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Kamera für bevorstehende Familienhochzeit



Camcorder (Consumer + Pro), Videosysteme, Funktionen, Bedienung, Drehen, Tricks, Fehler...
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DoBBy
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Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von DoBBy »

Hallo Forum,

Mitte September findet eine Familienhochzeit aus dem engeren Familienkreis statt. Früher, so vor ca. 15-20 Jahren, habe ich als junger medieninteressierter Teenager solche Ereignisse selber filmisch festgehalten und dann für die medial-unerfahrene Hochzeitgesellschaft einen schönen Erinnerungsfilm mit Mittelklasse-Konsumerschnittsoftware zusammengeschnitten und auf DVD gebrannt. Nichts, was man im technischen und medialen Sinne als "professionell" bezeichnen könnte, aber es ging da ja auch eher um ein Andenken bzw. Erinnerungsfilmchen.

Nach der Schule verschlug es mich, entgegen meiner ursprünglichen Erwartungen und Interessen, dann doch nicht beruflich in den Medien- bzw. Filmbereich und infolgedessen hatte ich nun auch schon seit Jahren / Jahrzehnten nicht mehr wirklich was mit Filmerei und Videoschnitt zu tun. Meine letzte noch funktionierende Kamera ist die 2010 gekaufte Panasonic HDC SD-707 - die zur damaligen Zeit mit ihrem 1080p50-Modus absolutes Neuland betrat und von dem es damals hieß, so ein exotisches Format würde sich wohl eher nicht durchsetzen auf Dauer...

Mittlerweile sind wir ja bei mindestens 4K, wenn nicht sogar 8K angekommen und meines Wissens nach nimmt man zum Filmen auch gar nicht mehr wirklich Camcorder bzw. Videokameras, sondern der Trend geht anscheinend schon seit Jahren hin zu Fotokameras mit Videofunktion, sprich DSLRs und Co.
Nun möchte ich dieses Hochzeitsereignis Mitte September zwar auch wieder filmisch festhalten, bin da aber nun völlig aus der Materie draußen, mit WAS man heutzutage eigentlich filmt, wenn's einigermaßen seriös / professionell aussehen soll.

Mit "professionell aussehen" meine ich persönlich am ehesten niedrige Schärfentiefe, also ein Bokeh-Effekt. Farbbearbeitung kann zur Not auch nachträglich noch ein wenig gemacht werden, aber nachträglich Schärfentiefe entfernen wird glaub eher schwierig.

Mittlerweile habe ich aber auch schon mitbekommen, dass manche gewagten, experimentierfreudigen Filmer sogar mittels eines aktuellen iPhones (die ja ihresgleichen eine super Kamera / Videofunktion haben sollen) mit Hilfe einer anamorphen Widescreen-Aufschraublinse und Rig erstaunlich szenische/filmische Ergebnisse produzieren können. Ich hätte hier ein iPhone 16 Pro Max, also die aktuell noch "neuste" Generation. Ob sich so ein Setup für's Filmen eignet? Zoomen stelle ich mir da aber schwierig vor - ich kann ja nicht die 2-Finger-Zoom-Geste auf dem Display während des Filmens ausführen. Auch der Ton dürfte da ohne externe Zuhilfenahme eher dürftig klingen bei einem iPhone.

Es stellt sich mir daher nun die Frage: was würde für so eine Veranstaltung aus heutiger technischer Sicht am ehesten Sinn machen? Zudem spiele ich mit dem Gedanken, mir für diesen 1 Tag vielleicht eher eine Kamera / ein Setup auszuleihen, als nun extra nur für dieses Einmalereignis eine 4K-Kamera anzuschaffen, die dann das restliche Jahr über in der Ecke verstaubt, da sie wohl kaum wirklich Einsatz findet...

Wie würdet ihr hier vorgehen? Gerät ausleihen? Wenn ja, wo und was für ein Modell? DSLR? 4K-Camcorder, der direkt auf SD-Karte aufzeichnet wie damals die SD-707 (was damals ja total neu war; ich erinnere mich noch gut an die MiniDV-Bänder). Mein bestehendes iPhone 16 Pro Max mit Hilfe irgendwelcher Adapter / Linsen / Rigs technisch so aufmotzen, dass es mit Apple Pro Res / Log auf eine daran angeschlossene SSD-Platte filmen kann? Aber wie läuft das da dann mit Zoomfahrten und gutem Ton, wenn ich nicht ständig mit 2 Fingern auf dem Display rein- und rauszoomen will?

Fragen über Fragen... Die bestehende SD-707 läuft zwar noch, aber ich vermute mal stark, dass selbst 1080p50 nicht mehr ganz so zukunftsträchtig sind, also scheidet diese Cam wohl eher aus. Vielleicht maximal als stationäre sekundäre Cam, die vielleicht Reaction-Shots von Zuschauern oder so einfängt. Diese Shots könnte man dann zur Not auch noch etwas auf 4K hochpolieren und in das Hauptmaterial dazwischenquetschen...
Liebe Grüße,
DoBBy
Zuletzt geändert von DoBBy am So 17 Aug, 2025 13:23, insgesamt 1-mal geändert.



cantsin
Beiträge: 16397

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von cantsin »

Einziger Tip: Filme mit dem Equipment, das Du bereits kennst und mit dem Du Routine hast. Sonst geht die Aufnahme der Familienhochzeit ziemlich garantiert schief.

(Oder Du kaufst oder mietest neueres Equipment, drehst und schneidest aber mindestens zwei Events vorher zur Übung.)
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



DoBBy
Beiträge: 316

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von DoBBy »

cantsin hat geschrieben: So 17 Aug, 2025 13:22 Einziger Tip: Filme mit dem Equipment, das Du bereits kennst und mit dem Du Routine hast. Sonst geht die Aufnahme der Familienhochzeit ziemlich garantiert schief.
Naja, die letzten Filmerfahrungen sind sicherlich mindestens 10 Jahre her und beschränken sich allesamt aber eher auf reine Videocamcorders, wie eben zuletzt meine SD-707. Da drückt man dann halt aufs Knöpfchen und filmt im Automatikmodus... So war das hauptsächlich bei mir damals jedenfalls immer.
Die Hochzeit ist jetzt aber auch schon in knapp 4 Wochen.
Liebe Grüße,
DoBBy



iasi
Beiträge: 28743

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von iasi »

DoBBy hat geschrieben: So 17 Aug, 2025 13:18 Hallo Forum,

Mitte September findet eine Familienhochzeit aus dem engeren Familienkreis statt. Früher, so vor ca. 15-20 Jahren, habe ich als junger medieninteressierter Teenager solche Ereignisse selber filmisch festgehalten und dann für die medial-unerfahrene Hochzeitgesellschaft einen schönen Erinnerungsfilm mit Mittelklasse-Konsumerschnittsoftware zusammengeschnitten und auf DVD gebrannt. Nichts, was man im technischen und medialen Sinne als "professionell" bezeichnen könnte, aber es ging da ja auch eher um ein Andenken bzw. Erinnerungsfilmchen.

Nach der Schule verschlug es mich, entgegen meiner ursprünglichen Erwartungen und Interessen, dann doch nicht beruflich in den Medien- bzw. Filmbereich und infolgedessen hatte ich nun auch schon seit Jahren / Jahrzehnten nicht mehr wirklich was mit Filmerei und Videoschnitt zu tun. Meine letzte noch funktionierende Kamera ist die 2010 gekaufte Panasonic HDC SD-707 - die zur damaligen Zeit mit ihrem 1080p50-Modus absolutes Neuland betrat und von dem es damals hieß, so ein exotisches Format würde sich wohl eher nicht durchsetzen auf Dauer...

Mittlerweile sind wir ja bei mindestens 4K, wenn nicht sogar 8K angekommen und meines Wissens nach nimmt man zum Filmen auch gar nicht mehr wirklich Camcorder bzw. Videokameras, sondern der Trend geht anscheinend schon seit Jahren hin zu Fotokameras mit Videofunktion, sprich DSLRs und Co.
Nun möchte ich dieses Hochzeitsereignis Mitte September zwar auch wieder filmisch festhalten, bin da aber nun völlig aus der Materie draußen, mit WAS man heutzutage eigentlich filmt, wenn's einigermaßen seriös / professionell aussehen soll.

Mit "professionell aussehen" meine ich persönlich am ehesten niedrige Schärfentiefe, also ein Bokeh-Effekt. Farbbearbeitung kann zur Not auch nachträglich noch ein wenig gemacht werden, aber nachträglich Schärfentiefe entfernen wird glaub eher schwierig.

Mittlerweile habe ich aber auch schon mitbekommen, dass manche gewagten, experimentierfreudigen Filmer sogar mittels eines aktuellen iPhones (die ja ihresgleichen eine super Kamera / Videofunktion haben sollen) mit Hilfe einer anamorphen Widescreen-Aufschraublinse und Rig erstaunlich szenische/filmische Ergebnisse produzieren können. Ich hätte hier ein iPhone 16 Pro Max, also die aktuell noch "neuste" Generation. Ob sich so ein Setup für's Filmen eignet? Zoomen stelle ich mir da aber schwierig vor - ich kann ja nicht die 2-Finger-Zoom-Geste auf dem Display während des Filmens ausführen. Auch der Ton dürfte da ohne externe Zuhilfenahme eher dürftig klingen bei einem iPhone.

Es stellt sich mir daher nun die Frage: was würde für so eine Veranstaltung aus heutiger technischer Sicht am ehesten Sinn machen? Zudem spiele ich mit dem Gedanken, mir für diesen 1 Tag vielleicht eher eine Kamera / ein Setup auszuleihen, als nun extra nur für dieses Einmalereignis eine 4K-Kamera anzuschaffen, die dann das restliche Jahr über in der Ecke verstaubt, da sie wohl kaum wirklich Einsatz findet...

Wie würdet ihr hier vorgehen? Gerät ausleihen? Wenn ja, wo und was für ein Modell? DSLR? 4K-Camcorder, der direkt auf SD-Karte aufzeichnet wie damals die SD-707 (was damals ja total neu war; ich erinnere mich noch gut an die MiniDV-Bänder). Mein bestehendes iPhone 16 Pro Max mit Hilfe irgendwelcher Adapter / Linsen / Rigs technisch so aufmotzen, dass es mit Apple Pro Res / Log auf eine daran angeschlossene SSD-Platte filmen kann? Aber wie läuft das da dann mit Zoomfahrten und gutem Ton, wenn ich nicht ständig mit 2 Fingern auf dem Display rein- und rauszoomen will?

Fragen über Fragen... Die bestehende SD-707 läuft zwar noch, aber ich vermute mal stark, dass selbst 1080p50 nicht mehr ganz so zukunftsträchtig sind, also scheidet diese Cam wohl eher aus. Vielleicht maximal als stationäre sekundäre Cam, die vielleicht Reaction-Shots von Zuschauern oder so einfängt. Diese Shots könnte man dann zur Not auch noch etwas auf 4K hochpolieren und in das Hauptmaterial dazwischenquetschen...
Zoomen geht mit dem iPhone 15 Pro Max mit einem Finger recht gut. Länger auf die Vergrößerungsfaktoren tippen, dann erscheint ein Einstellrad.
Beim Ton gibt es ähnliche Lösungen wie bei DSLR-Kameras.
Ob du dir für eine (wahrscheinlich lange) Hochzeitsfeier großes Grading von ProRes/log antun willst, musst du überlegen.
Ein einfaches Rig mit Haltegriff macht dein iPhone zu einer brauchbaren Videokamera.
Ich hatte mit meinem 15 Pro Max vor allem herumexperimentiert und gerade neulich mal auf Wunsch eine Videoaufnahme damit gemacht. Die Hauptkamera ist ja wirklich gut, aber die Telekamera leider "nur" ok.



TheBubble
Beiträge: 2043

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von TheBubble »

Vier Wochen sind nicht mehr sehr viel Zeit.

Neben der Kamera und Übung kommen für Schärfetiefe-Effekte auch noch (u. U. teure) Objektive ins Spiel. Dann müsstest Du in der Hektik einen Blick dafür haben, was wann in welcher Einstellung im fertigen Film funktioniert. Und man muss damit rechnen, dass Aufnahmen ohne Möglichkeit zur Wiederholung (wie das Jawort) schnell unbrauchbar werden, wenn der Autofokus plötzlich hin und her sucht, da man sich völlig auf ihn verlässt.

Daher: Vorher sehr viel probieren und üben, idealerweise vor Ort. Dann überlegen, was für Erwartungen man an das Ergebnis hat und ob die Erfüllung realistisch ist.

Als Backup schauen, ob die alte vertraute Technik noch funktioniert und von den Ansprüchen her vielleicht doch noch ausreicht. Vorhandene Smartphones auch in Betracht ziehen, zumal mehr Filmer auch mehr Perspektiven für den Schnitt ergeben.

Überhaupt: Welche Einstellungen sind möglich, wo kann die Kamera realistischer Weise stehen?

Bedenke: Das ist kein Film, wo man nach etwas Umbau die gleiche Szene aus anderem Blickwinkel erneut aufnehmen kann. Oder das Licht perfekt setzen. Eine perfekte Bildkomposition schüttelt auch nicht jeder spontan aus dem Ärmel. 8K klingt toll, aber schon 4K können fast jede Hautpore zeigen, vor allem bei ungünstigem Licht. Ein Stativ bringt mehr, als verwackelte Megapixel. Überlege, ob all diese Schwierigkeiten innerhalb kurzer Zeit mit einem cinematischen Anspruch in Einklang zu bringen sind.

Und den Ton nicht vergessen. Mindestens die entscheidenden Worte sollten klar und deutlich sein.

Wenn alles nichts wird, einen Profi suchen (wobei die Zeit dafür auch schon knapp sein könnte).



Jott
Beiträge: 22423

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Jott »

Nimm dein iPhone, wie es ist. Für zehn Euro Griff drunter und gut ist. Kein ProRes-Quatsch, einfach nur H.256/4K/25p.

Dass Zoomen schlecht geht, ist prima. Dann kommst du gar nicht erst in Versuchung, deinen Film mit Zooms zu versauen.

Ton: 100 Euro-Audiorecorder auf Stativ dort hin, wo das Ja-Wort kommt. Einfach laufen lassen. Das iPhone auch. Den einen Synchronpunkt, den du dann zum Anlegen brauchst, wirst du finden. Für alles andere reicht der iPhone-Ton dicke.

Und falls du selbst was von der Hochzeit haben willst außer Theater, such dir jemand anderen!



TomStg
Beiträge: 3792

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von TomStg »

Für Deinen Kenntnisstand und für den genannten Anlass kommt ausschließlich ein Camcorder mit vielen Automatik-Funktionen oder ein aktuelles Handy in Frage. DSLR/DSLM sind in diesem Fall völlig ungeeignet.
Damit erledigt sich der Anspruch an Bokeh, denn das würde sehr wahrscheinlich zu einer Menge unscharfer Bilder und verpassten Situation führen. Bei einer Hochzeit gibt es von den entscheidenden Situationen keinerlei Möglichkeiten für Wiederholungen.

Viel wichtiger als Bokeh ist der Ton - vor allem bei den wichtigen Szenen mit Ja-Wort, Ansprachen usw. Sieh Dir schnellstmöglich die Örtlichkeiten an, mach Probeaufnahmen mit Bild und Ton. Dann wirst Du schnell merken, welche Probleme es gibt.

Leih Dir bei Freunden oder bei einem Kameraverleih einen aktuellen mittleren 4K-Camcorder aus. Übe dessen Bedienung intensiv und oft, bis Du das Teil im Schlaf beherrschst. Oder mach dasselbe mit einem aktuellen Handy. Vor Ort wird es jede Menge Hektik geben, wo Du kaum nachdenken kannst, wie der Camcorder/das Handy bedient werden muss. Besorge Dir einen separaten externen Audio-Recorder mit eingebauten Mikros, den eine zweite Person bedient.



rush
Beiträge: 14892

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von rush »

Eine Hochzeit kann man auf vielfältige Möglichkeiten festhalten...
Die klassische Videoreportage mit O-Ton und Ja-Wort ist dabei nur eine Variante. Habe ich vor Jahren auch gemacht - würde ich so heute selbst unter Zwang kaum noch abliefern weil sich das am Ende kaum jemand ansieht und es mir auch keine Freude mehr bringt.

Dann vielleicht lieber atmosphärische Bilder & Stimmungen einfangen, wegen mir auch was in Zeitlupe mit Musik die dem Brautpaar taugt... dann darf's auch Bokeh im Bild geben und nicht jede Einstellung muss sitzen weil man am Ende einfach ein paar stimmungsvolle Minuten zusammenschustert. Finden jetzt manche auch schnöde und dröge weil bunte Bilder aneinandergereiht ist ja lahm - aber geschickt montiert kann sowas manchmal mehr Emotionen im Nachgang auslösen als die klassische Hochzeitsreportage.

Hat darüber hinaus den Vorteil das man sich selbst nicht den Tag "versaut"... So 'ne Hochzeit als Gast ist eben doch etwas anderes als wenn du da mit Anspruch ein Ergebnis erzielen möchtest. Beides gleichzeitig ist oftmals schwer weswegen ich sowas vor Jahren im Freundes&Bekanntenkreis eigentlich kategorisch ausgeschlossen habe. Wenn ich Lust habe - greife ich schon noch zur Kamera und mache Fotos oder auch mal kurze Videos - aber nicht als Hauptfotograf/Videograf.

Das beste Geschenk ist daher manchmal sich mit anderen Gästen zusammenzutun und vielleicht den ein oder anderen motivierten jungen Menschen aus dem Umfeld zu engagieren der vllt. schon Erfahrung im Medienbereich hat und auch das Equipment kennt und damit umzugehen weiß.

Ansonsten gilt es eben abzuwägen ob man mit vertrauter und bestehender kompakter Technik unterwegs sein möchte - oder vllt. auch einfach Lust auf was Neues hat - auch das ist natürlich total legitim weswegen ich die DSLM Variante nicht kategorisch ausschließen würde, je nach Ergebnis das du erzielen möchtest. Es erfordert eine andere Arbeits,- und Herangehensweise - das Resultat hängt am wenigsten von der Kamera ab sondern mehr von deiner Idee/Umsetzung.

Ich konzentriere mich bei solchen Veranstlatungen z.b. gerne mehr auf das Umfeld, die Reaktionen der Opas&Omas oder auch auf die Kinder - weil da oft Dinge passieren die emotional nochmal eine andere Wirkung haben. Was ich damit sagen will. Es kann manchmal sinnvoll sein sich eine keine Idee/Nische zu überlegen anstatt das große ganze abbilden zu wollen.

Zum Ton: Ein dedizierter Audiorekorder ist immer eine gute, ergänzende Wahl - egal ob für möglichen o-Ton oder auch einfach als atmosphärischer Teppich um deine akrobatischen Fingerbewegungen oder sonstige Geräusche des Kameraoperators zu verringern ;-)
keep ya head up



cantsin
Beiträge: 16397

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von cantsin »

Ich habe mal bei einer goldenen Hochzeit vor längerer Zeit das folgende gemacht: Ein Mini-Studio am Veranstaltungsort gebaut, in der ersten Stunde des Abends mit einer einfachen Videokamera auf dem Stativ maximal 30 Sekunden lange Erinnerungen und Anekdoten von Freunden/Verwandten des Paars als talking head shots aufgezeichnet (dabei - wichtig! - mit einem Assistenten gearbeitet, der die Leute zum Shooting eingeladen und die Zeitplanung gemacht hat), dann alle Clips ungeschnitten, mit allen Versprechern etc. in eine Timeline (mit zuvor erstelltem Titel) geworfen und rausgerendert.

Das Paar wusste während der ganzen Zeit nichts von den Aufnahmen. Das rausgerenderte Video wurde als Überraschungsvideo während der Feierlichkeiten, direkt nach den Festreden gezeigt und war ein Totalerfolg, auch weil sich alle anwesenden Gäste als Mitwirkende damit identifizieren und über die erzählten Anekdoten lachen konnten.

Währenddessen lief unser Rechner nonstop und brannte DVDs des Videos (automatisiert per Linux-Shell-Script). Am Ende der Feier kriegte jeder Gast eine DVD als Überraschungsgeschenk und zur Erinnerung.

- Nur mal als Beispiel dafür, wie man das Format Hochzeits-/Eventvideo völlig anders (und zudem mit sehr einfacher Technik) angehen kann.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



iasi
Beiträge: 28743

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von iasi »

Der Stabi des iPhone ist wirkungsvoll, wenn man auch ein ruhiges Händchen hat.

ProRes/log macht vor allem Sinn, wenn man graden möchte. Das muss man sich bei einer Hochzeit schon überlegen.

Ton ist mit einem Mikro an dem geriggten iPhone - vielleicht auch mit einem kleinen 32bit-Rekorder - auch nicht schlechter als eines an einer Kamera. Synchronisieren von iPhone- und Rekorderaufnahme geht in Resolve recht zügig.

Wie gesagt:
Für 4k-Video sind die Teleaufnahmen ok, aber es bleibt für mich eine Schwachstelle des iPhone 15 ProMax, denn die Hauptkamera ist wirklich gut.

Wenn du das iPhone 16 Pro Max eh hast, dann mach doch einfach mal einen Test mit einer längeren Aufnahme einer Person bei einer Handlung.
Vielleicht auch mal auf einem Gimbal testen.



Jott
Beiträge: 22423

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Jott »

ProRes am iPhone für Hochzeit-Draufhalten. Du meine Güte …

Jeder ist seines Glückes Schmied.

Möge der Threadstarter durchblicken.



DoBBy
Beiträge: 316

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von DoBBy »

Lieben Dank schonmal für all den Input!!

Ja, in der Tat, muss ich mir jetzt erstmal einen Überblick machen und schauen, was wohl effektiv möglich sein kann und was nicht. Ich denke, möglich wäre, sich einen semi- oder professionellen 4K-Camcorder bei einem Verleih für den 1 Tag zu leihen. Das muss ja nicht direkt einer DSLR/M sein, sondern es gibt hier z.B. auch solche hier:

https://rental.kamera-express.de/de/pro ... 0-4k-xdcam

Inwieweit die hier genannte PXW-Z190 4K XDCAM technisch, d.h., von der Bildqualität und den Möglichkeiten besser ist, als mein derzeitiges iPhone 16 Pro Max, weiß ich nicht. Zumindest hätte sie zur Not auch die Möglichkeit, Kamerafahrten (d.h. kleinere Zoomfahrten) zu machen.

Die ganze Zeit nur rein statische Bilder stelle ich mir dann doch etwas fad vor. Es geht dabei ja nicht um ein unkontrolliertes Rein- & Rausgezoome, aber so kleinere Zoomfahrten, die z.B. von einem Gast im Publikum im Teleshot beginnt und dann so rauszoomt, dass am Ende auch das Brautpaar wieder mit drauf ist, das hatte ich selbst damals vor über 15 Jahren schon einigermaßen ästhetisch hinbekommen.

Von daher fällt vermutlich die reine iPhone-Smartphone-Variante eher raus, denke ich.

2 Camcorders wären wahrscheinlich optimal: einer, der von hinten das Brautpaar über die anwesenden Gäste hinweg und den Pfarrer/Standesbeamten von vorne einfängt, und als Gegenshot dann eine Kamera, die (je nach Gegebenheiten vor Ort) das Brautpaar von vorne einfängt - eventuell je nach Platz über die Schulter des Pfarrers/Beamten oder dann halt etwas von der Seite.

Eine funktionierende SD-707 habe ich ja noch, die in 1080p50 aufzeichnet. Blöd, dass es dann halt zu Format-Vermischungen kommt, denn 4K kann die olle Schüssel halt natürlich nicht. Oder ich müsste dann halt direkt 2 4K Camcorder ausleihen, was dann aber auch die Kosten wieder steigen lässt.

Externes Audioequipment - da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Früher hatte ich da halt nur den integrierten Kameraton. Ich bezweifle, dass Ansteckmikros bei Brautpaar und Pfarrer/Beamten möglich wären - es soll ja auch nicht aufdringlich und wie eine gescriptete Fernsehdokumentation wirken.

Gibt es da irgendwas unauffälliges, was ich vielleicht vor das Brautpaar auf den Tisch legen könnte? Heutige YouTube-Streamer haben oftmals immer so ein kleines quadratisches Ding in der Hand, was sie als Mikro benutzen. Wäre das eine Möglichkeit? Was sind das für kleine quadratische Dinger?

EDIT:
Die Frage hat sich selbst beantwortet: das sind diese kleinen Dinger:
Liebe Grüße,
DoBBy



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Wenn du mit 2 Kameras filmen willst wären 2 (gemietete) PXW-Z190 4K XDCAM besser als zwei völlig verschiedene Kameras, die verschiedene Bilder machen…
Ein Smartphone als eine der Hauptkameras finde ich nicht optimal für eine Hochzeit.
Kein echtes Zoom, keine Akkus zum wechseln….

Mit auf den Tisch stellen würde ich mit den Rode Dingern aufpassen, die Miks tönen halt besser wenn sie möglichst nahe sind, beziehungsweise optimal wäre wenn du die dem Brautpaar/Pfarrer unter dem Hemd/ Kleid möglichst weit oben versteckst…Oder wenn auf dem Tisch, du ein Richt Mikrofon z.b. ein Rode Video Mic Pro oder ein Rode Video Mic Go an den kleinen Sender anschliesst.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 17 Aug, 2025 19:54, insgesamt 1-mal geändert.



DoBBy
Beiträge: 316

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von DoBBy »

Darth Schneider hat geschrieben: So 17 Aug, 2025 19:47 Mit auf den Tisch stellen würde ich mit den Rode Dingern aufpassen, die Miks tönen halt besser wenn sie möglichst nahe sind, beziehungsweise optimal wäre wenn du die dem Brautpaar/Pfarrer unter dem Hemd/ Kleid möglichst weit oben versteckst…Oder wenn auf dem Tisch, du ein Richt Mikrofon an den Rode Sender anschliesst.
Ich befürchte, das fällt eher raus. Der Fokus soll ja auf der Zeremonie liegen, nicht auf den "Dreharbeiten". Es soll ja keine "Fernsehdoku-Atmosphäre" entstehen. Wenn überhaupt müsste halt ein Mic auf den Tisch, das trotz der Entfernung von Tisch und Gesicht dennoch das Gesagte einigermaßen gut und kräftig einfangen kann.

Was gibt's da für Sorten Mikros?
Liebe Grüße,
DoBBy



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Ein Rode Wireless Go II Set und dazu ein Rode VideoMic Go II, das du an den Sender anschliesst für auf den Tisch.
https://www.musix.com/ch/de/p/Rode-Vide ... -II-235217
https://www.fotichaestli.ch/rode-wirele ... -personen/
Plus irgend ein Mini Stativ für 10€….
Das Mik auf dem Tisch sieht man aber…

Und klar, es gibt zig viel bessere Miks, aber dann wird es auch schnell mal sehr teuer.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 17 Aug, 2025 20:09, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Und 2 kleine Sender unter Kleider zu verstecken gibt gar keine TV/Film Making of Atmosphäre.
Die keinen Miks wären völlig unsichtbar…;))



DoBBy
Beiträge: 316

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von DoBBy »

Ja, aber da müsste ich ja vorher erstmal das Brautpaar und den Beamten "präparieren".
Als herkömmlichen Gast werde ich das Brautpaar höchstwahrscheinlich auch nicht viel früher sehen als alle anderen, nämlich dann, wenn die Zeremonie losgeht. Ob da dann noch Zeit bleibt für mich, erstmal noch alle zu verkabeln, bezweifle ich.

Das würde die ganze Zeremonie aufhalten oder den Fokus auf mich lenken als "der im Rampenlicht / sich wichtig machende Filmer".
Liebe Grüße,
DoBBy



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Alles klar, das präparieren selber dauert nur ein paar Minuten, aber das müsste natürlich kurz bevor das Brautpaar und der Pfarrer den Saal/Kirche betreten passieren..Nicht vor den Gästen.
Sonst halt das Richt Mik am Rode Sender auf dem Tisch.



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Der Rekorder da ginge wahrscheinlich auch für auf dem Tisch, nimmt den Ton von allen Seiten auf.
Wäre günstiger als das Wireless Go plus das VideoMic Go.

https://www.brack.ch/zoom-portable-reco ... al-1820781

aber dann musst du den Ton am PC mit dem Bild synchronisieren.



Bildlauf
Beiträge: 2154

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Bildlauf »

DoBBy hat geschrieben: So 17 Aug, 2025 13:18 Mit "professionell aussehen" meine ich persönlich am ehesten niedrige Schärfentiefe, also ein Bokeh-Effekt. Farbbearbeitung kann zur Not auch nachträglich noch ein wenig gemacht werden, aber nachträglich Schärfentiefe entfernen wird glaub eher schwierig.
Ich weiß noch nicht, was Du für einen Look haben möchtest am Ende.
Frage ist ob Du eine DSLM komplett ausschließt, denn damit hast Du dann auch quasi einen Garant für "professionelles Aussehen" (richtige Bedienung vorausgesetzt, das ist das wichtige dabei).
Also nicht nur was Boket betrifft sondern auch Farben, Look etc. Du könntest dann auch in Log filmen.

Eine Kamera mit gutem Autofokus und einer guten ISO Performance und einem 24-70mm 2.8 Objektiv, mehr bräuchtest Du wahrscheinlich nicht für den Tag und hättest dann ziemlich gute Bildergebnisse.
Camcorder Live-Zoom sollte man eh nicht tun bei solchen Anlässen, wenn es schick aussehen soll, daher ist ein manuelles Zoom völlig ok.

Dafür müsstest Du die Kamera/Obejtkiv auch mindestens zweimal besser dreimal leihen, einmal/zweimal zum Üben und einmal für die Hochzeit.

Als Idee nur nochmal in den Raum geworfen, aber ich merke beim Schreiben selber, daß es womöglich too much ist mit DSLM.



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Jup, zu viel neues auf einmal.

Zu wenig Zeit bis zur Hochzeit um zu üben.
Mit der Dslm bei einem Live Event blind klar zu kommen (was sich der TO nicht gewohnt ist) zusammen mit dem Foto Objektiv, ganz ohne Zoomhebel und nicht parafokal.

Darum besser Camcorder….;)
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 17 Aug, 2025 21:37, insgesamt 1-mal geändert.



Bildlauf
Beiträge: 2154

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Bildlauf »

Darth Schneider hat geschrieben: So 17 Aug, 2025 21:22 Jup, zu viel neues auf einmal.
Viel zu wenig Zeit bis zur Hochzeit um mit der Dslm blind klar zu kommen (was sich der TO nicht gewohnt ist) und dem womöglich manuellen Objektiv ganz ohne Zoomhebel zu üben.
Darum besser Camcorder….
Dann hat er aber nur wenig bis gar kein Boket und auch nicht die ISO Performance, die nötig sein könnte.
Klar ist es hier wieder ein abwägen, was geeigneter ist.

Möchte der TO ganz sichere Aufnahmen machen, dann besser camcorder.
Möchte er schönere Aufnahmen, dann besser DSLM, aber mit Risiken (aber es ist ja kein Job, den er annimmt), und wie hoch die Risiken sind hängt von diversen Faktoren ab.



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Doch er hat genug, wenn er weiter weg steht reinzoomt.
Und was nützt die die Hintergrund Unschärfe bei einem Live Event wenn er die Kamera (Zoom mit Foto Glas und Schärfe) nicht beherrscht ?
Rein gar nix…
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 17 Aug, 2025 21:40, insgesamt 1-mal geändert.



DoBBy
Beiträge: 316

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von DoBBy »

Welche Kameras (sowohl Camcorder als auch Nicht-Camcorder) würdet ihr denn mal so pauschal in den Raum werfen?

Letztlich hängt es ja auch davon ab, was ich überhaupt ausleihen kann bzw. was verschiedene Verleiher so im Sortiment haben. Extra anschaffen wegen einem halben Tag Trauung fällt auf jeden Fall raus. Dafür filme ich bislang sonst auch zu wenig. Meine alte SD-707 von damals liegt nun auch schon seit Jahren im Regal.
Liebe Grüße,
DoBBy



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Jeder Camcorder mit 1 Zoll Sensor und 10-20 Fach Zoom.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 17 Aug, 2025 21:51, insgesamt 1-mal geändert.



Bildlauf
Beiträge: 2154

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Bildlauf »

Darth Schneider hat geschrieben: So 17 Aug, 2025 21:38 Doch er hat genug, wenn er weiter weg steht reinzoomt.
ja das ist schon klar, dieser Trick 17 bei Camcordern, aber man kann ja nicht dauernd nur stark reinzoomen, um Boket zu haben.
Frage ist was für einen Camcorder er nimmt, die Sensorgröße.
Und er könnte noise Probleme bekommen, je nachdem wie hell das alles ist.

Warum zoomen beim Filmen? Frage ist will er einen Hochzeitsvideo erstellen oder einen Hochzeitsfilm.



TheBubble
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Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von TheBubble »

Ich finde, dass hier mit Technik übertrieben wird und unrealistische Erwartungen geweckt werden, bezüglich dessen, was man als Gast (!) im allgemeinem Durcheinander hinbekommt.

Ich würde mich auch nicht noch im mit mehreren gemieteten Kameras belasten wollen. Das Theater, wenn eine unbeaufsichtigt kaputt geht, abhanden kommt.

Daher vielleicht zuerst überlegen, was man wirklich will, was man gesichert selbst schafft und dann entsprechend vorgehen.

Wer einen Hochglanz-Hochzeitsfilm einer vielleicht perfekt inszenierten und zum Beeindrucken geeigneten Veranstaltung braucht, sollte sich eher einen Dienstleister holen (Referenzen anschauen, damit Stil und Ergebnis auch zum eigenen Anspruch passen). Der kostet zwar Geld, futtert aber zur Unzeit keine Torte und verpasst hoffentlich keine Ansprache.

Wenn Gastgeber, Gäste und Anlass so langweilig sind, dass man lieber mit Kameras, Funkmikros und sonstiger Technik spielt (habe ich grade vom mobilen Schnittplatz gelesen?), dann habe ich nichts gesagt und bitte alles von mir zum Thema geschriebene vergessen. Auch das, was gleich noch kommt.

Wer einen persönlichen, aber durchaus auch erlaubt amateurhaften, Film zur Erinnerung will, der konzentriert sich als Anfänger auf eine Kamera, mit der man vorher mehrmals geübt hat und Probeaufnahmen mit den beabsichtigten Einstellungen gründlich überprüft hat. Man kann ja auch noch Gäste nach ein paar zusätzlichen Smartphone-Aufnahmen für weitere Perspektiven der Schlüsselereignisse fragen. Vorher gerne die Örtlichkeiten besichtigen, für die wichtigen Einstellungen einen guten Standort auswählen (auf den Lichteinfall achten!), den Ton dabei nicht vergessen, trotzdem flexibel sein und dann unauffällig möglichst aus der Nähe (besserer Ton, weniger Wackeln) draufhalten. Ein Einbeinstativ als Kompromiss erwägen. Vorher einen groben Schnittplan machen, damit man genügen Einstellungen für das Drumherum hat. Sich etwas persönliches überlegen, wie kurze O-Ton Kommentare der Gäste. Wasauchimmer. Es geht doch sicherlich darum Erinnerungen zu schaffen, etwas persönliches zu erstellen, etwas, das man Jahrzehnte später wieder rauskramen kann und einem auch dann noch Freude bereitet.

Viel Erfolg!



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

Sowas was, sehr einfach zu bedienen, wäre für den Job der ja bald stattfindet sehr geeignet.
https://www.digitec.ch/de/s1/product/ca ... a-21997858
Kann man bestimmt auch günstig für eine Woche oder zwei, mieten.

Audio Tips siehe weiter oben.

Ganz ohne moderne Technik, etwas Übung und sich beschäftigen damit, geht es heute jedenfalls sicher nicht besser…
Und klar, Planung ist so oder so das allerwichtigste (siehe oben von The Bubble)

Sonst kannst du gleich einfach mit dem Smartphone/iPhone cool aus der Hand ganz spontan einfach drauf halten….D



Jan
Beiträge: 10104

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Jan »

Die beste Empfehlung ist einen Geübten/Profi zu suchen, der das schon mal gemacht hat, der vielleicht einen guten Preis für wenige Stunden anbietet. Das beißt sich halt alles stark. Wenn du die letzte Hochzeit mit iA gefilmt hast, bist du leider gesagt ein Amateur/"Kamerahinhalter", wahrscheinlich noch mitten im Film hin- und hergezoomt. Das ging auch mit mehr Übung damals mit einer ähnlichen Kamera mit manuellen Einstellungen, manueller Tonaussteuerung und Extra-Mikrofon auf der Kamera, so wie ich es damals gemacht habe. Ist alles nicht tragisch, jetzt wird auf einmal etwas von professionellen Aufnahmen (Tiefenschäfre beeinflussen) geredet, du hast doch gar keine Erfahrung, bei welcher Entfernung mit welcher Großsensorenkamera du wann welche Blende (Schärfentiefe) eingestellt hast. Kann gut sein, dass dauernd der Fokus nicht stimmt, beim draufhalten.

Hochzeit ist noch so das schwierigste, was ich mir vorstellen kann, habe ich auch schon gemacht. Da kannst du nichts wiederholen, wie bei vielen anderen Arten von Filmen. Bei meiner letzten Hochzeit einer guten Freundin hättest du gar keinen Platz und auch keine Zeit gehabt im Standesamt, groß was aufzubauen. Das ging so, dass alle reingebeten wurden und wir standen mit 25 Personen in einen Raum, da war nicht soviel Platz, obwohl der Raum groß war. Da hat die Standesbeamtin auch gar nicht auf den Fotografen/Filmer groß geachtet, weil die nächste Gruppe schon in 20-30min die nächste Trauung hatte.

Und selbst wenn du es versuchen möchtest und eine Kamera ala Pana X2000 dir leihst, die Kamera hat auch so einen kleinen Sensor, wie deine Alte, kostet das auch nicht soviel weniger, als ein gutes Angebot eines Profis/erfahrenen Filmers, aber wie schon gesagt, für wenige Stunden dann, damit es bezahlbar bleibt. Der halt mit etwas besserer Technik praktische Erfahrungen hat, am besten auch Hochzeit schon gemacht hat. Du wirst schon Probleme bekommen, irgendwas Consumermäßiges zu leihen, weil das oft gar nicht verliehen wird. Gehst du zu einem professionellen Leiher/Fachgeschäft, bist du schnell einige 100€ für einen Miettag für eine professionelle Kamera los, kannst die aber nicht bedienen, weil die praktische Erfahrung fehlt.

Für meine Freundin hat eine geübte gute Filmerin mit einer Systemkamera (3000€), die das auch schon gemacht hat und auch Konzerte filmt, für 300€ bekommen. War aber ausgemacht, dass sie zwei bis drei Stunden da ist und es vorher abgesteckte Aufnahmen gibt, Braut und Bräutigam vorher anziehen, war auch dabei. Die hatte sogar Licht dabei mit Akkus für Außen und nach der Trauung vor Ort noch etwas für das Brautpaar gefilmt mit etwas Niveau. Es ging aber alles recht knackig hintereinander und sie ist keine Selbstständige als Filmerin, kann aber professionelles Niveau durch Erfahrung erzeugen.

Sonst wie vor meinen Beitrag geschrieben, das eigene Iphone benutzen und sich genauer damit auseinander setzen und versuchen Testaufnahmen in einer sehr ähnliche Location zu machen (Ton, Licht, Größe der Räumlichkeit). Wird wahrscheinlich mehr rauskommen, als eine ihm unbekannte Kamera zu leihen. Die letzte Hochzeit wurde ja auch im Amateurmodus Vollautomatik draufgehalten. Die Mehrzahl der ungeübten Gäste empfinden Amateuraufnahmen auch als brauchbar, selbst wenn der Ton nicht gut ist (nicht manuell ausgesteuert), oder mal wieder wie es fast jeder Amateur falsch macht, mitten im Film hin- und hergezoomt wurde.



gunman
Beiträge: 1430

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von gunman »

@Jan
Also ich kann dir nur Recht geben mit dem was Du schreibst. Der Kollege ist in auch in meinen Augen ein absoluter Amateur was das Filmen angeht. Bitte versteht mich nicht falsch, das ist gar nicht despektierlich oder abwertend gemeint, aber wenn man längere Zeit nicht mehr gefilmt hat, dann noch evenutell eine neue Kamera (mit der man nicht üben konnte-oder sogar das Smartphone, mit dem man so ein wichtiges, nicht wiederholbares Event auch noch nie gefilmt hat) benutzt, dann geht das zu 90 Prozent in die Hose.

Ich glaube auch es wäre das Beste jemanden zu finden, der die Trauung auf dem Standesamt resp. in der Kirche zu einem akzeptablen Preis sicher und ohne Stress erledigt.

Ich selbst habe lange Jahre bei Hochzeiten fotografiert und bei vielen Events gefilmt. Nach so einer langen Pause und dann noch mit einer neuen Kamera, da würde ich die Finger davon lassen.

Wenn er es trotzdem macht, würde ich ihm raten die Batterien seiner alten Cam zu überprüfen und es damit versuchen.
Was mich nicht umbringt macht mich nur stärker



Darth Schneider
Beiträge: 24705

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Darth Schneider »

@Jan und gunman
Ihr habt natürlich einerseits voll recht…

Ich würde andererseits dennoch für eine Woche einen oder besser zwei aktuelle Prosumer Camcorder dafür mieten, und damit üben
Wer einen Camcorder beherrscht der hat keine Probleme mit einem ganz anderen Gerät, welches moderner ist und bessere Bilder macht.

Nicht zuletzt, üben/Erfahrungen mit ganz verschiedenen Kameras macht den Meister.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 18 Aug, 2025 07:27, insgesamt 1-mal geändert.



gunman
Beiträge: 1430

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von gunman »

Ja, da sind wir uns vollkommen einig! Ich fürchte nur es bleibt ihm keine Zeit mehr zum üben. Nur noch 1 Woche und er hat noch nicht einmal einen Verleiher gefunden.
Was mich nicht umbringt macht mich nur stärker



Bruno Peter
Beiträge: 4452

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Bruno Peter »

Er ist auch beratungsresistent..., siehe Videotreffpunkt.
** S8-Hobbyfilmer seit 1970, Video seit 1988, Rechner i9-14900K, NVIDIA RTX 5060, W11 Pro**
** Aktuelle Hauptkameras: DJI Osmo Pocket 3 Gimbal-Kamera, Xiaomi 14T Pro und Sony ZV-1**



DoBBy
Beiträge: 316

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von DoBBy »

gunman hat geschrieben: So 17 Aug, 2025 23:27 Nur noch 1 Woche und er hat noch nicht einmal einen Verleiher gefunden.
Mitte September geht's los. Also knapp 4 Wochen.
Ich mache mich mal auf die Suche nach Verleihern in der Nähe und schaue mal, was bzw. ob ich da günstig ausgeliehen bekomme. Dass ich mich in ein neues Gerät zuerst etwas reinfuchsen muss und ich die nicht erst am Tag der Hochzeit auspacken kann, liegt auf der Hand. Davon war ja auch nie nicht die Rede.
Liebe Grüße,
DoBBy



Alex
Beiträge: 2020

Re: Kamera für bevorstehende Familienhochzeit

Beitrag von Alex »

Meine Meinung zum Ton:
Völlig überschätzt bei Hochzeiten. Ich habe schon einige Hochzeitsvideos (professionell und privat) gemacht und auf keinem der Videos ist das "Ja-Wort" zu hören. Bei mir siehst du ein strahlendes Paar, das sich anhimmelt, sich die Ringe ansteckt und küsst, untermalt mit einer passenden Musik. Die Bilder sind selbsterklärend, auch ohne O-Ton.

Natürlich habe ich auch mit Aufsteckmikro und externem Recorder gearbeitet, der die Mucke vom DJ eingefangen hat, aber wie gesagt, im Resultat, erzählst du genug mit den passenden Bildern und Musik drauf. Und mit dem Aufsteckmikro (oder auch mit dem internen Mikro) bekommst du genug Atmo mit, um sie etwas mit der Musik zu vermischen. Jubelschreie und ähnliches bekommst du so ausreichend gut.

Ich habe auch schon vor Ort z.B. ein kleines Set für Statements der Gäste aufgebaut, bei denen Hochzeitsgrüße oder kleine Anekdoten der Verwandten erzählen können, kamen auch wirklich lustige Geschichten bei rum. Dann natürlich auch mit externem Mikro. Aber wirklich nötig ist das alles nicht für eine schöne Erinnerung.

4-8 Minuten schöne Aufnahmen, Musik drüber, alle freuen sich beim Angucken über ein stimmungsvolles Video des Ereignisses.

Wichtig: Nimm dir ein kleines und leichtes Setup, denn du hast es den ganzen Tag in der Hand, weil es bei Hochzeiten so unfassbar viel zu filmen gibt, weil einfach sehr viel passiert. Zur richtigen Stelle, am richtigen Ort, eine schöne Perspektive einzufangen, wird die größte Challenge sein :)

Aber mach dir nicht zu viel Gedanken um den "perfekten Ton".



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