So will es mir jedenfalls scheinen, wenn ich die aktuellen Postings, die mir ungefragt von XING & Co kredenzt werden, querlese. Gesucht werden fast ausschließlich …
Der Content Creator. Der Senior Creative Content Creator. Oder Social Media Content Creation & Management, wahlweise Content Faces & Creator, wobei sich die Gehaltsaussichten für solch eierlegende Wollmilchsä*e mehrheitlich auf dem Level von Bäckerei-FachverkäuferInnen zu bewegen scheinen.
Zugleich nehme ich wahr, dass viele kompetente Kollegen und Kolleginnen aus meinem Umfeld keinen Bock mehr haben und sich umorientieren. Nicht zuletzt, weil Solo-Selbständige immer weniger gebucht werden (Stichwort: Scheinselbständigkeit).
Teilt ihr diese Wahrnehmung ? Und wenn ja, wie geht ihr damit um ?
Jalue hat geschrieben: ↑Di 02 Dez, 2025 23:24
So will es mir jedenfalls scheinen, wenn ich die aktuellen Postings, die mir ungefragt von XING & Co kredenzt werden, querlese. Gesucht werden fast ausschließlich …
Der Content Creator. Der Senior Creative Content Creator. Oder Social Media Content Creation & Management, wahlweise Content Faces & Creator, wobei sich die Gehaltsaussichten für solch eierlegende Wollmilchsä*e mehrheitlich auf dem Level von Bäckerei-FachverkäuferInnen zu bewegen scheinen.
Zugleich nehme ich wahr, dass viele kompetente Kollegen und Kolleginnen aus meinem Umfeld keinen Bock mehr haben und sich umorientieren. Nicht zuletzt, weil Solo-Selbständige immer weniger gebucht werden (Stichwort: Scheinselbständigkeit).
Teilt ihr diese Wahrnehmung ? Und wenn ja, wie geht ihr damit um ?
In jedem Beruf ist lebenslanges Lernen erforderlich.
Wer´s kann, was aktuell gefordert wird, verdient auch gut.
Die Bezeichnungen sind dabei doch belanglos.
Was hindert jemanden daran, sich statt Videojournalist/Videoproducer/Kameramann mal eben Senior Creative Content Creator zu nennen?
Statt Kameramann wird schließlich auch gerne DP genutzt.
Und dann all die anderen wohlklingenden Bezeichnungen, die das Selbstwertgefühl füttern. :)
Viele kreative Skills werden auch mittlerweile unter irgendwelchen Jobbezeichnungen mit "Management" im Namen versteckt.
Hinsichtlich Selbstständigkeit habe ich aber gehört, dass wieder mehr Aufträge an Freelancer rausgehen, weil man keine Kreativen fest einstellen will. Aber keine Ahnung, wieviel da dran ist.
Sound_Effects hat geschrieben: ↑Mi 03 Dez, 2025 09:56
Viele kreative Skills werden auch mittlerweile unter irgendwelchen Jobbezeichnungen mit "Management" im Namen versteckt.
Hinsichtlich Selbstständigkeit habe ich aber gehört, dass wieder mehr Aufträge an Freelancer rausgehen, weil man keine Kreativen fest einstellen will. Aber keine Ahnung, wieviel da dran ist.
ist wirklich so. Im moment ists bei mir teils schon zu viel und komme nicht mehr hinterher. Jede Woche min. 2-3 Drehs und bei min. einem mit Post. Weiss langsam nicht mehr wie ich das stemmen soll. Hab teils schon Kunden abgesagt. Ist echt verrückt was gerade abgeht obwohl es Dezember ist. Normal habe ich da so gut wie gar nichts.
Sound_Effects hat geschrieben: ↑Mi 03 Dez, 2025 09:56
Viele kreative Skills werden auch mittlerweile unter irgendwelchen Jobbezeichnungen mit "Management" im Namen versteckt.
Hinsichtlich Selbstständigkeit habe ich aber gehört, dass wieder mehr Aufträge an Freelancer rausgehen, weil man keine Kreativen fest einstellen will. Aber keine Ahnung, wieviel da dran ist.
ist wirklich so. Im moment ists bei mir teils schon zu viel und komme nicht mehr hinterher. Jede Woche min. 2-3 Drehs und bei min. einem mit Post. Weiss langsam nicht mehr wie ich das stemmen soll. Hab teils schon Kunden abgesagt. Ist echt verrückt was gerade abgeht obwohl es Dezember ist. Normal habe ich da so gut wie gar nichts.
Die üblichen schnellen Sparmaßnahmen sind meist nur ein Aufschieben von Ausgaben. So kann man kurzfristig gesenkte Kosten vorgaukeln. Die Aufträge im Dezember werden erst im nächsten Jahr abgerechnet, so dass man 2025 als die Sparmeister dastehen kann.
ffm hat geschrieben: ↑Mi 03 Dez, 2025 13:03
"Die üblichen schnellen Sparmaßnahmen sind meist nur ein Aufschieben von Ausgaben."
Woher stammt diese Aussage?
Gibt es dafür eine Quelle?
Aus dem Handbuch für Anleger. ;)
Wie kann ein Unternehmen kurzfristig die Kosten senken?
Wie vermeidet ein Unternehmen einen heftigen Gewinneinbruch?
Mercedes konnte seine Aktionäre mit Rekorddividenden erfreuen. Seit 2024 geht´s jedoch rückwärts:
2025e 2,55 €
2024 4,30 €
2023 5,30 €
2022 5,20 €
2021 5,00 €
- und in Folge auch der Aktienkurs und somit der Unternehmenswert.
Die Kosten müssen also rasch runter. Mercedes-Benz verfolgt ein Sparprogramm namens „Next Level Performance“, das bis 2027 jährlich fünf Milliarden Euro einsparen soll.
u.a. sieht das Programm vor: Personalabbau: Ein Abfindungsprogramm wurde für Angestellte in indirekten Bereichen aufgelegt, um Stellen abzubauen.
Sound_Effects hat geschrieben: ↑Mi 03 Dez, 2025 09:56
Viele kreative Skills werden auch mittlerweile unter irgendwelchen Jobbezeichnungen mit "Management" im Namen versteckt.
Das mag Teil der Erklärung sein für die neuen, blumigen Jobtitel, vielleicht ein Tribut an die Akademisierung. Jemand mit nem BA in "Creative Media Design" oder so erwartet vielleicht schon einen Managertitel, selbst wenn er letztlich das gleiche macht, wie vor ihm irgendwelche Kameramänner oder Videojournalisten.
Sound_Effects hat geschrieben: ↑Mi 03 Dez, 2025 09:56
Hinsichtlich Selbstständigkeit habe ich aber gehört, dass wieder mehr Aufträge an Freelancer rausgehen, weil man keine Kreativen fest einstellen will. Aber keine Ahnung, wieviel da dran ist.
Mag woanders so sein, aus meinem Bekanntenkreis hier in Berlin kann ich es nicht bestätigen.
Mit Abfindungen will RTL 600 der 7.500 Mitarbeiter zum Ausstieg motivieren. Wie Deutschland-CEO Stefan Schmitter der Belegschaft erklärte, sei das »zwingend notwendig«. Zwar steigerte man die Zahl der Streaming-Abos seit 2019 von 800.000 auf über 6,6 Mio. Jedoch brach die Werbung im LinearTV um über 20% ein. RTL müsse sich nun »konsequenter auf das Streaming-Geschäft« orientieren.
Ich verstehe die Unsicherheit. Gerade auch im Hinblick auf die Entlassungen bei RTL aber auch ServusTV. Hier meine Anmerkungen als jemand, der für seine Firma regelmäßig Externe bucht, aber auch das firmeninterne Videoprojekt voranbringt:
Beispiele, die zuversichtlich stimmen können:
- Bewegtbild ist heute viel viel wichtiger im Kommunikationsmix als früher. Die ganzen (neuen) Kanäle müssen auch bespielt werden und jeder Kanal braucht fast eine eigene Strategie = eigenen Content
- Der klassische Imagefilm ist tot, was nachgefragt wird, sind Serien zu einem bestimmten Thema (= z. B. Interviewserien, usw.) => auch hier lassen sich mehr Aufträge abgreifen als nur mit einem Film
- Wir fragen mittlerweile auch unsere externen Produktionsmenschen an, um uns Schulungen im Bereich Video zu geben. Kanibalisiert sich das? Nein, weil mit dem Wissen dann Inhouse-Sachen gedreht werden, die wegen der Unwichtigkeit eh nicht an den Externen gegangen wären.
Veränderungen:
- Die Branche ist (mal wieder / wie immer) im Wandel: Der Highend Imagefilm muss weichen, die gekauften Kameras, die vielleicht früher Vorabendprogramme gedreht haben, müssen nun auf links gedreht werden.
- Man will keinen "einfachen" Kameramann mehr, sondern einen Berater, der die Kanäle kennt und Ideen einbringt/bewertet/umsetzt. Das ginge dann in Richtung Senior Content Creator Consultant 😅
- Es ist viel mehr klein-klein, aber dafür hilft mittlerweile die KI: automatische Subtitle, auto-Resizing, etc.
- Die Crossmediale Verzahnung nimmt zu - mit entsprechendem Budget für Externe, aber auch mit mehr Arbeit
Ein Beispiel: Wenn wir einen Doku-Film in Auftrag geben oder selbst produzieren, dann brauchen wir dafür:
- den Film
- die Auskopplungen der Sit-Down-Videos als relativ ungeschnittene Interviews für den Zweitkanal
- die Interviews werden weiterverwendet für den Podcast
- ein Transcript für einen Artikel auf der Webseite
- 9:16-Content für Social Media - zur Bewerbung, aber auch als alleinstehender Content (z. B. ein Aspekt des Films)
- Fotos für die Webseite, ggf. Presse und das Bildarchiv
(das muss der Senior Hyper Content Creator Consultant [oder sein Team] leisten können)
Doppelt sich das nicht alles? Nein, weil unterschiedliche Aufmachung eines Themas für unterschiedliche Kanäle. Auch Kommunikationsdruck genannt.
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