DVDs brennen halte ich für machbar, aber nicht mehr unbedingt für sinnvoll. Lieber mit H.264 kodieren (Interlacing beibehalten), auf einen USB-Stick kopieren und dann am TV abspielen. Das müsste eigentlich jeder Smart-TV können.
micha2305 hat geschrieben: ↑Fr 28 Nov, 2025 12:56
Bis wann war Mini-DV eigentlich überhaupt aktuell oder von wann bis wann ?
Das ursprüngliche MiniDV bzw. DV stammt aus der Mitte der 90er Jahre, wurde aber erst gegen Ende der 90er bzw. eher Anfang der 2000er überhaupt erschwinglich. Bevor es den Sprung in den Massenmarkt geschafft hat, war es eher etwas für Prosumer und Enthusiasten, aber auch durchaus im kommerziellen Einsatz, denn Profi-Technik war noch sehr viel teurer - aber nicht grundsätzlich besser geeignet. Das wussten auch die Hersteller und brachten mit DVCAM und DVCPRO "professionellere" Formate mit dem (im Prinzip) gleichen Codec, aber leicht modifizierter Bandaufzeichnung (weniger Laufzeit pro Kassette) auf den Markt.
DV war den analogen Vorgängern in praktisch jedem Bereich überlegen, trotz der verlustbehafteten Einzelbildkompression.
Als dann HD immer relevanter wurde gab es eine Neuentwicklung namens HDV, mit der man an den Erfolg anknüpfen wollte. Tatsächlich gab es zwei konkurrierende und inkompatible HDV-Varianten: Die eine konnte AFAIK nur 720p und verwendete wohl ein mehr an das ursprüngliche DV angelehnte Format bei der Aufzeichnung auf dem Band.
Das zweite Format beherrschte 1080i (50/60 Halbbilder pro Sekunde) - man konnte aber auch 1080psf (progressive segmented frame) verpacken. Hier kam als Codec MPEG-2, mit langer GOP, im MPEG Transport-Stream verpackt zum Einsatz und wurde auch so auf dem Band aufgezeichnet. Diese etwas spätere HDV-Variante hat sich durchgesetzt.
Danach (bzw. in SD-Auflösung vielleicht sogar zeitgleich mit HDV oder sogar noch bevor sich HDV etablierte) kamen Geräte ohne Band auf den Markt, sowohl im Cosumer- als im Profi-Bereich. Zunächst gab es Geräte mit integrierter Festplatte und im Consumer-Bereich auch mit optischem Datenträger. Später wurde dann auf SD-Karten aufgezeichnet, zunächst im Consumer-Bereich. Vielleicht ist AVCHD noch ein Begriff: Hier kam MPEG-4 AVC als Video-Codec zum Einsatz, gespeichert wurde später auf SD-Karten, noch immer im Transport-Stream und noch immer in einer Dateistruktur, die sehr BluRay-Disc kompatibel ist: Vermutlich ein Relikt aus der kurzen Zeit, als direkt auf Mini-Rohlinge aufgezeichnet wurde und man die Aufnahmen einfach mit dem BluRay-Disc-Player abspielen können sollte.
Was danach kam ist eher ein Fragmentierung: Verschiedene Hersteller, verschiedenen Datenstrukturen, verschiedene Container, verschiedene Codecs. Im Groben kann man sagen, dass inzwischen H.264 der verbreitetste Video-Codec ist, meistens im MP4-Container untergebracht.