Ich möchte hier eine kleine Entdeckung niederschreiben, die vielleicht auch anderen Bastlern nützt.
Ich besitze für mein Richtmikro schon länger ein Windschutzfell von RoVoTech, das sich bisher sehr bewährt hat. Nun wollte ich für mein neueres Systemmikrofon auch so ein Teil bestellen, aber in dieser Spezialgröße würde es bei RoVoTech 78 Euro kosten. Das brachte mich auf die Idee, ein geeignetes Fell zu kaufen und selber so eine Hülle zu nähen. Das Dumme ist nur ist, das ein Stoffhändler nichts über die akustischen Eigenschaften seiner Felle sagen kann; ich hatte mich also darauf eingestellt, mehrere ausprobieren zu müssen.
In einem Internetshop fand ich ein scheinbar ähnliches Kunstfell und bestellte davon 1 Meter in 1,5 m Breite für 16 € incl. Versand.
Ich staunte nicht schlecht, als das Fell vor mir lag und ich seine Farbe und Struktur mit dem Original-Windschutz von RoVoTech vergleichen konnte: Es ist exakt dasselbe Material!
Das RoVoTech-Fell ist in der passenden Größe genäht und enthält zusätzlich ein Innenfutter aus einem dünnen, schwarzen Futterstoff. Ferner hat es Klettverschlüsse. Das ist also mit der Nähmaschine leicht nachzumachen.
RoVoTech hat z. T. auch einige andere Felle mit kürzeren Haaren im Angebot. Ob es die auch irgendwo als Meterware gibt, weiß ich nicht. ;) Ich kann nur von diesem einen Material berichten, das ich zufällig entdeckt habe.
Mein Original von RoVoTech ist übrigens das Modell S190/40/50 mit 40 mm Haarlänge. Die Meterware stammt aus diesem Shop und ist dort unter "Bastelkatalog > Nähen > Teddystoffe > Hochwertiges Bärenfell Abb. 7" zu finden.
An sich kann ich Dir gern ein Stück von dem Fell abgeben, bin aber nicht sicher, ob es für Deinen Zweck taugt. Es hat ja eine beträchtliche Haarlänge (4 bis 5 cm); das Schneiden auf ein kleines Format ist nicht ganz unproblematisch.
RoVoTecH nutzt dieses grobe Fell hauptsächlich für große Aufsteckmikrofone und externe Mikrofone. Für eingebaute Mikros gibt es dort ein völlig anderes Fell mit ca. 1 cm langen, spürbar feineren Haaren.
Ich müßte noch was davon haben und könnte Dir was abgeben.
Aber der Shop hat es auch noch. Es ist jetzt unter Bastelkatalog > Nähen > Kuscheltiere zu finden. Auf der 2. Ergebnisseite ist ein Foto von verschiedenen Fellen als Meterware zu sehen, da ist es Nr. 7 (das Unterste der vorderen Reihe - "Hochwertiges Bärenfell"). Der Meter kostet 11,50 Euro.
Je dicker das Gesamtkonstrukt wird, umso besser ist der Windschutz - und umso stärker auch die Dämpfung. Die käuflich erhältlichen Windkörbe enthalten übrigens auch schon eine Schaumstoffschicht, es ist also nicht nur ein Drahtkorb für das Fell. Der nackte Korb schützt bereits vor leichterem Wind; erst bei kräftigem Gebläse muß man zusätzlich das Fell überziehen.
Falls Du einen günstigen Weg findest, so einen Drahtkorb zu bauen, laß es mich bitte wissen. Die fertig erhältlichen sind leider böse teuer.
beiti hat geschrieben:.
Falls Du einen günstigen Weg findest, so einen Drahtkorb zu bauen, laß es mich bitte wissen. Die fertig erhältlichen sind leider böse teuer.
Gerne.
Kann aber was dauern.
Und wird voraussichtlich kein Draht- oder PVC-Korb werden, wie beim Link von Peter06, sondern eine Kohlefasergeschichte.
Ist jetzt kein Luxus; ich komm einfach beruflich aus der Ecke.
Ich habs auch schon festgestellt.
Die statisch aufgeladenen Fusseln kleben überall.
Ich werde mal versuchen, den Stoff von hinten statt mit der Schere mit der Lötkolbenspitze zu schneiden.
Da werden dabei die Fasern verschmolzen.
Der Stoff kann dann nicht aufribbeln und dabei Fasern freisetzen.
Wenn man einfach reinschneidet, schneidet man eine Menge Haare irgendwo durch, und das gibt eine mittlere Sauerei. Am besten streift man die Haare an der Stelle, an der man schneiden will, zuerst auseinander. Haarig ist die Angelegenheit trotzdem. Über dem guten Wohnzimmerteppich würde ich das Fell nicht unbedingt schneiden (außer, ich hätte einen sehr guten Staubsauger).
Übrigens hat auch der fertig gekaufte Fellüberzug von Rovotech noch so einige Haare gelassen.
Ich hab das mit dem Lötkolben ernst gemeint, da ich ihn noch nie zum schneiden mißbraucht habe. Sonst muss ich schauen, dass ich meine Lötpistole finde, die eine schneidespitze hat. Die Sauerei ist aber unvermeidbar, da ich mittendrin einen kleinen fellbüschel gefunden habe.
Sorry!
Ich bin mal davon ausgegangen, das jemand, der so einen, nicht in jedermanns Werkstatt beheimateten Gegenstand wie einen Lötkolben besitzt, auch mit der Handhabung vertraut ist.
Ich habs halt noch in der Ausbildung gelernt.
Bei einer Kupferspitze kannst Du mal mit der Schlichtfeile drüberziehen und danach neu verzinnen.
Bei einer Dauerspitze (wie die "Weller"-Dinger) reicht wohl schon das Abziehen der heißen Spitze auf dem Schwamm.
Aber die Idee mit der Lötpistole ist schon besser.
Durch die flache Spitzenform sollte der Schnitt gerader werden.
Ich löte hauptsächlich elektronik, selbst angelernt. Die Flache spitze der pistole ist nicht auffindbar, aber die normale wirds schon tun, dann kann ich meine lötstation davon sauberhalten.
Mit dem Lötkolben schneiden (Pistole) geht echt sehr gut, viel besser als mit schere oder Messer, selbst ohne abgeflachte Spitze, danke für den tipp. Habe es davor erst mal richtig ausgeschüttelt ausgeschüttelt.jetzt kommt nur noch zusammennähen.
Auf jeden Fall über die Mikrofonkorb, bei dem der schall eintritt (bei richtmikros bis über die letzten schlitze, aber es wird von Profis oft das ganze mikro in einem mikrofonkorb (z.B. bei angel) von dem fell überzogen.
So Leute...wenn ncoh jemand Fell braucht, dann soll er mich per E-mail kontaktieren. Der Preis wird dann fair ausgemacht. Ich hab das Fell übrigens mit der Schere geschnitten und dann nach dem Nähnen ausgeschüttelt und mit nem Vorwerksauger kräftig ausgesaugt. Da haart nichst mehr. Wo lasst ihr das Fell eigentlich offen? hinten oder unten, oder beides?
Wenn ich wüsste wo ich den Stoff herbekomme würde das halbe Forum mit solchen Dingern beliefern aber bei uns in der Nähe gibt es das leider nicht :-(
VG
Johannes
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