Jan hat geschrieben: ↑So 16 Jul, 2023 18:49
Der Film ist wirklich gut. Für mich könnte er aber so 20-30 Minuten kürzer sein, gut zwei Stunden hätten es auch getan. Mittendrin ist schon ein Teil mit wenig Stoff verfilmt, der etwas langatmig wirkt. Es geht nicht darum, das dauernd Action zu sehen ist.
VORSICHT: Kann leichte Spoiler enthalten - aber nichts, was man nicht auch sonst lesen könnte.
Es ist vollbracht (gestern Abend)!
Ich kann
Jan insgesamt zustimmen. 20-30 Min. weniger (von insgesamt 163, ich habe nicht auf die Uhr geschaut) hätten auch gereicht. Trotz einiger leichter Durchhänger ist der Film spannend und liefert dank des aktuellen KI-Themas einen durchaus möglichen Ausblick, was passieren könnte, wenn so eine Super-Intelligenz (-> das erklärte Ziel von
OpenAI), einmal militärisch/machtstrategisch mit Entscheidungsbefugnis und Exekutivgewalt (und Gesamt-Netz-Zugriff) versehen, kaum mehr zu stoppen wäre.
Ansonsten: Tom Cruise sah auch schon frischer aus (wirkte teils etwas müde trotz, oder vielleicht wegen, sonstiger Dauer-Action). Und ich meine damit nicht sein Alter, sondern die zuversichtliche Entschlossenheit im Blick, wenn's nach der Team-Besprechnung wieder an die Action geht oder auch mal ein entspannten Lächeln in ruhigeren bzw. glücklicheren Film-Momenten. Statt dessen sah ich eher ein etwas gleichgültig wirkendes/oft beinahe unbeteiligtes/nachdenkliches? Einheitsgesicht. Man muss gererell vielleicht auch berücksichtigen, dass die Filmarbeiten unter Coronabeschränkungen stattfanden (wenn ich das richtig mitbekommen habe).
Ja, die Actionszenen sind toll choreografiert, aber teils zu stark in die Länge gezogen (bzw. im Editing zu wenig verdichtet) und mit ihren Einzelaktionen teils auch zu repetitiv (das gilt auch für die omnipräsenten 2 Schlüsselhälften).
Und sie wirken - wie der ganze Film - etwas wie aus (bekannten) Versatzstücken zusammengefügt; so wie Einzelteile eines Puzzles, die zusammengesetzt kein ganz stimmiges Gesamtbild ergeben.
Die im Vorfeld so gepriesene
eine Action-Sequenz mit Cruise's Motorrad-Flug ist zwar spektakulär, aber auch so kurz, dass ich mich fragte, ob das den Aufwand (Training, Bauten & Filmen) wert war. Die anschliessende Zug-Sequenz ist zwar ebenfalls spektakulär, aber insgesamt zu lang geraten (zu stark 'gestreckt' - wie schon die Zug-Verfolgung per Motorrad davor).
Trotzdem: Eine gelungene (auch dank diversen Masken- und KI-Verwirrspielen) und teils sehr spannende Sommer-Schnitzel-.., äh, -Schlüsseljagd (mit echten Darstellern - bei einer Filmfigur findet ein quasi 'fliegender' Wechsel so nahtlos und geräuschlos statt, dass er in seiner scheinbaren Handlungs-Nebensächlichkeit bzw. -Bedeutungslosigkeit offenbar Filmfreunde wie Kritiker irritiert - und echten Stunts), auf deren 2. Teil 2024 ich schon gespannt bin (das Datum 2024 steht wegen des jetzigen Hollywood-Streiks bereits wieder in Frage).
Hinweis:
Noch zum Filmtitel
"Dead Reckoning": Der bezieht sich als Fachbegriff offenbar auf die Ortung bewegter Objekte aufgrund von Distanz und Bewegungsrichtung (siehe Wikipedia ->
Koppelnavigation), etwas, das über den ganzen Film hinweg immer wieder über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.