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Ältere Kinofilme grobkörniger???



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bassabus
Beiträge: 77

Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von bassabus »

Hi Leute!

Mal wieder eine etwas krumme Frage, aber hier gibts ja zum Glück Freaks, die sich nicht nur für das interessieren was in großen hellen Leuchtbuchstaben blinkt.

Ich schaue mir öfter mal ne DVD an, und gehe leidenschaftlich gern ins Kino, aber das Phänomen ist mir bis jetzt nur bei DVD's oder im Fernsehen aufgefallen.

Filme die in den Neunzigern (teilweise sogar bis 98) produziert wurden, sehen viel gröber aus, als hätten sie eine geringere Auflösung. Liegt das daran, das das sich das Filmmaterial so steil verbessert hat, oder daran das die Dubs der alten Kinofilme, die für die DVD's verwendet werden, schon zu lange im Keller gelegen haben (Weil damals noch nicht an DVD-Verwertung zu denken war)?

Der Film der mich mal wieder darauf brachte, war nicht besonders toll, "High Speed Money" mit Ewan Mc Gregor, ein Film der mir im Vergleich sehr scharf und brilliant vorkam ist dagegen "Punch-Drunk Love". Aber es soll nicht um die Filme gehen...

Ideen? Daaaaaankeee!

MfG
bassabus



Axel

Re: Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von Axel »

Salut Bassabus!
Die Qualität der DVD muß wohl sowohl von der Filmkopie als auch von der Methode und der Sorgfalt beim Abtasten abhängen. Ich habe hier zwei Beispiele für dich, wo die Kinokopie äußerst grobkörnig und kontrastschwach ausfiel, während die DVDs brilliant waren:
"L.A.Confidential" und "Star Wars IV" (die "digitally remastered" - Version).



bassabus
Beiträge: 77

Re: Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von bassabus »

Hi!

Du hast recht... kann man also generell ausschließen, dass sich das Filmmaterial in den letzten 10 Jahren verbessert hat? Ich meine wir kennen ja alle diesen etwas schäbigen Look der 90ziger, ist das nur der Beleuchtung zu verdanken?

Merci

MfG
bassabus



Tino

Re: Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von Tino »

Hallo,
der besten Filme auf DVD sind meist die von George Lucas z.B. alle älteren StarWars Filme und THX1138. THX1138 ist sogar so gut restauriert das man ihn nicht älter als 10 Jahre schätzt, wenn man nicht weiß dass er von 1970 ist. Das liegt aber daran das George Lucas von allen Filme die original Negative noch besitzt, den die meisten älteren DVD`s sind aus einer minderwertigen Kinokopie erstellt worden.
Ein neues Verfahren bei alten Filmen ist es auch den Film in 2K (Full HDTV) zu scannen, Kratzer und Bildfehler zu korrigieren, durch Colorgrading den originalen Look wieder zu erstellen und dann noch den Sound aufwendig zu verbessern oder sogar ganz neu anzufertigen. Das ganze natürlich unkomprimiert (4:4:4). Erst wenn dann der Film in 2K total fertig ist wird er in MPEG2(PAL) umgewandelt und auf DVD gebannt. Meisten kann somit bei den meisten Filmen die Grobkörnigkeit beseitigt werden, weil natürlich auch diese per Hardware entfernt werden kann.

Aber es stellt sich natürlich die Frage, braucht das jeder Film oder geht dabei nicht auch etwas Kultur bzw. die Nostalgie verloren, die man an gerade an älteren Filme so schätzt? Es wäre doch schade wenn man einen alten schönen Mercedes mit einer 2000 Watt Anlage und Navi-System verunstaltet.
In Zukunft (5 bis 10 Jahren) wird man sich nach grobkörnigen Filmen im Kino sehnen, wenn alle Filme nur noch digital gedreht werden. Spätestens, wenn ein Film völlig in 4K (4 mal HDTV) produziert und projektziert wird, wird es ein Rauschen nur noch bei Signalverstärkung geben. Wahrscheinlich wird man die Grobkörnigkeit dann einfach simulieren um diesen Kino-Touch wieder zu erzeugen.
Ich finde es z.B. sehr befremdend, dass man in den neuen Multiplexkinos, das man den Projektor nicht rattern hört, wie es in den alten Kinos noch so üblich ist.
Neben her empfehle ich noch jedem der mal in die Gegend von Karlsruhe(BW) kommt, die Schauburg zu besuchen. Eines der letzten Kinos, die noch 70mm Tod-AO Filme auf der großen gebogenen Leinwand zeigen. Wer hier mal "2001", "Abyys" oder "Krieg und Frieden" gesehen hat, der wird dies nie vergessen.
Jo ich hör mal lieber auf zu schreiben, wer einen Rächtschraibfäiler fönted darf ihn behalten.
Gruß Tino



Strahlemann
Beiträge: 110

Re: Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von Strahlemann »

Was noch bei dem Vergleich von Bildrauschen und dergleichen hinzukommt ist auch das Trägermaterial, dass die TV Stationen zur Verfügung hatten.

Während heutzutage so ziemlich alles auf DigiBeta geliefert wird wurde das früher mit BetaSP gemacht, welches ein relativ starkes Grundrauschen hat.

Weiters hat sich die Empfindlichkeit der elektronischen Bauteile stark verbessert was wiederum zu einer Qualitätssteigerung bei aktuellen Abtasttechniken führt.

Und zu guter letzt ist das Filmmaterial auch um einiges verbessert worden was die chemischen Prozesse beim Belichten betrifft.

Eine TV Station oder der Filmverleih wird ihren guten, alten SP Film nicht neu auf Digi kaufen/mieten (oder vielleicht sogar neu digitalisieren) wenn sie noch den alten spielen kann und so mit keinem Mehraufwand auskommen kann!
Lg.
Lukas
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bassabus
Beiträge: 77

Re: Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von bassabus »

Hi Fans der Groben Körner (bin selbst einer!!!)

Versteht mich nicht falsch, ich mags wenn man einem Film sein Alter ein bisschen ansieht. Am besten finde ich eine Restaurierung die Nahe ans ehemalige Original kommt, vom Tunen halte ich auch da nichts.

Die Fragen sind geklärt, es sind also warscheinlich ältere od. billige Filmkopien, die dazu noch schlecht abgetastet oder umkopiert werden.

Ich arbeite selbst als Vorführer in einem Kino, ich liebe das Rattern, und die Vorstellung, das irgendwann nur noch ein schwarzer Kasten und ein Beamer da steht, beängstigt mich.

Von Todd-Ao hab ich gehört, mal unter uns, was ist der unterschied zu normalem 70mm mit 6 Tonspuren?

Merci
bassabus



Axel

Re: Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von Axel »

Hi, Kollege,
bin selbst in den ewigen Vorführräumen. Todd AO ist auch 70mm, aber die Frequenz ist 30 B/s, dazu gab´s nur einen Projektor, Namen habe ich aber nicht parat. Wenn du hier nicht nur als DVD-Sammler browst, sondern wie viele Filmeinleger auch mal hinter der Kamera stehen möchtest, kann ich, der ich auch einen 2k - DLP an meinem Arbeitsplatz rattern habe (nun ja, brummen sollte ich sagen, der Lüfter für den Kolben macht ziemlichen Krach), dir auch eine gute Mitteilung machen: Digitale Vorführung erlaubt Multi-Format. Die Kinofilme sind in Mpeg2 komprimierte HD-Dateien. Wir sind mit erschwinglichen Cams nicht mehr weit von einer Auflösung für einen mittleren Saal.
Irgendwann gibt es dann JPEG2000 mit Speicherbedarf im Terabyte-Bereich, aber wir verlieren unsere Arbeit schon vorher, nicht wegen der Server, sondern weil HDTV auf Plasmafernsehern dann den Leuten vielleicht die Lust am Kino vermiest.
Ist eine Filmidee von mir: Die letzten Tage des Kinos. Was es bedeutet hat, Messe für Kulturprodukte, Träumehaus, und wie sich die Menschen dafür entschieden haben, sich lieber zuhause der Dauerberieselung auszusetzen.



Axel

Re: Ältere Kinofilme grobkörniger???

Beitrag von Axel »

Oh ja,
2001 sicher und Abyss ganz bestimmt wurden in Super Panavision 70 herausgebracht. Ich bin zwar kein Filmhistoriker, aber das mit den 30 Bildern haben die Verleihe einfach nicht mehr bezahlt zu meinen Lebzeiten.



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