Gast1 hat geschrieben: Und was bedeutet bald? Gehts dann ab, die alten Kumpel besuchen?
Nein, aber es ist sehr einfach. Ich sagte schon, daß ich eine lange unterhaltsame Veranstaltung gefilmt habe. Es gab dazu noch eine weitere Kameraperspektive, so daß ich unbedingt einen Film schneiden wollte. Und das mußte einige Zeit in Anspruch nehmen. Bevor ich damit anfing, habe ich eine Art Filmtraler erstellt, der einen Vorgeschmack liefern sollte. Mann kann sich auch durch ihn im Allgemeinen vorstellen, worum es im großen Film geht. Dieser Name "Bald" ist nicht mehr aktuell, da ich das ganze als Film längst gemacht habe. Zum damaligen Zeitpunkt war es jedoch angebracht, es hieß - "bald kommt der große Film und Ihr könnt euch drauf freuen". Ich meine, manchmal nenne ich meine Filme irgentwie nach meinen ersten Eindrücken und belasse einfach dabei.
Na, da fand ich den ersten aber viel besser.
Sieht so aus, als ob du im Zweiten die Reste verwertet hast :-)
Ich denke, man muß sie nicht unbedingt vergleichen. Zweiter Film besteht ganz klar aus zwei Teilen. Mit dem ersten Teil habe ich versucht, die gesamte Veranstaltung vorzustellen. Das müsste man separat bewerten. Und im zweiten Teil hört man wieder das Lied "Die Heimat" und sieht man zum Teil bekannte Videobilder. Normalerweise hatte ich nicht vor, diesen zweiten Teil zu machen, erst während der Arbeit bekam ich noch Videobilder dieses Musikbands von einem Konzert. Ich dachte, da wäre interessant, daß die Jungs mit diesem Lied noch mal im kleinen Film auftreten, wo sie in anderer Umgebung von anderer Seite gefilmt werden.
Videobilder wollte ich nicht als Reste verwerten (ich habe noch genug andere, die rein passen würden) sondern diesmal waren sie mit dem Originalton versehen. Ich dachte, es wäre doch ein wenig interessant mal reinzuhören, nachdem diese Bilder im ersten Film über den Bildschirm geflogen sind. Und interessant waren Dialoge besonders für einen Filmemacherforum allemal. Es ging doch in allen Szenen ums Filmen. Beginnend mit dem Fahrt in einem Bus, als meine Kumpels Passanten aufforderten, sich der Videokamera zu stellen. Dann im Freien suchten sie für mich ständig Objekte. Aber Höhepunkt war natürlich, wie ein Mann die ganze Zeit nicht wahrhaben wollte, daß er gefilmt wird. Das hat mich selbst überrascht, wie vehemment er seine Meinung darüber vertreten hat und wie er danach erstaunt war. Das könnte kaum ein Schauspieler besser nachmachen.
Es gab eine Meinung im Hintergrund dabei, die ich nicht übersetzt habe (es waren zu viel Untertitel auf einmal). Sie ist aber sehr interessant und prophezeirisch geworden und zwar man sagte: "Du hast doch endlich kapiert, daß du ins Fernsehen kommst. Du fluchst ständig rum, du musst dich schämen, es werden alles die Deutschen sehen." Normalerweise sind diese Aufnahmen nichts wert und seine Worte dacher sinnlos, das würde sich kein normaler Mensch mit Interesse anschauen. Es ist aber so gegangen (rein zufällig), daß ich diese Leute, die irgentwo am Rande der Welt leben und keine Interesse darstellen, mit in den Film über die Heimat nahm und somit zu einer Art symbolträchtigen Figuren machte. Immerhin haben in ein Paar Tagen fast zwei Dutzend "Deutschen" diesen Film runtergeladen und sich angeschaut.
Ansonsten muß ich zugeben, es ist kein Aktion im Film, einfaches Leben woanders. Ich habe nur versucht es nicht nur für Beteiligten interessant darzustellen.