Meeega! Und der Typ sieht ja voll aus wie der Hauptdarsteller von Kleo :-)
Interessanterweise ist mir gerade beim schauen dieses Clips aufgefallen, dass es mich vor ein paar Wochen noch extrem fasziniert hätte. Doch seitdem ich bei dem hier zugegen war …
… und somit die Gelegenheit bekam den Film genauso zu erleben (visuell und akustisch) wie die Zuschauer damals vor 95 Jahren …. finde ich diesen obigen colorierten Clip irgendwie doof, bzw. sogar belanglos. Und das ist nicht despektierlich gemeint, nur war diese Vorstellung vor viereinhalb Wochen so wahnsinnig prägnant und intensiv (und das sage ich als 52 jähriger).Funless hat geschrieben: ↑Do 18 Aug, 2022 16:33 Am kommenden Samstag um 19:30 werde ich mir das anschauen ...
Metropolis LIVE Babylon Orchester Berlin (OmeU)
Hab' Metropolis zwar ein paar Mal geschaut aber noch nie im Kino und erst recht nicht mit Live Orchester Begleitung. Ich freu' mich darauf.Kino Babylon Berlin hat geschrieben: Metropolis (OmeU)
LIVE begleitet vom Babylon Orchester Berlin. Originalmusik von Gottfried Huppertz
Tickets: 25,- Euro (Online kein Aufpreis)
Metropolis, D 1927, R: Fritz Lang mit Brigitte Helm, Alfred Abel, 151 Min., OmeU (German Text and English Subtitles!)
Lasst Euch verführen! Das sind die Zwanziger.
310 Drehtage, 36.000 Komparsen, 200.000 Kostüme und das für damalige Verhältnisse gigantische Budget von fünf Millionen Reichsmark – wurde ein universelles, zeitloses Thema in Bilder umgesetzt, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. (Deutsche Kinemathek)
Wie kein anderer Film repräsentiert METROPOLIS die Blüte des deutschen Stummfilms made in Berlin – Babelsberg. Die Elektrizität brachte die Dinge in Bewegung, brachte die Nächte und den Asphalt zum Leuchten. Der Motor trieb das Automobil und das Aeroplan, mit dem Fahrstuhl wuchsen die Wolkenkratzer. Durch den Kinematographen wurde die Vision / Illusion einer zukünftigen Metropole an die weißen Wände der Kinopaläste geworfen und das Volk stieg aus den Katakomben empor und forderte seinen gerechten Anteil. Eine neue Ära war geboren und wird durch das Babylon Orchester Berlin im 1929 gebauten Babylon in altem/neuen Glanz auf der Gold umrahmten Leinwand zum Leben erweckt.
Eine mitreißende Zeitreise in die Vergangenheit, eine mitreißende Zeitreise in die Zukunft.
Verstehe ich. Mich beeindruckte die Videoisierung von altem LFR-Material, das wie eine Zeitmaschine wirkt. Den Wuppertaler-Schwebebahn-Clip von 1902 hatte ich ja schonmal verlinkt:
Der war sogar mal bei uns im Nachbarort. Da gibt es jemand, der sich engagiert.
Ohh Wow!! Also das ist wirklich beeindruckend und tatsächlich eine Zeitreise. Danke für's teilen.Axel hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 03:32 Verstehe ich. Mich beeindruckte die Videoisierung von altem LFR-Material, das wie eine Zeitmaschine wirkt. Den Wuppertaler-Schwebebahn-Clip von 1902 hatte ich ja schonmal verlinkt:
Ich habe mal zwei Semester in Wuppertal studiert und erkenne den “Set”. 1902, zeigt der Clip, gab es kaum Menschen, was die aufwändige Errichtung dieser Bahnanlage umso erstaunlicher macht.
Genauso so war es bei mir vorher ja auch. Bis ich allerdings bei dieser Aufführung war.
Sehr schön!
Zufällig (aber da die Dinge magnetisch sind, sagt ein FCP-ler, ist das zu-Fallen einen Tick zielgerichteter. Kein Grund, Gottes Wege zu beschwören) vor 2 Tagen anlässlich des 100. Geburtstags des Filmes eingestellt:Funless hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 09:54Am 1. September wurde dort übrigens im Rahmen des Stummfilmfestivals (wusste bis dato überhaupt nicht, dass so etwas existiert) Murnaus Nosferatu ebenfalls mit live orchestraler Begleitung aufgeführt. Leider konnte ich aufgrund Zeitmangels nicht hin, denn den Film hätte ich auch gerne so erlebt. 🙁
Auch danke für diesen Clip, sehr faszinierend zu schauen, insbesondere wenn man sich The Lighthouse anschaut und IMHO unschwer Murnaus Einfluss auf die Arbeit von Eggers/Blaschke erkennt.Axel hat geschrieben: ↑Sa 24 Sep, 2022 09:56Zufällig (aber da die Dinge magnetisch sind, sagt ein FCP-ler, ist das zu-Fallen einen Tick zielgerichteter. Kein Grund, Gottes Wege zu beschwören) vor 2 Tagen anlässlich des 100. Geburtstags des Filmes eingestellt:Funless hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 09:54Am 1. September wurde dort übrigens im Rahmen des Stummfilmfestivals (wusste bis dato überhaupt nicht, dass so etwas existiert) Murnaus Nosferatu ebenfalls mit live orchestraler Begleitung aufgeführt. Leider konnte ich aufgrund Zeitmangels nicht hin, denn den Film hätte ich auch gerne so erlebt. 🙁
(Kein OST, sondern "Bagatellen" von Anton Webern, aber ich find's passend).
Absolute Zustimmung.Axel hat geschrieben: ↑Sa 24 Sep, 2022 09:56 Was mir auffällt (aber nicht zu-fällt) ist, dass wie auch bei Metropolis Kamera und Ausstattung ihrer Zeit ein Säkulum voraus sind. Auch das Unheimliche, das so genannte Böse, das Dämonische, ist über alle Maßen gelungen.
Heutzutage wären es die Identifikationsfolien, doch damals waren sie es IMHO nicht. Man sollte nicht außer Acht lassen, dass seinerzeit in Deutschland so gut wie überhaupt keine sog. "Mittelschicht" existierte. Die Mehrzahl der Einwohner in den Großstädten waren Arbeiter, die Industrialisierung war auf ihrem Höhepunkt. Die Berliner Stadtteile Wedding und Tempelhof bspw. waren nichts weiter als Arbeiterviertel, die um die großen Werke von AEG, etc. herum gebaut wurden, bewohnt mit abertausenden Seelen, die in drei Schichten in den Fabriken am wulacken waren, während die paar auserwählten der Elite in den Villenvierteln Lichterfelde und Zehlendorf wohnten, weitab vom sog. Arbeitervolk.Axel hat geschrieben: ↑Sa 24 Sep, 2022 09:56 Wie aber steht es mit den Helden/Antihelden/Opfern, zumindest in diesen beiden zu-fälligen Clips? Freder Fredersen (klingt schon wie Humbert Humbert) spielt den Alptraum so beschissen und wirkt dabei so lächerlich verzärtelt und verhuscht, dass es heute doch ein bisschen weh tut, oder?
Und Thomas Hutter (= Jonathan Harker)? Ein dickliches Schulhof-Opfer, chargierend bis zum laut Losprusten. Nicht?
Sind das nicht die Identifikationsfolien? Sollen die nicht das Grauen des Zuschauers spiegeln und Mitgefühl bewirken?
Genau so ist es. Insbesondere Freder durchlebt in Metropolis die Katharsis, die Heldenreise. Anfangs ein oberflächlicher Fatzke und am Ende ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Sache/Bewegung (Aufstand der Arbeiterklasse) seiner großen Liebe. Die obige Clip übrigens mit Freder im Delirium ist tatsächlich die Schlüsselszene die seinen Wandel vollendet.Axel hat geschrieben: ↑Sa 24 Sep, 2022 09:56 Was hat es also damit auf sich?
Vielleicht zweierlei. Hutter/Harker ist eine schwache Figur - auch so dargestellt von Bruno Ganz und, auf andere Weise, vom in dieser Rolle kritisierten Keanu Reeves. Die stärkere (und auch ambivalentere) Figur ist Ellen/Lucy. Und auch Freder ist ein Muttersöhnchen oder zumindest sowas Ähnliches.
Wie gesagt waren die Figuren wie Freder oder Hutter nicht die Normalität damals. Die Arbeiter, diejenigen die tagein, tagaus schufteten waren die Normalität. Und die werden ja zumindest in Metropolis auch sehr stark und mitreißend inszeniert und dargestellt. Man schlägt sich als Zuschauer automatisch sofort auf deren Seite, fiebert und fühlt mit ihnen mit. IMHO waren sie für Lang auch die primäre Zielgruppe des Films.Axel hat geschrieben: ↑Sa 24 Sep, 2022 09:56 Dass das Nachkriegs/Vorkriegs-Kino prophetisch für das Aufkommen der Nazis war, ist ja eine Binsenweisheit. Als Anhänger der Jung'schen Theorie vom Schatten sehe ich hier aber ein oft, praktisch immer, übersehenes logisches Problem: Wenn das Böse der heftig verdrängte Schatten der damals lebenden Deutschen war, wieso ist die Darstellung der Normalität so schwach?
Bis auf ein paar einzeln blitzende Ausnahmen ist es leider so. Das stimmt.
Als Originalstoffe, d.h. als Drehbücher ihrer Zeit, wären diese Stummfilme nie durch das Förder-Nadelöhr gekommen, da ihnen die gesellschaftliche Relevanz abging. Was immer komisch ist, denn der kommerzielle Schund brachte volle Kinos und einen, äh, kritischen Diskurs.
Genauso, wie in allen anderen Kreativbranchen auch, inkl. Kunstbetrieb, Musik etc.. Es geht immer darum, ob jemand die abgesprochenen Resultate liefern kann, und ob das Risiko, dass dabei etwas schiefgeht, so niedrig wie möglich bleibt.
Für mich stellt sich ja mit HDR (und auch mit OLED-TVs) langsam die Frage, ob die Kinoprojektion noch die Referenz fürs beste bewegte Bild ist.
Bei HDR werden diese Einstellungen i.d.R. deaktiviert.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mo 26 Sep, 2022 13:15 Die allermeisten Leute haben das Bild bei ihrem Tv Screen doch eh voll falsch eingestellt.
Der Filmmaker-Modus geht noch mal weiter und setzt die Bildeinstellungen auch für SDR-Content. (99% aller Filme, die wir sehen - inkl. aller DVDs und HD-BluRays -, sind ja SDR.)Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mo 26 Sep, 2022 13:39 Bei meinem LG gibt es auch einen speziellen Modus.
Wenn ein Film so gezeigt wird schaltet das Bild automatisch um in den Filmmaker Modus.
Ich denke schon. Zumindest solange man den Gesamteindruck betrachtet. Immerhinb arbeitet Dolbyvision im Kino mit 12 Bit Farbtiefe (die meisten Fernseher schaffen bestenfalls 10 Bit) und hat mit 108 Nits ungefähr die doppelte Helligkeit wie das klassische Kino (mit 48 Nits).