Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht ein Erbsenzähler.Quadruplex hat geschrieben:So - jetzt habe ich mir die Ausgabe auch besorgt...
Ehrlich gesagt, verstehe ich die Aufregung nicht. Und, sorry, r.p.television: Du scheinst einer von den Erbsenzählern zu sein, die vor lauter Details den Blick fürs Ganze verlieren.
Im Gesamturteil geht die Spannweite von 'sehr gut' bis 'gut', die gesamte Bildnote ist bei allen Kandidaten 'sehr gut'.
Nur bei der Schärfe gibt's die von Dir erwähnte Spannweite. In Einem muß ich Dir allerdings recht geben: Mit welchen Maßstäben da geurteilt wurde, bleibt für mich auch nach der Lektüre unklar. Da hätten die Tester mal etwas mehr zu schreiben können.
Aber bei der erwähnten, geringen Gesamtstreuung (zehn Punkte Differenz bei maximal 100) hier wieder mit dem üblichen Schmonzes zu kommen ("Canon (hat) vergessen, eine Rechnung zu bezahlen") ist ohne Belege doch ein bißchen billig. Hättest Du das auch geschrieben, wenn Sony eine nur "befriedigende" Schärfe bekommen hätte?
Und wenn Du Dir das Fazit anguckst: "Wir küren keinen Testsieger - zu unvergleichlich sind die Kandidaten" - meinst Du nicht auch, daß sich ein gekaufter Test anders läse?
Also: Ball flach halten. Allerdings, wenn Du Kontakt mit denen hast: Laß Dir doch mal erklären, wie die Schärfebewertung zustande kommt und berichte dann. Wie gesagt - ohne die Camcorder zu kennen: Ich rätsle auch, was da wie gemessen oder subjektiv geguckt wurde. Da fehlen ja selbst die sonst üblichen Beispielfotos.
Ich habe dieses Heft neben der Computer-Video seit langem abonniert. Bei der VAD fällt mir nun schon seit längerem auf, daß abwechseln mal Sony, mal Canon und auch Panasonic über- oder untervorteilt werden. Vielleicht habe ich es mir auch eingebildet. Es war auch alles in einem vertretbaren Rahmen.
Hier aber nicht mehr.
Du schreibst ganz richtig daß die Gesamt-Punkteabstände sehr knapp beieinander waren. Deshalb sind kleine Punktekriterien, die wie bei der XH A1 und XH G1 haarsträubenderweise eine nur "Befriedigend" bekommen schon relevant für die Gesamtpunktezahl. Knapp hin oder her. Viele gucken doch drauf.
Und ja, ich hätte mich auch aufgeregt, wenn irgendeine der Sony ein befriedigend bekommen hätte, weil sie das auch nicht verdient hätte. Sie hat zwar schon ein wesentlich softeres Bild, aber ein "befriedigend" suggeriert doch etwas wesentlich schlechteres und ist nicht im selben Maßstab wie der Unterschied tatsächlich ausfällt.
Daß hier die Canons das befriegend bekommen, ist natürlich um so haarsträubender.
Ich habe bis auf die JVC, der FX7 und der V1 mit jedem dieser Camcorder gearbeitet und einiges an Footage im Archiv. Ich hatte selbst mal eine Z1, dann verkauft und eine XL H1 und XH A1 gekauft, weil mir das knackige Bild besser gefallen hat. Subjektiver Schärfeeindruck hin oder her. Ich glaube es ist hier schon belegt, daß ich mit der Einschätzung, dieser Test ist unfundiert und falsch, nicht alleine dastehe.
Außerdem sind ja nicht nur seltsame Bewertungen in der Schärfe. Wenn zwei bis auf wenige Details baugleiche Camcorder unterschiedliche Bewertungen für den Autofokus bekommen (A1 & G1) ist das auch sehr seltsam.
Ich bin auch niemand (mehr), der sich wegen der Tests in diesem Heft eine Kamera kauft. Es gibt ja glücklicherweise das Internet mit vielen Meinungen, die dort reflektiert werden.
Es ist nur seltsam, wenn da ein neuer Test alter Kameras aus dem Hut gezaubert wird, bei dem dann solche Ergebnisse herauskommen.
Ich habe schon das Fazit registriert und auch die knappen Punkteabstände. Wenn nun einzelne Punkte falsch bewertet werden, gibt das natürlich im Ranking einiges an Bewegung.
Es gibt auch Leute - und das sind bestimmt nicht wenige, die nach einer scharfen Kamera suchen und sich durch diesen Wert beeinflussen lassen. Nicht umsonst ist die Kriterie Schärfe als plakative Königsdisziplin ganz oben angeführt.
Und die, die in solch einen Test eine Kaufempfehlung sehen, sind nicht doof, sondern vielleicht schon älter und nicht so fit im Internet.
Das Heft kostet schlappe 7,50 € bei relativ viel Anzeigenschaltung. Hier sollte man neben Objektivität sehr fundierte Testergebnisse erwarten können. Beides war hier nicht der Fall.
Deswegen (auch wenn ich persönlich derzeit keine Beratung benötige), fühle ich mich irgendwo beschissen. Solch einen Artikel kann ich nämlich auch schreiben. Ein paar Produktfotos mit altem Blabla und ein paar Ungereimtheiten sind schnell gesammelt.
Da bin ich lieber Erbsenzähler als mich weiterhin verarschen zu lassen....
PS: Ich habe lange überlegt, ob ich mich zu dem Satz "Canon hat wohl vergessen eine Rechnung zu bezahlen!" hinreissen lasse. Aber ich für mich persönlich konnte neben einem "zufälligen Druckfehler" keine bessere Umschreibung finden, was ich mir dabei dachte. Das mögen manche billig finden. Ich nicht.
Wer in solch einer Zeitschrift derartige Tests veröffentlicht - was sein Job ist, muß auch mal mit harscher Kritik leben können.


