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Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich



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Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

Ich deke es wäre überhaupt nicht notwendig gewesen, die Explosion selbst zu zeigen.

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, es wäre filmisch/dramatisch deutlich stärker gewesen sie nicht zu zeigen.
Film lebt immer vom weglassen der Dinge, die sich das Zuschauerhirn dann selbst zusammen puzzelt.

Sind wir doch mal ehrlich. Wir haben alle seit unserer Kindheit Atomexplosionen und Mushroom Clouds schon so oft gesehen, daß es trivial wird. Kein CGI und keine SFX können da noch irgendwas signifikant drauf setzen oder sagen wir mal hinzufügen, was wir nicht schon sowieso in und auswendig kennen. Schon der Versuch da irgendwas neues dazu zu erfinden kann eigentlich nur scheitern.

Deshalb hätte ich - wenn ich so einen Film machen müßte - das auch gar nicht erst versucht.

In "Fat Man and Little Boy" wurde das eigentlich schon brilliant gelöst, viel besser geht's dann auch IMHO nicht mehr, und es wäre noch deutlich stärker gewesen, wenn sie den Shot auf die eigentliche Explosion danach rausgeschnitten hätten.
Der zieht durch seine Trivialität alles was vorher mühsam aufgebaut wurde runter.



Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
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Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 07:38 Film lebt immer vom weglassen der Dinge, die sich das Zuschauerhirn dann selbst zusammen puzzelt.
Dabei denke ich an Jaws. Hätte die „debil schielende Haiattrappe“ (Easy Riders, Raging Bulls, Buch über die Filme der 70er) wunschgemäß funktioniert, oder schlimmer noch, hätte Spielberg heutige CGI-Technik zur Verfügung gehabt: wir würden heute den Film nicht mehr kennen. Andererseits, wäre der Hai gar nicht aufgetaucht, im Wortsinne, hätte sich das Publikum verarscht gefühlt, und wir würden uns aus diesem Grund nicht mehr erinnern.

Die Darstellung von Sensationellem bleibt regelmäßig hinter der Erwartung zurück. Deswegen muss man eine Balance finden zwischen Zeigen und Nichtzeigen. Die Lücke wird, um einen von mir geschätzten Essay über Realismus im Kino zu zitieren, von der Einbildungskraft gefüllt.

Die Montage von zeitlich und stilistisch schwer einzuordnenden Szenen gehört mit zu dieser Technik. Ein bisschen erstaunt bin ich schon, dass ein Mainstream-Publikum sich so bereitwillig überfordern lässt. Öfter staune ich aber darüber, dass so viele mit abgeschmackten Heldenreise-Standardplots zufrieden sind. Die Marvelfilme sagen mir doch implizit, du bist sowieso zu blöd, um selbst zu verdauen, nimm also diese vorgekaute Scheiße und friss gefälligst!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



macaw

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von macaw »

Axel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 08:11
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 07:38 Film lebt immer vom weglassen der Dinge, die sich das Zuschauerhirn dann selbst zusammen puzzelt.
Dabei denke ich an Jaws. Hätte die „debil schielende Haiattrappe“ (Easy Riders, Raging Bulls, Buch über die Filme der 70er) wunschgemäß funktioniert, oder schlimmer noch, hätte Spielberg heutige CGI-Technik zur Verfügung gehabt: wir würden heute den Film nicht mehr kennen. Andererseits, wäre der Hai gar nicht aufgetaucht, im Wortsinne, hätte sich das Publikum verarscht gefühlt, und wir würden uns aus diesem Grund nicht mehr erinnern.
Ich bin voll bei Frank, weil es bei der Bombe ja nicht "nur" um einen immanente Bedrohung wie bei einem Hai geht, sondern auch um eine, die immer in der Luft hängt, solange die Bombe existiert, ich bin daher auch der Meinung, daß das visuelle gar nicht notwendig ist. Atombomben machen uns Angst, weil wir, im Gegensatz zum Hai, nirgends vor ihnen sicher sind, nicht an Land, nicht in der Luft und auch nur bedingt unter der Erde. Wir hatten allenfalls für eine kurze Zeit seit ihrer Erschaffung etwas inneren Frieden als der kalte Krieg fort war. Dank Putin sind die Geister der 80er zurück. Der Schaden, den die Atombombe in Japan verursacht hat, ist nicht verheilt und wird es auch nie, solange das Gefühl der Bedrohung und des ausgeliefert seins nicht fort ist.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

Ich weiß nicht ob jemand den Film "Fragile" kennt.

Eigentlich ein extrem gut gemachter Gruselfilm, der leider im letzten Drittel allein daran scheitert, daß der "Geist der Krankenschwester " gezeigt wird. Danach war Schluß mit gruslig, und der komplette (bis dahin eigentlich wirklich gute) Film fiel hinten runter.

Das war für mich damals so der Moment an dem ich kapiert hab wie und warum das funktioniert (oder nicht funktioniert), und vor allem wie man es nicht macht, um den Film nicht zu ruinieren.

Ich bin ziemlich sicher daß sowas oft auch ursprünglich gar nicht vorgesehen ist, aber die Studio Executives dann intervenieren und darauf bestehen.

Sapere aude - de omnibus dubitandum



macaw

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von macaw »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 08:53 Ich weiß nicht ob jemand den Film "Fragile" kennt.

Eigentlich ein extrem gut gemachter Gruselfilm, der leider im letzten Drittel allein daran scheitert, daß der "Geist der Krankenschwester " gezeigt wird. Danach war Schluß mit gruslig, und der komplette (bis dahin eigentlich wirklich gute) Film fiel hinten runter.
Seven hat mir ein paar schlaflose Nächte bereitet. Der Horror (obwohl das ja gar kein Horrorfilm war) bestand ja aus dem Kopfkino, das entsteht. Wir sehen das Ergebnis der Taten von "John Doe" aber nie die Taten selbst bzw. im Falle der Frau von "Mills", deren abgetrennter Kopf ja auch nur...im Kopf des Zuschauers entstand.

Der wahre Schrecken einer Atombombe ist ja auch nicht ihr Aussehen, sondern die direkte und indirekte Zerstörung, die von ihr ausgeht.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

Barbenheimer Action Figuren :D


image_2023-07-25_014415575.png
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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7River
Beiträge: 4556

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von 7River »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 07:38 Film lebt immer vom weglassen der Dinge, die sich das Zuschauerhirn dann selbst zusammen puzzelt.
Eins der besten Beispiele dafür ist „Aliens - Die Rückkehr“. Man hat sich immer im Kopf ausgemalt, was dort auf dem Planeten mit den Siedlern passiert ist. Wie später das Rettungs-Team dort eintrifft - Spannung pur.

Dann haben sie einen Director‘s Cut herausgebracht, wo das gezeigt wird. Das passte nicht, auch andere Szenen. Man konnte auch schön daran sehen, warum die erste Kinofassung genau so geschnitten wurde, wie sie in die Kinos kam.

Solche und andere Filmfassungen haben, meiner Meinung nach, nur was mit Kommerz zu tun.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



macaw

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von macaw »

7River hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 11:34
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 07:38 Film lebt immer vom weglassen der Dinge, die sich das Zuschauerhirn dann selbst zusammen puzzelt.
Eins der besten Beispiele dafür ist „Aliens - Die Rückkehr“. Man hat sich immer im Kopf ausgemalt, was dort auf dem Planeten mit den Siedlern passiert ist. Wie später das Rettungs-Team dort eintrifft - Spannung pur.
Mega, Mega geil! Ich werde dieses Bild vom angegessenen Donut nie los, der auf dem Tisch irgendwo lag, der zusammengeschweisste Schrott an den Korridoren, die Aufzeichnungen auf der Krankenstation, die "Bishop" vorliest. Alles tausendmal geiler als die blöde Fahrt durch die vollbesetzte Station im DC und das Schicksal von Newt`s Vater...

Ridley Scott ging mit Prometheus und Covenant noch einige Schritte weiter und hat aus dem mysteriösestem und angsteinflössendsten Ausserirdischen der Filmgeschichte ein Geschöpf gemacht, das durch einen Androiden erschaffen wurde, letzten Endes also dem Menschen...wow...Ridley hat sein größtes (zweitgrößtes) Werk mit einer Arschbombe eingerissen...

Die alten (guten) Filme haben meisterhaft so vieles im unklaren belassen. "The Thing" im Jahre 2023 verfilmt müsste am Ende wohl noch genau erklären, wo das Alien herkommt, was seine Lieblingsband ist und ob es bei offenem Fenster schlafen kann.



Asjaman
Beiträge: 316

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Asjaman »

Axel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 08:11wäre der Hai gar nicht aufgetaucht, im Wortsinne, hätte sich das Publikum verarscht gefühlt
genauso wäre es dem Publikum heute ergangen, hätte Nolan in seinem OPPENHEIMER die Explosion der Bombe weggelassen.

Habe den Film kürzlich im großen Berliner Zoopalast in analoger 70mm-Vorführung erlebt. Ein absolut sehenswerter Film, wenngleich ziemlich anstrengend, und das schon angesichts des Umstands, dass fast 3 Stunden lang nahezu ununterbrochen geredet wird. Was Nolan da an Handlungssträngen hineinbringt, wirkt schon sehr überladen. Die Deutschen, die Frauen, die Kommission, die Senatoren, McCarthy etc. Dabei fand ich am Merkwürdigsten, dass Otto Hahn, dem Ende 1938 die Kernspaltung gelang, überhaupt nicht vorkommt. Wenn irgendwer als "Erfinder" bzw. Urvater der Atombombe gelten kann, dann eigentlich der Chemiker Hahn.
Aber egal, dem Film gelingt in erstaunlicher Weise die Meisterung der Form. Und wie er mittels Musik und Effekten Oppenheimers innere Konflikte verdeutlicht, ist schon eindrucksvoll. Ganz grandios: Cillian Murphy in der Titelrolle.

Die 70mm-Kopie ließ mich etwas an der Korrektheit der Lichtbestimmung zweifeln. Insgesamt eher dunkel und mit hohen Kontrasten, gerade die Augenpartien oftmals viel zu dunkel. Ich stutze hier, weil der Trailer in ästhetischer Hinsicht anders aussah und die digitale Version des Films mutmaßlich eher den Intentionen entspricht. Werde ich mir auf jeden Fall auch noch anschauen.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

Asjaman hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 12:11
Axel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 08:11wäre der Hai gar nicht aufgetaucht, im Wortsinne, hätte sich das Publikum verarscht gefühlt
genauso wäre es dem Publikum heute ergangen, hätte Nolan in seinem OPPENHEIMER die Explosion der Bombe weggelassen.
Wie wir schon ben erörtert hatten, waren es bisher immer die Leute, die glaubten zu wissen was ein Film noch zusätzlich für Szenen braucht, die Filme ruiniert haben.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
Beiträge: 16930

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 13:02
Asjaman hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 12:11

genauso wäre es dem Publikum heute ergangen, hätte Nolan in seinem OPPENHEIMER die Explosion der Bombe weggelassen.
Wie wir schon ben erörtert hatten, waren es bisher immer die Leute, die glaubten zu wissen was ein Film noch zusätzlich für Szenen braucht, die Filme ruiniert haben.
Schon, aber hast du Oppenheimer gesehen? Des von dir vorgebrachten Einwands war sich Nolan offensichtlich bewusst.
Asjaman hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 12:11Die 70mm-Kopie ließ mich etwas an der Korrektheit der Lichtbestimmung zweifeln. Insgesamt eher dunkel und mit hohen Kontrasten, gerade die Augenpartien oftmals viel zu dunkel. Ich stutze hier, weil der Trailer in ästhetischer Hinsicht anders aussah und die digitale Version des Films mutmaßlich eher den Intentionen entspricht. Werde ich mir auf jeden Fall auch noch anschauen.
Klingt ehrlich gesagt nach schlecht ausgeleuchteter Leinwand.

Was, wenn du weit vorne gesessen hast, deutlich geworden ist/wäre, ist die oft instabile Kamera. Ist schon paradox. Wir, mit unseren Mini-Kameras, tun alles, um sie aussehen zu lassen als wögen sie 15 oder 20 kg. Hier ist es das, was die Kameras wiegen, aber man will cinéma vérité:
Bild
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 13:14

Schon, aber hast du Oppenheimer gesehen? Des von dir vorgebrachten Einwands war sich Nolan offensichtlich bewusst.
Ja, und ich hab ja oben schon gesagt, warum ich es an seiner Stelle nicht gemacht hätte.
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Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

7River hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 11:34
Solche und andere Filmfassungen haben, meiner Meinung nach, nur was mit Kommerz zu tun.
Ja natürlich haben sie das, was denn sonst - ist ja schließlich ein Business und nicht die Caritas.

Viel mehr haben sie allerdings mit Leuten zu tun, die glauben sowas besser zu wissen als Regisseur und Autor.
Die Filmgeschichte ist voll von Beispielen wo irgendwelche Produzenten besserwisserisch dazwischengefunkt haben, und damit den Film für alle ruiniert.
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pillepalle
Beiträge: 10632

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von pillepalle »

Durch die Gold-Mount Akkus, den externen Monitor, den Focusbug, die Videofunke und Mattebox wird die Kamera auch total unhandlich. Alles nur Show dieses Tannenbaumgerigge... 🙃

Bild

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



ruessel
Beiträge: 10239

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von ruessel »

Wo ist denn für Oppenheimer der beste Platz?

oppenheimer.jpg
Gruss vom Ruessel
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MK
Beiträge: 4426

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von MK »

ruessel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:22 Wo ist denn für Oppenheimer der beste Platz?
oppenheimer.jpg
Um „Oppenheimer“ auf die bestmögliche Weise zu erfahren, sollte man laut Christopher Nolan wenig überraschend im Mittelfeld beziehungsweise ein wenig hinter diesem sitzen:

„Wenn ich in einem Kino mit Cinemascope-Verhältnis bin, sitze ich gerne ganz vorne, in der Mitte der dritten Reihe. Wenn ich in einem IMAX-Kino mit dem Verhältnis 1.43:1 bin, dann sitze ich gerne ein wenig hinter der Mittellinie, genau in der Mitte. Also, ein bisschen weiter hinten.“



dienstag_01
Beiträge: 14486

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von dienstag_01 »

ruessel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:22 Wo ist denn für Oppenheimer der beste Platz?


oppenheimer.jpg
Mit Freundin oder ohne ;)



MK
Beiträge: 4426

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von MK »

dienstag_01 hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:26 Mit Freundin
Da gehen dann auch die Bomben hoch.

Auf jeden Fall mit Hut eine Reihe vor dem der schon knapp hinter der Mitte reserviert hat (möglicherweise Nolan himself :-P )



ruessel
Beiträge: 10239

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von ruessel »

Keiner will mit...... och....scheiß Atombombe.
Gruss vom Ruessel



ruessel
Beiträge: 10239

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von ruessel »

Auf jeden Fall mit Hut eine Reihe vor dem der schon knapp hinter der Mitte reserviert hat (möglicherweise Nolan himself :-P )
Neee, ich!
Gruss vom Ruessel



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

MK hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:28
Auf jeden Fall mit Hut eine Reihe vor dem der schon knapp hinter der Mitte reserviert hat

image_2023-07-25_143141594.png
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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ruessel
Beiträge: 10239

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von ruessel »

Und da es anscheinend der beste Platz im kino ist, hoffentlich schaut es nicht so aus:

Bild
Gruss vom Ruessel



iasi
Beiträge: 28604

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von iasi »



Recht wirkungsvoll umgesetzt.


Und wenn es darum geht, die unsichtbare Gefahr der radioaktiven Strahlung deutlich zu machen, gehört diese Serie zum Besten (ebenso der Trailer):



macaw

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von macaw »

Asjaman hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 12:11 Dabei fand ich am Merkwürdigsten, dass Otto Hahn, dem Ende 1938 die Kernspaltung gelang, überhaupt nicht vorkommt. Wenn irgendwer als "Erfinder" bzw. Urvater der Atombombe gelten kann, dann eigentlich der Chemiker Hahn.
Da fallen mir aber auch direkt noch Fritz Straßmann ein, der direkt involviert war und Lise Meitner und ihr Neffe Otto Frisch, die die Ergebnisse im Exil deuteten.
Axel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 13:14 Bild
Puh, sorry wenn ich das so sage, aber wenn ich Hoyte van Hoytema so sehe frage ich mich immer, wie er das körperlich schafft...
Zuletzt geändert von macaw am Di 25 Jul, 2023 14:53, insgesamt 1-mal geändert.



macaw

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von macaw »

iasi hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:41 Und wenn es darum geht, die unsichtbare Gefahr der radioaktiven Strahlung deutlich zu machen, gehört diese Serie zum Besten (ebenso der Trailer):
Sah nur nie so aus.
Wie gesagt ist das schreckliche an der Radioaktivität, dass man sie nicht sehen kann. Bei dieser meisterhaften Serie hätte ich auf die Rauchschwaden verzichten können, die werden der "unsichtbaren" Katastrophe nicht so richtig gerecht. Warum sonst wunderten sich Mitarbeiter in Forsmark über Strahlung an ihrem schwedischen AKW, die, wie sich herausstellte, von außerhalb kam?



Funless
Beiträge: 5816

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Funless »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 13:23
7River hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 11:34
Solche und andere Filmfassungen haben, meiner Meinung nach, nur was mit Kommerz zu tun.
Ja natürlich haben sie das, was denn sonst - ist ja schließlich ein Business und nicht die Caritas.

Viel mehr haben sie allerdings mit Leuten zu tun, die glauben sowas besser zu wissen als Regisseur und Autor.
Die Filmgeschichte ist voll von Beispielen wo irgendwelche Produzenten besserwisserisch dazwischengefunkt haben, und damit den Film für alle ruiniert.
Ahh halt, Moment bitte!

Im expliziten Fall von Aliens ist der DC tatsächlich Camerons eigentlich gewünschte Fassung und entsprach 1:1 seinem Drehbuch.
schnittberichte.com hat geschrieben: In der Ursprungsfassung war Aliens - Die Rückkehr dem produzierenden Studio jedoch zu lang, weshalb es Kürzungen verlangte, um den Plot zu straffen. Das Sitzfleisch für 148 Minuten traute man vor allem dem amerikanischen Publikum nicht zu. Also legte Cameron nochmal Hand an und schnitt mehr als eine Viertelstunde an Szenen heraus. Diese behandeln vornehmlich weitere Charaktervertiefung von Ripley oder auch Hintergrundinformationen, was mit den Eltern von Newt geschehen ist. Doch auch an der Actionfront wurde etwas herausgenommen, das zwar nicht elementar ist, für Komplettisten allerdings zum Film dazugehört. Bei den Fans spalten sich die Lager, ob der Kinofassung oder dem Director's Cut der Vorzug zu geben ist. Der Vorteil der Kinofassung liegt darin, dass sie flüssiger und schneller daher kommt. Der Director's Cut liefert hingegen mehr Tiefe und Informationen. Das sieht auch Regisseur James Cameron so, der über den Director's Cut, der auch "Special Edition" genannt wird, sagt, dass er ihn für die spannendere und bessere Version des Films halte. Auch Hauptdarstellerin Sigourney Weaver machte eindrucksvoll deutlich, welche Version sie favorisiert. Sie drohte damit, nie wieder einen Alien-Film zu drehen, wenn nicht auch der längere Director's Cut das Licht der Welt erblicken würde.
Quelle hier.

Hier war es also umgekehrt, es wurde weggelassen weil das Studio es wollte und nicht etwas hinzugefügt. Mir persönlich gefällt der DC auch besser als die Kinofassung weil es den Film IMHO runder macht.
Funless has spoken!
.........................................................
"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
.........................................................
No Cenobites were harmed during filming.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:41

Recht wirkungsvoll umgesetzt.
Überhaupt nicht, im Gegenteil - eher unglaublich schlecht.
Sieht aus wie ein super low budget B - wenn nicht C-Movie oder ein schlechter Studentenfilm.

Wenn du sowas wirklich gut findest, wundert mich überhaupt nix mehr, was deine anderen Posts betrifft.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

Funless hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 15:14

Hier war es also umgekehrt, es wurde weggelassen weil das Studio es wollte und nicht etwas hinzugefügt. Mir persönlich gefällt der DC auch besser als die Kinofassung weil es den Film IMHO runder macht.
Oha - wieder was dazu gelernt.

Und ja - Ausnahmen von der Regel gibt es natürlich immer.
Aber normal ist es schon eher anders rum.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Funless
Beiträge: 5816

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Funless »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 15:19
Funless hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 15:14

Hier war es also umgekehrt, es wurde weggelassen weil das Studio es wollte und nicht etwas hinzugefügt. Mir persönlich gefällt der DC auch besser als die Kinofassung weil es den Film IMHO runder macht.
Oha - wieder was dazu gelernt.

Und ja - Ausnahmen von der Regel gibt es natürlich immer.
Aber normal ist es schon eher anders rum.
Das bestreite ich auch gar nicht. Wollte nur anmerken, dass gerade Aliens kein gutes Beispiel dafür ist.
Funless has spoken!
.........................................................
"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
.........................................................
No Cenobites were harmed during filming.



Alex
Beiträge: 1994

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Alex »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 15:16 Überhaupt nicht, im Gegenteil - eher unglaublich schlecht.



iasi
Beiträge: 28604

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 15:16
iasi hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:41

Recht wirkungsvoll umgesetzt.
Überhaupt nicht, im Gegenteil - eher unglaublich schlecht.
Sieht aus wie ein super low budget B - wenn nicht C-Movie oder ein schlechter Studentenfilm.

Wenn du sowas wirklich gut findest, wundert mich überhaupt nix mehr, was deine anderen Posts betrifft.
Typisches, oberflächliches Gegröle.
Man merkt, dass du mit dem Bauch entscheidest, was du für gut und schlecht hälst.

Dich beeindruckt, wenn dem Darsteller in den Mund geblasen wird und die Lippen schlappern - schon ist dieser Quatsch ganz toll.
Wenn in der BBC-Serie jedoch verschiedene Mittel in Kombination eingesetzt werden, scheint es dich zu überfordern.

Mich wundert nun wirklich auch nichts mehr.



ruessel
Beiträge: 10239

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von ruessel »

Was von Kodak selber, keine Ahnung ob anderer Trailer:

Gruss vom Ruessel



7River
Beiträge: 4556

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von 7River »

Funless hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 15:14
Ahh halt, Moment bitte!

Im expliziten Fall von Aliens ist der DC tatsächlich Camerons eigentlich gewünschte Fassung und entsprach 1:1 seinem Drehbuch.
Danke für die Info. Das wusste ich noch nicht. Nichtsdestotrotz finde ich die originale Kinofassung besser. Wie oben gesagt, das Geschehen auf LV-426 hätte nicht gezeigt werden müssen. Im Director‘s Cut sind übrigens Längen drin. Auch der Charakter „Hudson“ wird durch die zusätzlichen Szenen inkonsequent.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
Beiträge: 24426

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Darth Schneider »

@ruessel
Sehr praktisch diese IMAX Kameras, da ist oben drauf locker genug Platz für die Kaffee Tasse und ein Aschenbecher..;)))
Gruss Boris



cantsin
Beiträge: 16310

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von cantsin »

macaw hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 14:42
Axel hat geschrieben: Di 25 Jul, 2023 13:14 Bild
Puh, sorry wenn ich das so sage, aber wenn ich Hoyte van Hoytema so sehe frage ich mich immer, wie er das körperlich schafft...
...und dann noch zusätzlich mit einer (Leica?-) Rangefinder-Fotokamera am Leib...
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



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