diesmal haben wir uns der Thematik der Schnittgestaltung angenommen. Es geht um die langweiligen Dinge, die in vielen Filmen auftauchen MÜSSEN. Wie gestaltet man das interessant?
Da gibt es viele Möglichkeiten und wir zeigen einige in unserem neuen Tutorial. (http://hd-trainings.de)
Fragen beantworte ich wie immer gerne hier im Thread.
Die "Agentenstories" sollen wohl leicht ironisch die Räuber & Gendarm Themen des Kinos kopieren. Ich würde sagen, dass das nicht so gut kommt. Der Film sieht aus wie der Supermann-Hänfling im blauen Pyjama, der in einem alten VHS-Raubkopierer- Spot warnte: "Raubkopien rauben den Filmen das Geld für Qualität".
Da ist erstmal der Agent, vermutlich dein Sohn. Trotz angepapptem Ziegenbart deutlich ein Jugendlicher. Ältere Menschen, vor allem solche mit ein paar Linien im Gesicht, verleihen einem Film fast automatisch einen Mehrwert, Stichwort Patina. Die Sonnenbrille trüge James Bond am Strand von St. Tropez. Allerdings ist das Büro vor den Day for Night Filtern anscheinend so grell beleuchtet, dass die Brille nötig wird, was aber die unsexy kleine Taschenlampe merkwürdig aussehen lässt. Hielte er sie zwischen den Zähnen, weil er beide Hände zum Wühlen braucht, wäre es etwas plausibler. Die Beleuchtung ist auch am Schluss nicht spannend, durch zuviel Farbe sieht alles sehr künstlich aus. Wenn in der heutigen Zeit jemand in geheimen Akten wühlt, müssen es natürlich verdammt alte Akten sein, wiederum fehlt das gewisse Etwas. Wer seine Szenen ernst nimmt, kann keine Schnitt-Kniffe befolgen, er muss die Schnitte dramaturgisch aufeinander aufbauend setzen und auf keinen Fall anhand einer Musik.
Ich weiß, es soll ja alles "nur" ein Beispiel sein. Es würden sich aber bestimmt mehr Leute angesprochen fühlen, ernst genommen fühlen, wenn dieses Beispiel etwas beeindruckender wäre.
mein Sohn ist es nicht, so früh hab ich nicht angefangen;-))
Die Brille fand ich einfach cool (Geschmacksache)
Im Übrigen geht es auch nicht um Plausibilität sondern um Schnittgestaltung. Dazu braucht man ein Beispiel. Ich nehme alle Leser hier ernst, keine Frage. Wenn Du es nicht gut findest, das ist Deine Meinung. Aber ich mache meine Filme so und meinen Kunden gefällt es sehr. Und wenn Du Dir mal die aktuellen US Serien anschaust, ist Mut viel mehr gefragt als Dramaturgie. Zumindest teilweise. Und darum geht es.
Gruß
Lutz
PS. Ich gebe es zu, ich mag "Tatort" nicht. CSI ist mir lieber;-))
Man werfe eine selbstgebrannte Tatort-DVD, samt einer käuflich erworbenen CSI-DVD zusammen in einen Mixer, gebe ein wenig Milch hinzu und lasse ihn etwa 30 Sekunden drehen, schon kommt eine geniale Law & Order Serie bei raus. ;-)
B.DeKid hat geschrieben:Aehm auch wenn es OT ist ....aber was bitte sehr ist an CSI denn bitte sehens wert?!
Gutes Beispiel. Viele mögen offenbar den "Look", d.h. in erster Linie aufdringliche und stylische Beleuchtung und Farbkorrektur, das, was Lutz wohl Mut nennt. Insofern hat er Recht, wenn er alles zur Geschmackssache erklärt.
Ich glaube, seine Kunden loben die Tutorials als solche, würden aber unter vier Augen die Agentenstories albern finden und sogar das schlechte, aber ernst daherkommende "Lenßen & Partner" im Vergleich vorziehen.
ja, ich mag den Look und das Editing bei CSI. Und wenn ich von Kunden rede, dann meine ich nicht meine Tutorials sondern die anderen Filme die ich so mache. Ich bekomme z.T. Aufträge nur deswegen weil ich meine Filme so aussehen lasse wie CSI. Hab das einmal angefangen und jetzt heißt es oft: "Wir möchten es so wie Sie es in Ihrem Film .... gemacht haben".
Das freut mich sehr, ich habe viel Spaß an der Arbeit. Es ist umgekehrt, die Tutorialthemen habe ich aus meiner normalen Arbeit generiert.
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