seb1983

"Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von seb1983 »

Hallo,
ich war letztens mit auf einer Produktion, bei der wir mit vier DVCAM-Kameras (Sony DSR-450WSPL) unterwegs waren (statt mit Digibetas, wie sonst üblich - "aus Kostengründen").
Dabei haben wir Sony-DVCAM-Tapes verwendet (40 min., "PDVM-40N").
Ich habe mal ein bisschen herumgeguckt und gesehen, dass diese Tapes um die 15 Euro/St. kosten.
Was der grundlegende Unterschied zwischen MiniDV und DVCAM ist, ist mir schon klar, aber wie sieht es mit der "Hardware" der Tapes aus?
Die DVCAM-Bänder sind ja von der Bauart her nicht mit den MiniDV-Tapes zu unterscheiden (zumindest optisch), und viele "kleine" Camcorder, z.B. die PD150/170 können ja auch im DVCAM-Format auf normale MiniDV-Tapes aufzeichnen (z.B. 40 Minuten in DVCAM auf einem 60 Minuten MiniDV-Tape).

Also im Prinzip meine Frage - warum wird bei solchen Produktionen nicht einfach auf "normalen", viel günstigeren MiniDV-Bändern im DVCAM-Format aufgezeichnet? Haben die teuren Sony-DVCAM-Tapes qualitativ bessere Magnetbänder? Warum heißen sie überhaupt DVCAM-Tapes - es lässt sich doch sowieso in beiden Formaten, also auch MiniDV, darauf aufzeichnen?
Ist das eventuell einfach Geldmacherei - auf normale 60-Minuten-MiniDV-Bänder einfach "40 Minuten DVCAM" draufschreiben und den Preis um 200% erhöhen?
Ein paar Fragen, die mir im Moment noch unklar sind.

Falls die Magnetbänder in den DVCAM-Tapes irgendwie qualitativ besser sein sollten, hätte man aber doch trotzdem einfach die günstigeren MiniDV-Tapes nehmen können, da z.B. Langzeitarchivierung hier keine Rolle spielt, da die Aufnahmen direkt an den Sender gegeben wurden und in ein paar Wochen schon ausgestrahlt werden, und für die Archivierung im Sender eh auf ein noch anderes Format kopiert werden. Oder überseh ich da irgendwas?

Edit vom Mod: Frage in die Rubrik "Camcorder-Zubehör" verschoben.



Jan
Beiträge: 10125

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von Jan »

Hallo,

das Wichtigste dürfte wohl sein, daß bei DVCAM Ton und Bildsignale durch einen Audiolock synchronisiert sind. Das ist besonders bei Gebrauch von mehreren Kameras für einen Cutter vom grossem Vorteil, wenn er für einen Beitrag die Bild und Tonsignale zusammenmischt. Sonst ist es schwer die korrekte Sekunde zu finden....

Bei DVCAM (das "Profi" DV) ist die Aufzeichnungs-Spur auch breiter (15 µm - DV = 10 µm)

Die Kassetten sind auch widerstandsfähiger, das ist auch ein Grund für die Profis.

VG
Jan



Jan
Beiträge: 10125

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von Jan »

Ach so das hab ich falsch gelesen.

Bin mir nicht sicher ob die MiniDV Kassette die gleichen Spezifikationen von DVCAM unterstützt. Dafür müsste man in Anleitung der Kamera mal nachschauen.

Das Band ist besser aber der Rest ?

VG
Jan



seb1983

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von seb1983 »

das Wichtigste dürfte wohl sein, daß bei DVCAM Ton und Bildsignale durch einen Audiolock synchronisiert sind.
Bei DVCAM (das "Profi" DV) ist die Aufzeichnungs-Spur auch breiter (15 µm - DV = 10 µm)
Das war mir schon klar, das sind ja die grundlegenden Unterschiede im Aufzeichnungsformat. Aber diese genannten Vorteile hat man ja auch, wenn man im DVCAM-Format auf MiniDV-Bänder aufzeichnet.
Mir geht es mehr um die "Hardware" - was sind die Unterschiede zwischen MiniDV- und DVCAM-Kassetten an sich - abgesehen vom Preis?



Jan
Beiträge: 10125

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von Jan »

Hab mal bei Sony nachgeschaut - die meinen dazu:

Bei Verwendung eines DVCAM Bandes sind:

Dropouts - 50 % unwarscheinlicher als bei DV
Fehlerrate - ca 5 % geringer als DV
Lebensdauer - ca 30 % länger als DV
Maßtoleranzen - ca 50 % enger als DV
Bandschrumpfung - ca 50 % geringer als DV

VG
Jan



seb1983

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von seb1983 »

Hmm okay, danke für die Recherche :-)

Wobei ich denke, dass man dennoch auch die billigeren MiniDV-Bänder hätte nehmen können; ich selbst habe eine wesentlich günstigere MiniDV-Kamera und hatte beim Capturen auf den Computer noch nie einen Dropout - und das nach knapp 600 Kopfstunden. Demnach denke ich, dass in der Preisklasse der DSR-450 das Risiko von Dropouts auch nicht sonderlich hoch sein sollte... sofern die Cams vom Verleiher regelmäßig gewartet werden...
Und wie gesagt - die Lebensdauer spielt hier auch keine große Rolle, da die Bänder direkt in den Schnitt gehen, für die Archivierung kopiert werden und dann schon wieder im Müll landen...

Und was ich so merke, wo in den Produktionen heutzutage gespart wird (z.B. in Verlängerungskabeln.... *g*), macht das ja finanziell schon was aus - 7 Tage lang 5-6 Bänder/Tag pro Kamera...



Jan
Beiträge: 10125

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von Jan »

Ja das stimmt.

Wenn ich ehrlich bin, hab ich in der DSR PD 170 auch bei DVCAM Aufnahme nie ein reines DVCAM Band drin gehabt sondern die 2-2,5 € Fuji DVC Bänder. Obwohl DVCAM hab ich nur ca 3 mal aufgenommen....

Und die Sony eigenen Aussagen sind auch manchmal mit Vorsicht zu genießen.

Ich war mir nur nicht zu 100 % sicher, ob die reinen DVCAM Kassetten nicht doch noch irgendwo einen wichtigen Unterschied besitzen.

VG
Jan



thos-berlin
Beiträge: 2446

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von thos-berlin »

Man kann DVCAM auf normale DV-Bänder aufnehmen. Ich habe ein solches Band schon eimal bekommen und mich zunächst wegen der vielen Fehler bei der Wiedergabe gewundert, bis ich darauf gekommen bin, das Band einmal in eienem DVCAM-tauglichen Recorder anzuspielen.

Also Aufnahme und Wiedergabe technisch möglich. Was ich nicht beantworten kann, ist die Frage nach einer besseren Verarbeitungsquallität uind den evtl. damit verbundenen besseren mechanischen Eigenschaften.
Gruß
thos-berlin



Markus
Beiträge: 15534

Re: "Hardware"-Unterschied DVCAM-/MiniDV-Tapes

Beitrag von Markus »

seb1983 hat geschrieben:Mir geht es mehr um die "Hardware" - was sind die Unterschiede zwischen MiniDV- und DVCAM-Kassetten an sich - abgesehen vom Preis?
Meist sind die Qualitätsunterschiede nicht unmittelbar ersichtlich, sondern offenbaren sich erst im direkten Vergleich und bevorzugt unter eher grenzwertigen Bedingungen. Andernfalls dürften die Unterschiede bevorzugt im Bereich der Labormesswerte liegen - von der Drop-Out-Wahrscheinlichkeit vielleicht abgesehen.

Ich habe hier auch nur wenige DVCAM-Bänder bespielt und nutze vielmehr ganz normale DV-Typen. Oft will der Kunde das auch gar nicht anders und so lange die Aufnahme- und Wiedergabegeräte gepflegt werden, habe ich da auch keine Bedenken.

Wenn das Band ohnehin nur für den kurzfristigen Einsatz bestimmt ist, spricht für mein Dafürhalten nichts dagegen, im DVCAM- oder auch DV-Modus auf DV-Bänder aufzuzeichnen. Es müssen ja nicht die allerbilligsten sein...
Herzliche Grüße
Markus



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