Ja, der Timecode geht verloren. Der Datecode (ich nenn's mal so, mehr gleich) nicht.
Timecode ist vereinfacht die Anzeige auf dem Camcorder im Laufwerksfensterli, im LCD Monitor oder Sucher rechts oben (bei Sony). Sowas in der Form 00:01:02:03. Diese Information ist nicht im DV Datenstrom drin, sondern vom Kameralaufwerk anhand von Indeximpulsen generiert bzw. von Schnittsoftware anhand einer internen Zeitschleife.
Datecode (meine Erfindung das Wort!) ist die Anzeige links unten (bei Sony). Also an welchem Datum und zu welcher Uhrzeit die Aufnahme gemacht wurde und ggf. mit welchen Kameraeinstellungen (Blende, Verstärkung...). Technisch ist diese Information im DV Datenstrom drin. Manche Programme nutzen die Information sogar aus (Szenalyser z.B.).
Wird jetzt was vom PC aufs Band zurückgeschrieben, wird ein neuer Timecode angelegt. der fängt eben dort an, wo das Laufwerk beim Zurückspielen gerade steht. Steht es im unbespielten Band fängt der neue Timecode bei 00:00:... an. Steht das Laufwerk bei einem vorhandenen Timecode, wird ab dort weitergezählt. Jedenfalls bei Consumerteilen. Bei Profiteilen von Sendeanstalten etc. kann der Anfang willkürlich festgelegt werden.
Und was ist mit dem Datecode? Tja das ist das Schöne: Der bleibt auch bei Schnittexperimenten erhalten, weil er direkt mit den DV Daten, ja sogar mit dem Einzelbild!, verbunden ist. Es gibt aber eine Ausnahme. Datecode funktioniert nicht an den Stellen, bei denen das DV Einzelbild neu berechnet wurde, z.b. beim Einfügen eines PC-Bilds als Standbild oder bei einem Neuberechnen eines Übergangsteils. Jedenfalls ist das meine Erfahrung mit AP. Ob es bei anderen NLEs genauso ist, weiss ich nicht.
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