Was ist an AVCHD auf MiniDV besser als auf Festplatte?
AVCHD (Advanced Video Codec High Definition)
Speziell für hochauflösende Videos findet dieses relativ neue Format Verwendung. Es verbindet relativ geringe Dateigröße mit hoher Bildqualität und ist dem MPG2-Format deutlich überlegen. Gespeichert wird hier nicht mehr auf Band sondern nur noch auf Festplatte, Speicherkarte oder Flashspeicher.
Also ist das AVCHD-Format gerade auch auf Festplatte zu finden.
Man muss natürlich aufpassen dass man kein gerät mit einem exotischen Mpeg2 nimmt welches mit keinem Programm nachbearbeitet werden kann.
Welcher Codec soll also auf einem MiniDV-Band besser sein?
Und damit meine ich nicht nur die Meiung, dass ein DV-Codec generell besser sei. Der ist ja auch nicht ganz unkomprimiert im Camcorderbereich. Noch dazu mit einer älteren weniger effektiven Komprimierung als heutige moderne Codecs.
Und ist es nicht theoretisch möglich diesen AVCHD ohne Neuberechnung zu schneiden? Der Codec wird/ist z.B. auch von BlueRay-Playern zu lesen sein. Also könnte eine Schnittsoftware ja da wo keine Effekte drin sind ohne Neuberechnung speichern. Wenn es das Problem mit nicht Framegenauer Speicherung auch bei AVCHD noch gibt, könnte die Schnittsoftware wenn Framegenauer Schnitt nötig ist (bei eigenen Aufnahmen kann man meist darauf verzichten, im Gegensatz zum "Schnitt" von TV-Aufnahmen wo man die Werbung entfernt) eben nur die paar Bilder neuberechnen die da nötig sind.
Dann wäre so ein fertiger Mpeg4-Codec wie AVCHD ein Qualitätsvorteil, wenn man eben nicht mehr alles neuberechnen lassen muss.
Auch bei altem DV muss die Software ja in Mpeg2 oder Mpeg4 neu berechnen. Liegt schon ein guter Codec vor, könnte man (die Software) ja darauf verzichten. Nur ein paar Frames wegen Framegenau, und wo Effekte drin sind. Und ein geschwindigkeitsvorteil beim Schnitt ist es natürlich auch. Speziell auf Rechnern die nicht Höchstleistung bieten.
Ich habe noch nicht viel über die Hintergründe dieses "Vorurteiles" gefunden, aber geht es darum, dass einige Geräte "MPeg2-PS" oder so etwas exotisches verwenden? Das ist klar, damit kommt nicht mal IMovie zurecht, und das ist ja schon beliebt und laut Test auch die Krönung.
Aber wenn man einen HDD-Camcorder findet der in einem gängigen unterstützten Format speichert (z.B. das gleiche wie die MiniDV-Geräte), spricht doch nichts mehr gegen einen Camcorder mit Festplatte, oder?
Der Punkt Komfort unterwegs ist Ansichtssache. Wenn man die Daten unterwegs mal eben auf eine Externe Festplatte (möglichst ohne Notebook) in HighSpeed (im Gegensatz zur Echtzeit bei MiniDV) sichern kann, kann man sofort mit zig Stunden freiem Speicher weitermachen.
Kostengünstig und auch schneller als wenn man schnell noch Bänder kaufen muss.
Und die schnelle Verfügbarkeit verleitet auch eher dazu sich die Daten mal anzusehen und mal mit einer Nachbearbeitung anzufangen.
Wenn da erst mal ein Stapel MiniDV-Bänder rumliegt, die in Echtzeit auf den PC übertragen werden müssen ist das schon eine gewisse Hürde.
Die Flexibilität einer großen HDD mit 30 Stunden Maximalkapazität liegt darin sie sehr schnell auf eine große HDD zu überspielen. Wenn man das bei Bändern machen muss, muss man evtl. die gesammte Bandlaufzeit warten bis es auf der Festplatte ist.
Suuuper Komfort, wenn man 1 Stunde warten muss, damit man wieder eine Stunde aufnehmen kann. Eine Hand voll MiniDV-Bänder müssen reichen. Wenn man da anfängt mal eben nachzukaufen, hat man irgendwann 30, 40, 50 usw. Kassetten.
ARD:
Nachteil: Das Überspielen von DV-Material auf den PC ist per Fire-Wire-Kabel nur in Echtzeit möglich. Eine Stunde Film muss also auch eine Stunde lang überspielt werden. Auch hoch auflösende Videos werden übrigens noch auf Band gespeichert und dann als HDV (High Definition Video) bezeichnet.
Und die MiniDV-Kassetten sind das unpraktischste was zu bekommen ist. Das ist Ansichstsache. Eine Kamera mit 30 Stunden Kapazität in bester HD-Qualität und eine große externe Festplatte sind das komfortabelste (und kostengünstigste) was es derzeit gibt, wenn denn die Möglichkeit besteht die Daten direkt von der Kamera auf die externe HDD zu überspielen. Dann muss man auch kein Notebook mit auf Reise nehmen.
OK, man kann versuchen mit einem DV-Band auszukommen, aber man wird es sowieso direkt nach der Aufnahme auf eine externe HD überspielen um das Band erneut verwenden zu können. OK, also wenigstens 5 Bänder. Aber das sind auch nur maximal 5x120 Minuten (80er im LP) = 10 Stunden. Und man muss wechseln.
Und wie oft kann man die so fließbandmäßig erneut (im LP-Modus!) bespielen?
Und zu den Laufwerksgeräuschen von Bandlaufwerken findet man genau so negatives.
Die HD dürfte ein Standardformat haben (1,8" z.B., aber anscheinend treiben die Camcorder auch die Microdrive-Entwicklung wieder voran [welche auch robust sind]), also kann sie theoretisch (auch wenn der Hersteller das nicht ofiziell für den Endkunden vorsieht) auch gegen eine SolidStateDisk ersetzt werden (wenn es nicht schon eine ist), und sie ist absolut still.
Das austauschen dürfte bei einer HDD also 0 Kosten verursachen, denn nur geistig weniger beschenkte würden so etwas über einen Kundendienst machen lassen ("Generation Doof").
Und der theoretischen Stoßempfindlichkeit der HDs (diese kleinen HDs sind sehr robust) steht die mechanische Anfälligkeit eines Bandlaufwerkes gegenüber. Evtl. rasselt es irgendwann wärend des Betriebes.
P.S.: Wenn man die Archivplatte in ein NAS packt, könnte man je nach Gerät evtl. auch einstellen, dass nur darauf gespiechert, aber nicht gelöscht werden kann. So wie ein FTP-Server. Erhöht die Sicherheit gegenüber unbeabsichtigtem löschen und Viren die das machen könnten (hatte mal etwas das Videos [TV-Aufnahmen, also kein echter Verlust, aber es zeigt die Gefahr] unbrauchbar machte).
Will man dennoch löschen muss man so erst mal aktiv Sicherheiten ausschalten. So aktiv wie man ein MiniDV-Band überspielen kann.
@ Gast
Bei den Speicherkartenkameras wie den Xacti fand ich bisher nur Tests, wo sie das schlechteste Ergebnis haben.
Evtl. muss ich für die einzelnen Typen einzelne Themen eröffnen. Einen für HDD, einen für Speicherkarte. Und bei allen natürlich AVCHD. Damit haben moderne Schnittprogramme ja wohl keine Probleme.
Ob das alte DV-Format noch weiter bestehen wird bezweifele ich. Es ist weniger komprimiert, aber im Endeffekt kommt es ja nur auf die Qualität der Kameraaufnahme im ganzen an.