Um den Thread mal wieder auf professionelles Niveau zu bringen:
Ich habe das Nass-Reinigungsset von Lens-Aid mit Spateln probiert,
Kimtech Science Einmaltücher 7552
zur Labor und Optikreinigung und die von Arri empfohlenen
Texwipe Absorbond ® Swab TX762.
Dazu die Reinigungsflüssigkeit von Lens-Aid,
Hochreines Bidestilliertes Wasser,
Isopropanol, 99,5 Prozent.
Methanol wollte ich nicht verwenden,
ist giftig und auch schwer zu kriegen,
ausser man bestellt es als "Eclipse" bei der Firma photosol.
Alles hinterlässt Niederschläge auf dem Sensor,
solange es nicht homöopathisch angewendet wird_
-Lens-Aid sowieso, weil seifenfenbasiert,
die Flüssigkeit schäumt beim Schütteln.
-Das Isopropanol, weil es Feuchtigkeit aus der Umgebung zieht.
Wahrscheinlich verdunstet Isapropanol nur im Reinraum rückstandsfrei.
-lediglich das bidestillierte Wasser verdunstet - fast - rückstandslos.
Ärgerlich, denn bei Lens Aid und co ist man Anfangs gezwungen, mehr anzuwenden,
wenn der Fleck - wie bei mir- hartnäckig ist, Öl oder Fett.
Bei den Spateln von Lens-Aid ebenso wie bei den Swabs von Texwipe
hat man zu wenig Stoff auf dem Kunststoffträger,
nicht mehr als einen halben Millimeter, eher weniger.
Das Sandkorn, dass man damit in den Sensor kratzen kann,
würde man zwar vorher sehen und auch weggeblasen bekommen
- aber mich verwundert, dass Q-Tips verteufelt werden,
wo immer 3-4mm Baumwolle über dem Träger liegen
Habe ich aber nicht getestet.
Dazu sind ein Drittel der Spatel von Lens-Aid durch die Spannung
des Reinigungs-Vlieses verzogen - sie müssten plan sein,
um ohne übermäßigen Druck über den Sensor gezogen zu werden.
Nachdem die Spatel aufgebraucht waren - und das geht schnell,
wenn man nur einmal wischt, ohne den Spatel zu drehen - habe ich
die Spatel vom Stoff befreit und nach der Anleitung von
https://www.foto-schuhmacher.de/artikel ... igung.html
mit dem Kimtech Einmaltuch 7552 umwickelt, so dass ich jetzt
4 - 6 Lagen Stoff auf dem Spatel hatte
Die Dinger fühlen sich nicht anders an als normale Taschentücher-
und fusseln (eher pudern) wenn man nur Alkohol zum Reinigen nimmt.
Man kehrt eigentlich nur winzige "Schneeflöckchen" in die Sensorecken.
Auftritt der von Arri empfohlenen Absorbond Swabs TX762.
Die sind kleiner als ich es mir vorstellte, haben ebenso nur einen
hauchdünnnen Polypropylen-"Bausch" auf dem Träger.
Da der Sensor der S5 tiefer im Gehäuse liegt, muss man das Stück
mit dem Reinigungsbausch beim rausnehmen um 90 Grad knicken -
noch in der Tüte, in welcher sie geliefert werden,
damit kein Fingerfett drauf kommt.
Sonst kommt man nicht in die Sensormitte.
Mit den TX762 habe ich den Sensor dann sauber bekommen,
mit sehr wenig Isopropanol und mit so wenig Druck wie es nur geht.
Will man Rückstände von Lens Aid oder reichlich angewendeten
Isopropanol weg bekommen, gibt es noch eine Methode,
die für den Sensor nicht ungefährlich ist:
Die Absorbond Swabs TX762 saugen zwar alkoholbasierte Flüssigkeiten
sofort auf, nicht aber reines, bidestilliertes Wasser.
Ich habe von Wasser einen Maikäfer-grossen Tropfen
(eher ein kleiner Maikäfer) auf dem Sensor abgelegt und ihn dann mit dem
TX762 Swab über den Sensor geführt - ohne dass der Swab die Oberfläche berührte.
Das bidestillierte Wasser nahm alle Rückstände auf.
Man muss dabei aber extrem Aufpassen, dem Rahmen des Sensors
nicht zu nahe zu kommen - saugt der was vom Wasser auf,
sickert es zwischen die Sensorgläser. Zuviel aufgebrachter Alkohol
hingegen verdampft dagegen schnell genug.
Kleiner Nebeneffekt- der Tropfen zieht nach, wo noch Dreck ist
und läuft als Kügelchen wo der Sensor sauber ist. Man braucht keine Lupe.
Am Ende den Tropfen in die Sensormitte zum liegen gebracht, abgetupft, fertig.
Oder halt einen letzten Wischgang mit sehr wenig Isopropanol.
Zum Sensor selber:
Im Menu das Sensorcleaning anschalten, die Kamera dann nicht ausschalten.
Der Sensor bleibt dann in einer Position fixiert.
Will man aber an die Ränder des Sensors, ist das Arbeiten im abgeschalteten
Zustand besser. Hält man die Kamera auf dem Kopf, Links, Rechts,
sinkt der Sensor auch entsprechend ab und man kann seinen Rahmen besser sehen
und die Sensorränder besser wischen.
Es scheint auch wohl ein Mißverständnis zu geben,
wie fragil die IBIS Sensoren aufgehängt sind.
Der Sensor wird nicht durch mechanische Arme bewegt,
sondern wie die Linse eines CD-Players durch Magnetfelder.
Und diese haben eine ziemliche Kraft.
Trotzdem wie ein rohes Ei behandeln und so wenig
beim Reinigen drücken,
dass man den Druck selber kaum in den Fingern spürt.
Keine Panik am Anfang - was oft wie ein Kratzer ausschaut,
ist verschmierter Schmutz...