Bin nie ein Fan von Filmregeln und Gesetzen gewesen. Tu dies nicht, tu das nicht. Es gibt keine No-Gos, es gibt Konventionen, die sich aus dem durchschnittlichen Massengeschmack, filmkulturellen Gewohnheit und wahrnehmungspsychologischen Gründen herauskristallisiert haben wie z.B. Achsensprünge irritieren die meisten Zuschauer bewusst oder unbewusst. Das heißt nicht, du darfst keinen Achsensprung machen, du solltest dir aber im Klaren sein, welchen Effekt er bewirkt und ob dieser gewünscht ist oder nicht.
Mögliche Gründe:
-Räumliche Desorientierung für den Zuschauer schaffen
-Räumliche Desorientierung des Protagonisten symbolisieren
-Psychologische Desorientierung oder Wahn des protagonisten symbolisieren
-Etwas Übernatürliches/unnormales bildlich etablieren
-Neue Handlungsachse/ und oder neuen Dialogpartner etablieren evtl mit Verbindung zu
-Dramaturgischen oder inhaltlichen Wechsel in Szene/Dialog einleiten z.B. ein auffälliger Wendepunkt; ein 3. Dialogpartner kommt über eine neue Richtung hinzu und ändert die gesamte Situation der anderen Charaktere oder sowas
-Kamera, Regie und Cutter haben nicht aufgepasst oder es war ihnen egal.
Mit anderen Worten: einen Achsensprung vermeiden, wenn man das Gefühl von Desorientierung vermeiden will. Denn selbst das Extrembeispiel Gegenschuss Fahrer/Beifahrer desorientiert in Wirklichkeit nicht, weil der Zuschauer merkt, wieso und weshalb. Oder einen Achsensprung vermeiden, wenn die Richtung einer Bewegung entscheidend ist, wie bei einer Fußballübertragung.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
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