dune war der erste SF roman, den mir mein vater, seinerseits mit bücherwänden an SF literatur ausgestattet, geschenkt hat. ich bin ein sehr großer fan.
der lynch dune war endscheiße. zu allen überfluss stand er damals auch noch im schatten von star wars und sah bildlich einfach nur arm aus.
jodorowskis dune war eine dermaßen abgefahrene idee, daß die schon von anfang an zum scheitern verurteilt war.
ich warte nun seit über 30 jahren auf eine verfilmung dieses stoffs. in der zwischenzeit gab es so viele Xte fortsetzungen anderer SF welten - und mit dune wurde nicht mal ansatzweise richtig angefangen. den armselige dreiteiler aus 2000 mal milde ignoriert. dune ist vor allem eines: kopflastig und sehr sehr viel dialog und vor allem auch noch dialog IM dialog - man möge sich die verschlüsselte sprache der bene gesserit in erinnerung rufen. man muß sich wirklich zeit nehmen. und das gilt sowohl für die bücher von frank herbert, als auch für die neuen schinken. wenngleich die neuen bücher mir manchmal ein wenig künstlich aufgeblasen vorkommen, um diese schinkengröße zu erreichen, die seit harry potter pflicht im SF/fantasy genre zu sein scheint. vorbei die zeiten der 300 seiten taschenbücher, die man früher einfach mal so in bus und bahn weggelesen hat.
für mich gibt es einen guten grund, warum dune bis heute nie richtig verfilmt wurde. zum einen aufgrund der schwere. das is kein material für popcornfressendes marvel und DC publikum. und zum anderen: es is sehr, SEHR orientalisch angehaucht. sobald paul in die wüste geht, bekommt er es mit einer quasi-arabischen gesellschaft und ihren werten zu tun. das geht mit den fremen los und setzt sich dann im ganzen roman fort. dabei stellt sich heraus, daß die fremen richtig coole typen sind, die es mit allem, auch dem imperium aufnehmen können.
so. nun is hollywood aber nicht nur ne filmschmiede, sondern auch propagandaschleuder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Anleihe
eine arabisch angehauchte SF wüstenwelt, und irgendwelche zerlumpten einheimischen, die dem imperator das fürchten lehren - klingt verdächtig nach einem mischmasch aus amerikanischen kriegstraumata aus vietnam und irak.
arabisch und heldenlike - das darfs so auf keinen fall geben. araabisch und SF, das muss aussehen wie in "zurück in die zukunft" irgendwelche depperten terroristen mit nem MG auf nem bulli montiert. kann man prima auslachen. aber als cool dargestellt? niemals.
und so sehen die bilder für mich auch dementsprechend ent-orientalisiert aus. eher wie star wars, was hier schon erwähnt wurde. und wenn ich pauls fremenanzug sehe (vorausgesetzt, es IST einer), mit dem automatischen visier, weiß ich nicht, ich lachen oder weinen soll.
denn die fremenanzüge, die fast die komplette körpereigene flüssigkeit wieder in trinkwasser verwandeln, sind in den romanen handwerkliche meisterwerke, die ihresgleichen suchen. keine hitech dinger, die durch ein bißchen feinen wüstensand schon blockieren könnten.
Funless hat geschrieben: ↑Fr 23 Jul, 2021 09:57
20 Jahre später las ich alle
Dune Romane hintereinander weg,
und kannst jetzt weiterlesen. denn in der zwischenzeit sind vom sohn frank herberts, brian herbert und dem star wars autor kevin j anderson, neue bücher erschienen, die aus dem nachlass von frank herbert weiter gesponnen wurden. kann ich nur empfehlen.
ich werde mir den film natürlich ansehen. müssen. schon allein weil ich fan bin. ich weiß zwar, daß ich nicht das bekommen werde, was dem film würdig erscheint. aber es muss ja mal ein zeichen an der kinokasse gesetzt werden. je mehr kohle rein kommt, desto besser für die zukunft. denn von allen SF universen, die ich bis jetzt auf der leinwand sehen durfte, hat dune es am meisten verdient - hat es doch das zeug, alles andere in den schatten zu stellen. dies wird aber dann wahrscheinlich nicht im kino passieren. da muss eine serie mit zehn staffeln her. mindestens.