Ich kann mich auch mal äußern.
Erst mal war ich von den Features überzeugt:
Eingebaute Mikros (nicht schlecht),die Möglichkeit in verschiedenen Qualitätsstufen aufzunehmen und, ganz selten in der Größe, XLR-Anschlüsse mit wahlweiser Phantomspeisung.
Dazu hat das Gerät ein Format, das es in der Hosentasche verschwinden läßt.
Ich hab das Ding noch nicht sehr viel gebraucht, deshalb kann ich derzeit nur wenig über den Betrieb sagen, aber:
Extrem kleine Schiebeschalter (ähnlich den Codierschaltern auf einem Mainboard)für wichtige Funktionen , die sich nur mühselig mit den Fingernägeln bedienen lassen. Diese Schalter haben zum Teil mehrere mögliche Mittelstellungen (also nicht nur ein/aus), die man kaum trifft.
Man rutscht immer weiter, als man will.
Mag nicht daran denken, wenn die Schalter nach einigen Betätigungen Verschleiß zeigen und keine festen Rastpunkte mehr haben.
Die Beschriftung besteht dort aus erhabenen schwarzen Buchstaben auf schwarzem Grund und ist kleiner als 1mm, also quasi nicht vorhanden.
Die werden, genau wie die lieblos aufgedruckte Beschriftung auf der Oberseite des Gehäuses, nach einigen Aufnahmetagen vor der Haustür unleserlich sein.
Bedienung ist ohne Fingernägel, mit kalten Fingern oder gar mit dünnen Handschuhen
unmöglich.
Das gleiche gilt für das winzige Display.
Zifferngrößen unter 2mm kann ich nicht mehr fix ablesen.
Muß man aber, wenn man sich durch das auch nicht immer logische Menü wühlen muß.
Ein weiter Punkt ist die oszillierende Leuchtdiode, welche die Aufnahme anzeigt.
Der Generator dafür ist in einigen Aufnahmemodi als intermittierendes Pfeifen zu hören.
Hab das aber nur über die Kopfhörerbuchse des Gerätes wahrgenommen.
Sollte es auch auf dem Track zu hören sein, wenn ich die Aufnahme auf die Festplatte überspiele, ist das Gerät wertlos.
Alles in allem (bis auf das Pfeifen) tolle Technik in einer miserablen Verpackung.
Tonqualität ist auch in den sparsameren Aufnahmemodi wirklich o.K.
Störeinstrahlungen konnte ich bisher nicht feststellen.
Die Vorteile aber; der Funktionsumfang und die geringe Größe können wegen der schlechten Bedienelemente nicht für adhoc-Aufnahmen draußen genutzt werden.
Und um im Studio aufzunehmen, gibt es bessere (größere) Geräte.
Was dem Ding fehlt, sind einfach vernünftige (Dreh-)Schalter und ein doppelt so großes Display, wenn man denn schon gezwungen wird, Einstellungen nur über das Menü machen zu können, statt Werte wie den Eingangspegel oder die Mikrofoneinstellungen wesentlich komfortabler in direkter Betätigung zu machen.
Wie so was übrigens auszusehen hat, kann man sich an den 30 Jahre alten "Uher"-Reportagegeräten ansehen.
Da klappts auch mit Handschuhen, bei Laufschritt und im Dunkeln.
http://tinyurl.com/2eaejd
Jens