domain hat geschrieben:
Yup.. I read some sites stating Canon F mode cause about 12% vertical loss. However, when I compare the output XH-A1 30F to HV30 30P, I found the image from A1 is sharper.
Woher sollte denn bitte der allgemein attestierte vertikale Auflösungsverlust kommen? Eigentlich undenkbar bei einem echt progressiv ausgelesenen Bild. Ganz im Gegenteil, ohne Deinterlacing müsste ein einzelner Frame sogar deutlich besser aussehen.
Es wurde oft behauptet (nicht von Canon) und nie widerlegt (auch von Canon nicht), dass letzten Endes eine Art von Deinterlacing zwischengeschaltet ist. Das erklärte erstens den o.e. Auflösungsverlust gegenüber "i", sowie die "Tatsache" (Beweis folgt), dass eine proportionale Bewegungsunschärfe im "F"-Modus bei 1/50tel erreicht ist, entsprechend 1/25tel bei echtem "p". Der stärkere Motion Blur bei gleicher Verschlusszeit wie "i" (siehe erste Fotoreihe, Attachment von WoWu) könnte sehr gut das Ergebnis einer Bildüberblendung sein. Der Auflösungsverlust bei statischen Motiven schließt adaptives DI aus (hier gäbe es ja keinen Verlust), andererseits auch Bobbing (50 %), die im Standbild absolut nach "p" aussehende Bewegungsunschärfe - ohne für Blending charakteristische Geisterschatten - lässt an die - zumindest in der Postpro - sehr zeitaufwändige Methode des Generierens eines Zwischenbildes denken, die aber nur nach Analyse der Pixelpositionen möglich ist (etwa ReelSmartFieldsKit, keineswegs "Halbbilder entfernen") und daher wohl nicht die Gesuchte sein kann. Letztere DI-Methode ist unbestritten die qualitativ bessere Möglichkeit als "F", aus dem HDV2 einer A1 ein Zeilensprung- und "i"-Artefakt-freies Video zu machen. Es gibt aber einige Gründe, diesen Weg nicht zu gehen:
1. Abgesehen von der - im Interesse der Qualität verschmerzbaren - Rechenzeit, benötigt der Deinterlacer anscheinend einen nicht interframe-basierten Codec, um nicht stellenweise merkwürdige Artefakte wie "sauber abgeschnittenen" Motion Blur zu produzieren. Das kann auch auf einen Bedienungsfehler meinerseits zurückzuführen sein, insgesamt wirkt jedoch das nachträgliche DI auf den Workflow ein (z.B. auch die Verwendung von Masken oder Keys bedenken).
2. Mit der 1440 horizontalen Auflösung wäre HDV2 so oder so ein gequälter Kompromiss. Ich glaube aber nicht einmal an diese, und natürlich auch nicht an 1080. Ich werde versuchen, den Testchart so aufzuteilen, dass ich die tatsächliche horizontale und vertikale Auflösung ermitteln kann. Jeder Besitzer einer Kamera wünscht sich, dass sie die "volle" Auflösung bietet. Dass "einige" der nominell FullHD erreichenden kleinen AVCHD Camcorder das nicht tun, besagt nicht viel über die Qualität des Bildes, aber ich setze es voraus. Letzten Endes zählt das Aussehen des Bildes, und man sollte das Vorhandensein von "p" schon einmal als Vorteil begreifen. Darüber hinaus ist es m.E. am klügsten, jede Kamera als prinzipiell schlecht zu betrachten, d.h. sich ihre Schwächen bewußt zu machen, um diese zu umgehen. Die Auflösung ist da ein relativ neutraler Posten. Absolutes No-Go sollte es sein, Auflösung zu verschenken. Wer andererseits sein Herz an 1080 hängt, dem wird es gebrochen. Selbst die relativ hochpreisigen EX´e errreichen es nicht, wie ich versuchen werde zu zeigen.
3. Ein Testchart verhält sich zu einem intuitiv beurteilten Eindruck wie eine Autopsie zum Gespräch mit einem lebenden Menschen. Ein "i" Bild war für Liebhaber
bewegter Bilder schon immer ein Ärgernis, ist nun mit dem Aussterben der klassischen "i"-Fernseher nicht mehr hinnehmbar. Während die Kränze und Gebinde um einen Sarg in der Aussegnungshalle in ernüchternder Klarheit und Schärfe zutage treten, lässt bereits ein sauberer Schwenk mit dem Trauerzug (von einem nicht mehr ganz so sauberen "Mitgehen" zu schweigen) die Bewegung völlig unnatürlich
wirken, und da es im gesamten Bild kein Pixel gibt, das gleich bleibt, ist der
Eindruck verheerend. Nur ein
echtes Vollbild hält hier stand, WoWu hat Recht. Aus Rührei ("i") wird nie wieder ein Omelette ("p"). Hier ist aber gerade "F" weitaus besser, als man vermuten könnte. Ein kurzer Clip in "i", in "F", in nachträglich generiertem "p" und in echtem "EX-p" kann das demonstrieren.