisse. Das ist Aufgabe des PC und der Software. Wird da nicht eingestellt, bleibt der Effekt....
Die Ursache kann also nicht bei der Videosoftware liegen, sondern bereits auf dem Weg vom Camcorder in den Rechner ist irgendwas faul.
Die Ursache ist Systembedingt. Die Kamera und die Daten sind OK. Es ist nichts faul, sondern nur am PC nicht richtig eingestellt.
Flachblidfernseher haben relativ gute Deinterlacer eingebaut. Die sind nämlich genau (auch) für PAL-Material gemacht. Jeder analoge Sender sendet schließlich so.
Ist Dein Fernseher auch als PC-Monitor zu gebrauchen, so werden alle PC-Bildinhalte progrssiv dargestellt. Woher soll der Fernseher auch "wissen", daß ein bestimmter Bereich des PC-Bildschirms nicht progressiv, sondern interlaced anzuzeigen wäre ? Kann er nicht. Das muß der PC machen.