Tobias Claren hat geschrieben:
Da gibt es wie bei jedem LCD keinen "Overscan".
Overscan ist antiquiert :-) . Eine Notlösung damals.
Dieser Meinung bin ich nicht... Jeder LCD, den ich bis jetzt gesehen bzw. benutzt habe, hat(te) einen Overscan-Bereich. Dabei handelte(n) es sich z.T. um die Neusten Full-HD-Ready-Geräte. Diese Behauptung kann ich dir mit 100%iger Sicherheit bejahen, denn ich musste viele meiner selbst erstellten DVDs/Blue-Rays ein zweites/drittes Mal brennen, da ich Probleme mit dem DVD-Menü oder eingeblendeter Schrift bekommen habe. Was am PC Monitor noch so richtig schön passend im Bild war, war an den LCD-Geräten (an meinem übrigens auch) abgeschnitten. Und die LCD-Monitore waren nicht im "Zoom-Modus", etc.
Was sagt Wikipedia zu dem Ganzen:
"...Bei Bildschirmen mit aktiven Bildpunkten (z. B. LCD oder Plasma) kann das Bild theoretisch pixelgenau dargestellt werden, so dass eigentlich kein Overscan-Bereich nötig ist. Aber auch solche Anzeigegeräte verwenden einen Overscan. Z. B. vergrößern einige Flachbildschirme das angelieferte Bild um ca. 6 %, um dann den Rand um 6 % zu beschneiden. Dies bedeutet einen Verlust an Auflösung, der bei Film- bzw. Videomaterial allerdings kaum wahrzunehmen ist. Bei filigranen Elementen wie Schriften oder feinen Linien können jedoch mehr oder weniger starke Skalierungsartefarkte auftreten...
Nun, das deckt sich doch so ziemlich mit dem, was ich an Erfahrung gemacht habe und mit "tommyb"s Aussage.
Tobias Claren hat geschrieben:
"Wenn du dein Material ausschließlich nur am PC betrachten möchtest und dich der Jitter und die schwarzen Ränder deart stören, dann kannst du nochmal über eine kleine Bildbeschneidung nachdenken. Für TV-Betrachtung lässt du das aber sein und lässt das Material, wie es ist..."
...Aber bei LCD-TVs mit HDMI-Eingang gibt es praktisch keinen Unterschied zum Computer...
Siehe oben...
Tobias Claren hat geschrieben:
Und ich betrachte das als positiv, denn der Overscan bringt mir nur Stress.
Nun, wenn man weiß, wie man dem Overscan vorbeugen kann, indem man z.B. schon während dem Schneiden einen Kontroll-Fernsehmonitor benutzt, entstehen die Probleme mit abgeschnittenen Elementen erst gar nicht. Du würdest dir auch keine Gedanken mehr wegen Jitter oder Ränder machen, denn die verschwinden (oh Wunder) auf dem Kontrollmonitor, wie auch nachher auf dem richtigen TV.
Tobias Claren hat geschrieben:
Welche Schritte genau mit welcher Software sind das? "ADVC 100" sagt mir nichts.
Bei dem "ADVC 100" handelt es sich um einen (von vielen) Analog-Digital-Wandlern von der Firma Canopus. (Analog Digital Video Converter). Mehr dazu findest du unter
www.digitalschnitt.de . Dort hast du auch die Möglichkeit dir einen dieser Converter zu kaufen, oder wochenweise zu leihen.
Tobias Claren hat geschrieben:
Ich hatte schon nach einer Anleitung gesucht, welche Schritte man idealerweise bei altem Video8 und Hi8 im Zuge der Digitalisierung durchführt. Bzw. ob es Capture-Software gibt wo solche Aufpolierer drin sind. Ich will das Material gleich bestmöglich für Schnitt und Archiv haben.
Dann wirst du um einen A/D-Wandler (etwa den ADVC-100 oder ADVC-300) nicht herumkommen. Die billigen Dazzle-USB-Grabber-Teile kannst du allesamt vergessen. Eventueller Nachteil der ADVCs: Da der ADVC das analoge Material in ein Digitales umwandelt und das alles direkt im Gerät passiert, also nicht erst softwäremäßig auf dem PC, fallen aber auf dem PC große Dateien an, weil im DV-AVI Format gespeichert. Wenn aber größerer Wert auf Qualität, als auf Festplattenspeicher gelegt wird (was eigentlich so sein sollte), dann ist dieser Aspekt unerheblich.
Tobias Claren hat geschrieben:
Bzw. ob es Capture-Software gibt wo solche Aufpolierer drin sind.
Der intern verwendete Canopus DV-Codec, der in allen Canopus ADVC-Geräten zum Einsatz kommt, soll ziemlich (!!!) gut sein. Ich kann dir das auch bestätigen, denn ich selbst besitze den ADVC-300 und bin mit der Endbildqualität mehr als zufrieden.
Der im ADVC-300 integrierte TBC (Time Base Corrector) hilft übrigens dabei, unter anderem auch Jitter zu minimieren, bzw. zu beseitigen.
PS: Ich möchte dir nun aber nicht vorschreiben, was du zu tun hast. Wenn dir wohler ist, wenn du dein Material beschneidest, dann mach es. Für mich wäre es (aus oben genannten Gründen) unnötig.
Engstirnige Menschen sind wie Flaschen mit einem engen Hals: je weniger darin ist, desto mehr Geräusch entsteht beim Ausschütten...
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