iasi hat geschrieben: ↑Sa 04 Mär, 2023 09:01
Wenn du die unterschiedlichen Bildwirkungen der Sensorgrößen nicht gezielt nutzt, wirst du die Sensoren nicht auseinanderhalten können.
Abgeblendet und mit entsprechenden Bennweiten wird eine Person in einem Sessel vor einer Wand nicht so unterschiedlich dargestellt, dass man sagen könnte, mit welcher Kamera sie nun aufgenommen wurde. Zumal, wenn sie sauber ausgeleuchtet und das Material gegradet wurde.
Nix mit Äpfel und Birnen.
Doch, das ist gerade etwas - das Du als selbsternannter Perfektionist eigentlich können solltest.
Sensoren sehen anders aus, Punkt. Das kommt aber tatsächlich weniger von der physischen Größe, als mehr von Pixel Pitch - außer der ist wie bei Arri (ignorieren wir mal die noch nicht wirklich aufgeschlagene Alexa 35 was tatsächlich konsumierbaren Content angeht) identisch, dann skaliert das halt mit der Sensorgröße direkt proportional.
Eine Pocket 4K sieht anders aus als eine Ursa. Noch dazu, wo die Sensoren technisch völlig anders sind.
Bei Red sieht Dragon auch anders aus als Helium und anders als Gemini.
Die Hersteller versuchen halt, das in der jeweils eigenen Color Science zusammenzubiegen, aber das gibt es - und es gibt mehr als genügend Leute die so ihre Kameraentscheidung treffen. Bei Red und Arri ist das mehr der Auflösungsunterschied zwischen den Sensoren, bei Blackmagic eher die unterschiedliche Sensortechnologie zwischen Sony Dual-Iso (Pocket) und Fairchild DGO. Aber das kann man sehen, ich stell mich jedem Blindtest zwischen Pocket 4K und Ursa, hit me.
cantsin hat geschrieben: ↑Sa 04 Mär, 2023 08:38
CineD hat bei der Ursa 4.6K G1 12,6 Blenden und bei der Pocket 4K 11,8 Blenden DR gemessen, jeweils bei SNR 2. (Ich finde die CineD-Messungen allgemein die brauchbarsten, weil sie wirklich ein konsistentes Messverfahren haben.) Wobei das obige Ergebnis IMO typisch ist für Kameras mit s35/APS-C- versus MFT-Sensor.
Ich geb Dir bei CineD recht, nicht aber beim Schluss S35/APS-C vs. MFT. Du stellst nämlich einen direkten Zusammenhang zwischen Sensorgröße und Dynamik her und das ist - selbst in Einbeziehung eines Pixel Pitches in der Praxis nicht mehr vorhanden - weil mittlerweile andere Faktoren zum Flaschenhals geraten sind. A/D-Wandlung z.B.
Wenn man sich mal etwas mit der Thematik beschäftigt bleibt da wenig über als was in den 2000er Fahren den Fotografen weiß gemacht wurde - und in der Theorie stimmt, heute aber keinerlei Praxisrelevanz für Nutzen oder Kaufentscheidungen besitzt - sonst würden wir lauter Sony FF Sensoren mit echten 14 Blenden sehen?
In der Gesamtbetrachtung ist der momentan beste Sensor am Markt ein S35 - Alexa 35. Auch besser als V-Raptor VV. Das FF Äquivalent zur Alexa 35 gibt es nicht und wird es scheinbar auch nicht direkt geben, wenn man Arri glauben darf. Klar, in der Theorie wäre ein FF/VV von der Alexa 35 noch einmal besser, gibt es aber nicht. Selbst ein 12(?) Jahre alter ALEVIII-S35 ist mit DGO JEDEM(!) 2023-FF-Fotoapparatesensor um Blenden überlegen und da stimmt nicht einmal mehr das Preisargument, Alexa Plus gibt's mittlerweile für 3K Netto.
In der reinen Theorie magst Du recht haben, in der Praxis findest Du jede Menge S35 Sensoren die dynamikmäßig besser performen, als was die FF-Fotoapparate-Liga am Start hat (selbst wenn wir Arri weglassen, quasi jeden S35-Red-Sensor) und würde Arri posthum einen MFT-Cut vom ALEVIII rausbringen, hätte der immer noch mehr Dynamik als quasi jeder FF-Sensor von Sony, Canon oder Nikon+Panasonic (sind auch Sony, oder?). Dann hätten wir den MFT-Sensor, der dynamischer ist als FF, ist damit was gewonnen? Die Aussage, dass Dynamik in der Praxis mit der Sensorgröße korreliert, ist so einfach nicht haltbar. Es kommt nicht auf die Größe an ;)
In der Praxis liegt das mittlerweile nur mehr am "Ausgangs-"Sensor (Technologie, nicht der Größe) an sich, A/D-Wandlung und daran angehängt DGO. Nix MFT vs. S35 vs. FF, da beginnt die reine Theorie, die allerdings in Praxis-Produkten nicht verwendbar oder kaufbar ist.