Der Artikel ist auch deswegen äußerst lesenswert, da er mit einem "I don't know" endet (quo vadis "audio-visual entertainment"). Avatar-3D & Adepten verheißen ihm jedenfalls nichts.
Das Vollgestopftsein mit Stories & Erwartungen an diese sorgt also für "Abknicker": "Take a media-aware person of, say, 30 years of age. [...] That's 35,000 hours of plot. Movies, television shows, cartoons, streaming video, YouTube clips. [...] That's a lot of narrative. It's exhausting." Das mal als Mittelpunkt.
@Axel, hier möchte ich - alles auf links drehend - noch ergänzen: Das alles ist ja auch sehr willkommenes junk food! Halb zog man sie, halb sanken sie hin. Eine gewisse Willigkeit zum Konsum auch mehrfach vorgekauter Inhalte ist ja stets gegeben, zumal jede Story - Schrader nennt hier nicht zuletzt "born mit p" [cool, 1 Spamfilter :)] - bereits stilisierter ist, als ab "in den Wald und die Natur sehen" oder was auch immer "Ollie's great-grandfather" in den 32.500 verbliebenen Stunden so alles machte (lesen etwa?). Also: 99x Schema-F-*** & 1x Coen & Co. oder "pompöse Unterhaltung" (Blockbuster) => Umgekehrt, wäre das nicht furchtbar? Wer sollte das alles verdauen? Worauf sollte man sich freuen? Es bedarf also einer stillschweigenden Ballaststoffzufuhr und es ist strategisch gut, diese n i c h t zu unterbinden. Alle sind so gesehen "fit" für neue Stories. Assoziation: "LUCY (not believing this) You wanna take me to a kung fu movie? CLARENCE (holding up three fingers) Three kung fu movies."
Was ich darüberhinaus spannend fand:
In Schraders Liste der counter-narrative-Strategien taucht - irgendwie disparat - unter "4. videogames" auf: 'Konvergenzeffekte' o. ä. zwischen Spielen + "the movies", das kriegt man aus einer computerspielindustrie- und bigmovielosen Perspektive ja kaum auf die Reihe. Das schlägt die Brücke zum Variety-Artikel aus 2003 (
http://www.variety.com/article/VR1117884809.html ) und so bemerkt "man" - vermutlich kann das "konsolentreff" auch bestätigen - dass Spiele "immer mehr" (gähn) filmästhetisch durchgestylt werden. Warum John Rambo - oder, pfff, The Bourne Ultimatum oder überhaupt (!) Actionfilme - gucken, wenn man - gewiss ein anderes Medium - CoD4 hat:
http://www.youtube.com/watch?v=RJ14Yf1jDTs (Trailer)
http://www.youtube.com/watch?v=u0FFOuxzId4 (Intro)
http://www.gametrailers.com/video/e3-20 ... duty/21586 ("15 years ago")
Den Gametrailers-Link kann man sich sehr gut als "realen" steady gekämmten Long Tracking Shot vorstellen, und zwar à la Lubezki / Children of Men (
http://www.youtube.com/watch?v=gmRqS9dTHQc#t=0m43s ). Bzw. lief es ja umgekehrt: Am "Film-Feeling" geschult, irgendwie same thing. Dass - neben Ego-Shootern - auch die meisten Filme nichts "stiften", hätte man vorher freilich zu schlucken. In GTA 4 hat es bereits einen "Videoeditor", um "die eigene Action" zu inszenieren (
http://www.youtube.com/results?search_q ... deo+editor = 4.150 Suchergebnisse). Ich saß kürzlich in Terminator 4: Bei diesen (Selbst-)Unterhaltungsmöglichkeiten hört sich (auch) kein Jugendlicher mehr so einen Satz an wie (angesichts der drohenden Vergewaltigung der sporty belipglossten Jet-Asiatin) "wir sind doch alle gegen die Maschinen", ohne ins - nicht abgestimmte - kollektive Gelächter auszubrechen. Trotzdem: "Mit ohne gut-finden-müssen", würde ich auch Teil 5 noch sehen wollen (*räusper*, siehe oben).
@DWUA, das ist spannend und erinnert mich an diese Nummer:
http://de.wikipedia.org/wiki/Harold_Blo ... C3.A4ufers - Das kann man ohne Zweifel auf das Filmemachen / Storytelling übertragen. "p.s. Wir diskutieren gerne im OT-Bereich weiter." Ha, gern!