Nachtrag zu dieser Diskussion:
Regisseur Adam McKay wird auf der Website des 'Climate Emergency Fund' als Vorstandsmitglied gelistet:
https://www.climateemergencyfund.org/about
Der Climate Emergency Fund und seine Unterorganisation A22 sind der Hauptgeld- und z.T. auch Ideengeber der "Letzten Generation" in Deutschland sowie von "Extinction Rebellion" in anderen Ländern.
Mehr dazu hier:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 33853.html
Zitate daraus:
"Bis vor vier Wochen war die Hauptfinanzquelle der Climate Emergency Fund, das ist eine Stiftung in den USA, die normbrechende Strukturen unterstützt. Das Ziel ist eine Revolution in den Industrienationen, die zu anderen Entscheidungsstrukturen führt. Dafür gibt es Geld. Aktuell jedoch ist die Letzte Generation in einer Finanzkrise. 2022 hatte die Gruppierung nach meinen Ergebnissen ein Haushaltsvolumen von anderthalb Millionen Euro. Jetzt hat der Climate Emergency Fund die Gelder drastisch reduziert, und die deutschen Spenden werden nicht ausreichen.[...]
Was hat es mit dieser Dachorganisation A22 auf sich?
A22 ist nicht nur ein Netzwerk, in dem sich Leute austauschen. Es ist eine Struktur, die durch die Steuerung von Finanzströmen, durch die Zuweisung von Geldern, insbesondere des Climate Emergency ***, eine essenzielle, stabilisierende Bedeutung hat. Auch viele Strategiepapiere gehen auf das A22 zurück, die Haltung zum Staat, zu Gefängnisaufenthalten, zur Rekrutierung neuer Mitglieder. Das sind alles keine deutschen Ideen."
Bei diesem Hintergrund muss man erst recht davon ausgehen, dass McKay "Up!" als klimaaktivistischen Film gedreht, aber nicht geschafft hat, dem Publikum seine Botschaft/Parabel verständlich genug zu machen.
Ach ja, das hier ist auch noch ein pikantes Detail aus dem FAZ-Interview:
Wie groß ist die Nähe zu anderen Gruppierungen im linken Spektrum?
Es gibt keinerlei Solidarisierung mit der linken Szene, die können sich nicht ausstehen. Wie viele Personen waren auf der Demo, von der Sie berichtet haben?
Vielleicht 60, 70.
In einer Stadt wie Berlin mit einer riesigen linken Szene ist das nichts. Wenn es Solidarisierungen gäbe, mit „Ende Gelände“, mit der Antifa, mit Fridays For Future, müssten die unendlich viel größer sein. Diese Gruppen haben aber eine tiefe Abneigung gegen die Letzte Generation, die sie öffentlich nicht äußern. Die passen nicht zusammen, die Organisationskultur und der Blick auf den Staat unterscheiden sich zutiefst: Ein anständiger Linker in Berlin hat ein gestörtes, vielleicht sogar gewaltbereites Verhältnis zur Polizei. Der hasst die Bullen.
Während die Polizei auf der Minidemo, auf der ich war, darum gebeten wurde, es nicht persönlich zu nehmen, wenn man jetzt für 15 Minuten eine Kreuzung blockiere.
Das ist wirklich ein Gegensatz zu dem, wie linke Gruppen in Deutschland arbeiten. Wenn Lina E. in Leipzig für linksextreme Gewalt verurteilt wird, gehen in Frankfurt die Scheiben kaputt. Es gibt in Frankfurt aber keine Gruppe der Letzten Generation. Null.
Da passt es, dass Jutta Dithfurth (Frankfurter ex-Grüne und Linksaktivistin) Extinction Rebellion - und damit implizit auch "Die Letzte Generation" - schon vor vier Jahren eine "Weltuntergangssekte" nannte:
https://www.fr.de/politik/jutta-ditfurt ... 16627.html
Ich hatte mich ja schon immer gewundert, warum sich die Protestformen und Taktiken der "Letzten Generation" und (der hier in den Niederlanden sehr aktiven) "Extinction Rebellion" bis aufs Ei gleichen. Auch dafür gibt's also Drehbücher aus den USA...