Otscho hat geschrieben: ↑Do 25 Jul, 2024 14:34
- Bis zu welcher Brennweite kann man beim Filmen noch gut ohne Stativ halten?
Bei APS-C würde ich nicht über 50mm gehen - wobei da auch viel davon abhängt, wie gut der IBIS der Kamera ist und ob das Objektiv selbst stabilisiert ist.
Beim Fotografieren ist da eher die Verschlusszeit entscheidend
Beim Filmen mit 24 oder 25 Bildern pro Sekunde nimmst Du normalerweise eine Verschlusszeit von 1/50, die Dir in dieser Hinsicht auch eine Idee gibt, wie ruhig die Kamera gehalten werden muss.
- Wie viel bringen gute/lichtstarke Objektive? Die Auflösung wird beim Filmen ja nicht ausgereizt, da muss man also gar nicht unbedingt ein sehr gutes Objektiv kaufen.
Hängt von Deinem Zielmedium ab: Mobiltelefon, 50"-4K+Flatscreen oder Kinoprojektion... Je größer und besser das Ausgabemedium, desto mehr sieht man optische Mängel des Objektivs.
Die 26MP der a6700 sind für Fotografie übrigens recht anspruchsvoll, da die Pixeldichte und nötige Objektivauflösung einer 60 MP-Full Frame-Kamera entspricht.
Andererseits gibt's heute sehr gute und auch bezahlbare Systemobjektive von Sigma, Viltrox und Sony selbst, so dass das gerade bei der a6700 weniger ein Problem ist. Beim E-Mount hat man da eine reiche Auswahl und viele Preis-/Leistungskracher bei den Objektiven.
Freistellung durch große Blende, klar, aber profitiert man ansonsten von Lichtstärke, wenn es nicht unbedingt um low light geht?
Wenn Du nur mit wenig Freistellung im Sonnenlicht filmst, tut es auch ein f4-Zoom. Das Sony 18-105mm/f4 ist deshalb bei vielen (auch beruflichen) Videomachern sehr beliebt.
- Ist ein Gimbal trotz Stabi in der Kamera/Objektiv zu empfehlen? Bringt der auch was bei größeren Brennweiten?
Kommt drauf an. Einen Gimbal verwendet man für klassische Handkamera, im Prinzip gleich zu einer Steadycam, typischerweise mit Weitwinkelobjektiven. Was oft unterschätzt wird, ist, dass man Übung und immer etwas Zeit braucht, um eine Kamera auf einem Gimbal einzurichten bzw. auszubalancieren, und dass Du dann mit Gimbal, Kamera und Objektiv gut 2kg am Arm hängen hast und das als nicht-Bodybuilder nur wenige Minuten durchhältst. Auch zum einfach mitnehmen, z.B. als Reisekamera, viel zu schwer, umständlich und unhandlich. Ich würde da gleich zu einem DJI Osmo Pocket 3 greifen, ggfs. als Zweitkamera.
- Ich überlege gleich einen Cage + Handgriff + Kameramonitor (z.B. günstiger von Feelworld) dazu zu nehmen. In meiner Vorstellung verbessert das das Handling für einen überschaubaren Preis deutlich. Wie sind da die Erfahrungen?
Ich würde erstmal alles Geraffel vermeiden und versuchen, mit einem möglichst einfachen Kameraaufbau zu drehen. Das minimiert auch Fehlerquellen (z.B. durch Verbindungskabel und mehrfache Stromversorgung). Stattdessen würde ich ein simples Bruststativ oder einen Video-Monopod in Erwägung ziehen, um die Kamera unterwegs zu stabilisieren. Für lange Brennweiten kommst Du aber an einem guten Stativ nicht vorbei.