Diese Sorge kann ich nachvollziehen. Denn wenn man zum Beispiel an Dunkirk denkt, hat man einen der lächerlichsten - aber ernstgemeinten - Kriegsfilme vor Augen, die man sich denken kann.Funless hat geschrieben: ↑Mo 22 Dez, 2025 20:16 Sieht ehrlich gesagt nicht schlecht aus aber ich weiß zugegebenermaßen gesagt nicht ob ich mir den Film dann auch im Kino geben werde, da mir Nolans (aus meiner persönlichen Sicht) extrem prätentiös bedeutungsschwangerer Inszenierungsstil seit "The Dark Knight Rises" (und alle nachfolgenden Filme) ziemlich auf den Keks geht.
Mal sehen, wen das Thema noch hinterm Ofen hervor lockt.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 24 Dez, 2025 09:06 Ich hab den Trailer nochmal geschaut.
Da ist schon mehr in den quasi belanglosen Szenen drin als man beim ersten mal schauen glaubt.
typisch für Nolan..;))
Ich denke mir der Film wird ein grosser Hit,
Das Buch liefert und eine Welt der Erzählung, der Gedanken und der Gefühle. Was der Zuschauer sich vorstellen muss, ist die äußere Welt.Axel hat geschrieben: ↑Mi 24 Dez, 2025 12:28 Ich sehe Ansätze zu einem "schlechten Film trotz besserem (sic!) Equipment". Die Erzählung der Irrfahrten des Odysseus benutzt - ohne dass man es damals so genannt hätte - die Technik des unzuverlässigen Erzählers, insofern, als die großen Heldentaten als Hörensagen, als Kolportage geschrieben sind, die von Odysseus selbst bei seiner Rückkehr nach Ithaka als aufgebauscht und Propaganda dargestellt werden, während er inkognito den maroden Zustand seines Reiches analysiert. Dies ist ein alter, kein neuer Trick, um einem neuen, ursprünglichen Stoff Patina und Gravitas zu verleihen. Quasi Homers Dehancer Plugin. Zack Snyders 300 (Thread hier: "Grading bis zum Abwinken") kommt zu seinen die Geschichtsklitterei für wahr nehmenden Bildern immerhin durch Adaption eines Comics. Ähnlich übertrieben sah wohl aus, was die Hellenen sich in ihrer Phantasie (ich schreibe mit Ph, weil ich bei Fantasie eher an das Genre, nicht an Einbildungskraft denke) bei Leonidas & Co ausmalten.
Nach etwas Distanz sehe ich Guillermo del Toros Frankenstein ähnlich. Es ist kein Platz für Einbildungskraft, weil K.I.-Ästhetik alles bis auf den letzten Pixel konkretisiert. Bastian Balthasar Bux' Nichts, das die Phantasie und mit ihr die Welt verschlingt. Das Ganze ist nicht mehr mehr als die Summe seiner Teile, es ist ein Nullsummenspiel, in dem wir als Zuschauer spirituell vergewaltigt zurückbleiben. Ich denke dabei an das (von mir schon mehrfach zitierte) Fazit einer von der Filmindustrie beauftragten Untersuchung zur Bedeutung höherer Auflösung: Außerdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass jedes narrative Medium kollabiert, sobald es die letzten Lücken schließt, die die Einbildungskraft des Zuschauers hätten füllen können."
Es ist klar, dass ein Film tatsächlich zeigen muss. Wenn er alles zeigt schwächt das aber einige der filmsprachlichen Ressourcen, die man nutzen kann, um den Zuschauer einzubinden. Steven Spielberg gibt beispielsweise zu, dass Jaws mit heutigen Möglichkeiten, d.h. ohne technische Beschränkungen, vermutlich viel wirkungsschwächer gewesen wäre. Mit Visuellem (perfekter CGI-Hai) den Zuschauer ein für allemal zu überwältigen mag man cinematisch nennen, der vorhandene Jaws ist aber mehr als das: episch. Er spielt mit diffusen Ängsten, dass da etwas möglicherweise Gewaltiges aus der Tiefe aufsteigt. Auch ein engagierender Schnitt nutzt gezielt das Vorenthalten von Information zur Erzeugung von Spannung. Die Odyssey ist, so wie sie geschrieben ist, d.h. im Stil und im Geiste, eher eine psychische Heldenreise, ein stark stilisiertes Lied. Gefahren durch Feinde und Monster und auch Querelen mit ihren Göttern brauchte man den alten Griechen nicht in IMAX zu servieren. Andeuten war besser.iasi hat geschrieben: ↑Mi 24 Dez, 2025 15:16 Das Buch liefert und eine Welt der Erzählung, der Gedanken und der Gefühle. Was der Zuschauer sich vorstellen muss, ist die äußere Welt.
Film fordert die Einbildungskraft in einer anderen Weise: Die äußere Welt bekommt man zu sehen, die innere muss man sich jedoch vorstellen.
Erzähle mir, o Muse, von dem Mann mit den vielen Plänen, der nach der Plünderung der heiligen Zitadelle Trojas viele Wege irrte . Viele Männer sah er in ihren Städten und ergründete ihr Denken, ja, und viele Leiden trug er in seinem Herzen auf See, auf der Suche nach seinem eigenen Leben und der Rückkehr seiner Gefährten.
