
Vorab: Der Makita-Hack beschreibt keine Plug´n´Play-Lösung. Einfache Lötarbeiten an zwei externen Kabeln sind zwingend erforderlich. Wer das nicht kann, niemanden kennt, der das kann, keinen Maker-Space in der Nähe hat oder Plug´n´Play will, für den ist der Makita-Hack nichts.
Der Makita-Hack funktioniert mit allen Blackmagic-Kameras, die die 12-20V-Stromversorgung über den Netzteil-Anschluss zulassen. Nur das macht den Hack möglich.
Der Makita-Hack sorgt für eine 18V-Eingangsspannung. Mit den Blackmagics Cameras Ursa, PC4K, CC2.5, MCC und Pocket funktioniert der Makita-Hack.
Der Makita-Hack hat Reisende als Zielgruppe, die nicht Vorort V-Mounts leihen.
Der Makita-Hack nutzt Akkus mit maximal 90Wh und erfüllt immer die Vorgaben der Fluggesellschaften.
Makita - Namensgeber des Hacks - ist ein japanischer Weltkonzern. Einzig in Afrika und im Nahen Osten gibt es einige Deckungslücken für Ersatz.
In welchen Ländern dort es keinen Ersatz gibt, erfährt man hier: http://www.makita.biz/contactus.html
Vier Dinge benötigt man zwingend für den Makita-Hack:
1. Adapter
2. Adapter-Stecker/-Kabel
3. Akku(s)
4. Ladegerät
ad 1.) Benötigt wird der "Makita Akku-Adapter PE000000066" - etwa 30 Euro. Er hat auch einen 5V-1,5A-USB-Ausgang. Wer den CFast-ESata-Hack der Ursa hat oder plant, kann über diesen USB-Anschluss seine SSD mit Strom gleich mitversorgen.
Wer den USB-Ausgang nicht benötigt, kann den "Makita Akku-Adapter PE00000002" verwenden. Untenstehendes gilt auch für ihn.
ad 2.) Der "Makita Akku-Adapter PE000000066" passt nicht 1:1. Das verhindern das Spiralkabel und ein falscher Stecker. Es muss immer gelötet werden.
Werden Adapter/Akku unter Verwendung der Adapter-Gürtelklemme am Stativ angebracht, beeinträchtigt das Spiralkabel die Beweglichkeit des Videokopfs. Das Spiralkabel ist zu kurz. Der Adapter lässt sich aber mit einem haushaltsüblichen Kreuzschraubendreher auf- und zuschrauben. Er hat eine sichere Labyrinth-Kabel-Zugentlastung.
Bei der PC4K und CC2.5 bietet sich der Austausch des Spiralkabels gegen ein glattes Kabel mit gewinkeltem 5.5mm-Hohlstecker an (6 Euro). Dann steht auch nichts an der Kamera ab.
https://www.reichelt.de/Adapterkabel/DC ... ct=vrt_pdn
Die Pocket und die MCC kenne ich nicht und vermag nicht zu sagen, ob auch dort ein 5,5mm-Hohlstecker passt.
Die Ursa benötigt einen XLR-4pol-Femal-Stecker zur Stromversorgung. Der Stecker wird am Ursa-Netzteil-Anschluss angeschlossen (siehe Foto). Man kann dazu den Neutrik-Stecker des Ursa-Netzteils ablöten und verwenden.
Ratsamer ist es, einen Neutrik NC4FXX-B (10 Euro) zuzukaufen. Das ist der Ursa-Stecker in der neuen Ausführung.
Der 12V-D-Tape-Ausgang der Ursa-V-Plate und alle anderen Strom-Ausgänge samt 48V-Audio-Phantomspannung der Ursa werden vom Makita-Hack unterstützt.
ad 3.) Es wird ein Makita-Akku der Serie 18xx benötigt. Zu bevorzugen ist die unwesentlich teurere und aktuelle Variante 18xx B.
B steht hier für LED-Anzeige. Wenn man einen kleinen Knopf am Akku drückt, wird auf einer vierstufigen LED-Anzeige der Ladezustand des Akkus angezeigt. Bei Benutzung mehrere Akkus weiß man stets, welcher geladen ist und welcher nicht. Die neue B-Version ist leichter als ihr Vorgänger.
Die 18V-B-Akkus gibt es in der Stärke von 1,5 bis 6 Ampere. Der flugtaugliche 18V-5-Ampere-B-Akku (MAKITA-197280-8) mit 90Wh kostet rund 75 Euro und wiegt knapp 600 Gramm. Eine BMCC 2.5 zieht etwa mehr als 1 Ampere die Stunde. Ein 5-Ampere-Akku an einer Ursa reicht etwa für 50 Minuten.
ad 4.) Zwei Makita-Ladegeräte stehen zur Wahl:
Das DC18RC (~850 Gramm, 240 Watt, 50 Euro) lädt einen Akku. Es ist laut.
Das DC18RD (2200 Gramm, 450 Watt, 70 Euro) lädt zwei Akkus gleichzeitig und hat zusätzlich einen USB-Strom-Ausgang. Es ist leiser.
Beide Ladegeräte sind gleich schnell. Ob ein oder zwei 18V/5Ah-Akkus, sie sind nach 45 Minuten wieder voll geladen. Für die Ursa-Mini im Dauerbetrieb benötigen Low-Budget-Filmer das RD-Modell und mindestens 3 Akkus.
Extras: Wer die Makita-Akku/Adapter-Kombi nicht am Stativ, sondern direkt an der BM betreiben will, kann den Gürtelclip des Makita-Adapters modifizieren. Rustikal.
Alternativ im nächsten Maker-Space einen Adapter für den Makita-Adapter aus dem 3D-Drucker in Auftrag geben. Bei der Ursa kann dann die V-Mount-Aufnahme genutzt werden.

Ob der BM-SSD-Recorder unterstützt wird, ist fraglich. Sollte er auch mit Netzteil-Strom laufen, ist das sehr wahrscheinlich.
Pro:
günstig
eine über Jahrzehnte bewährte Handwerker-Qualität aller Teile
nahezu weltweiter, schneller und günstiger Ersatz aus dem Inland unter Umgehung des Zolls
CFast-ESata-Hack-Unterstützung
an Makita-Akku-Werkzeugen einsetzbar
Con:
maximal 90Wh auf Reisen
In 110V-Ländern wird ein 110V-Makita-Ladegerät benötigt
Die Restlaufzeit des Akkus wird auf dem Monitor der Ursa nicht angezeigt. Man muss die LED-Anzeige am Akku bemühen
Es ist zwar nichts gefrickelt, aber es sieht gefrickelt aus