Delpea
Beiträge: 26

Digitale Archivierung: Bester Codec ?

Beitrag von Delpea »

Hi!

ich habe kürzlich einen Haufen alter VHS-Bänder digitalisiert. Die eingeladenen Filme ruhen nun im DV-Codec auf einer externen Platte und sollen später in ein playerfreundliches Format (H.264 oder Mpeg2) umgewandelt werden. Aber auch nach der Konvertierung möchte ich die ursprünglichen DV-Videos gerne behalten. Jedoch ist der DV-Codec ein wahrer Speicherfresser (Ein 120-minütiges VHS-Band entspricht ca. 25 GB!). Bei ca. 200 VHS Kassetten ufert der Bedarf an Kapazität schnell aus. Kann mir jemand einen gute ökonomische Alternative zum DV-Codec empfehlen, um Videos möglichst hochwertig digital archivieren zu können ?



tommyb
Beiträge: 4921

Re: Digitale Archivierung: Bester Codec ?

Beitrag von tommyb »

Jeder andere Codec liefert bei qualitativ hohen Einstellungen ähnliche Ergebnise wie DV. Zwar kommt es bei einer erneuten Kompression zu Qualitätsverlusten - diese sind jedoch nicht sichtbar.

Wenn der Codec also nicht zu tief angesetzt wird, dann kann man das Ergebnis als "visually lossless" bezeichnen, d.h. es gibt keinen sichtbaren Verlust nach dem Transcodieren.

Ein größeres Problem mit dem man zu kämpfen hat ist allerdings INTERLACING. Der Großteil an Codecs unterstützt es zwar, viele Encoder allerdings sind sehr beschränkt was die Verarbeitung angeht. Dazu kommt noch, dass einige Decoder ebenfalls nicht gut auf interlacing zu sprechen sind.

x264 (ein OpenSource Encoder für h264) etwa kann Interlaced-Material verabeiten. Will man das Ergebnis wiederum abspielen, muss der Decoder das auch verstehen. IdR erkennen viele Decoder nicht automatisch, dass es sich um interlaced-Material handelt, man muss sie also dazu zwingen. Ganz gut kann man das mit ffdshow, dann allerdings muss man einen PC nutzen um sich das Material anzuschauen. Das Problem betrifft übrigens auch MPEG4 ASP Codecs (DivX, XviD). Diese sind aber zu allem Übel auch noch nicht besonders gut für Interlaced-Content geeignet.

Eine bessere Alternative dazu ist MPEG2, denn hier können die meisten Decoder erkennen ob es sich um Interlaced-Material handelt. MPEG2 komprimiert allerdings nicht so effizient wie h264 (idR. ca. 3 bis 4 mal größere Dateien bei gleicher Qualität).


Um das ganze Abzukürzen, hier Vorschläge:

1. MPEG2 nutzen bei 8 Mbit (CBR, oder besser VBR). Reduktion der Dateigröße auf mindestens 1/3.

2. XviD/DivX oder h264 nutzen, Material interlaced codieren und in Verbindung mit ffdshow einen Deinterlacer nutzen der beim Abspielen 50p daraus macht.

3. XviD/DivX oder h264 nutzen und in Verbindung mit Avisynth das interlaced Material auf 50p umrechnen, es etwas Filtern (Rauschen, Farbsäume, etc.), die Auflösung anpassen auf ca. 512x384 (mehr liefert VHS nun wirklich nicht, eher sogar weniger) und es dann codieren.


Ich persönlich bevorzuge Methode Nr.3, denn dieses Material kann man später mit Avisynth wieder re-interlacen um es evtl. als Video-DVD brennen zu können. Außerdem ist die Dateigröße womöglich nur noch 1/6 im Vergleich zum Ausgangsmaterial und beim Abspielen sieht es womöglich sogar besser aus, denn ein guter Deinterlacer im ffdshow schluckt ordentlich Performance - da lohnt es sich das Material vor dem Codieren auf 50p zu bringen.



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