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Ich schrieb oben am Ende der Formelrechnerei: "Hoffentlich ist mir kein Lapsus passiert!".
Doch, ist passiert! :-(
Ich habe i und h vertauscht.
Die Formeln stimmen zwar, aber das Eine ist das Andere und das Andere das Eine.
i ist die Schwenkdauer in Sekunden
h ist die Schwenkgeschwindigkeit in Winkelgrad pro Sekunde.
Man kann es nachprüfen, indem man alle Masseinheiten in die Formeln einsetzt (empfiehlt sich grundsätzlich bei solchen Rechnereien).
Wenn man oben die Formel für i, die Schwenkdauer, betrachtet, sieht man auf der rechten Seite Folgendes:
Links steht die 7, das sind die traditionellen 7 Sekunden horizontale Standard-Schwenkdauer (über das ganze Gesichtsfeld - von Bildrand zu Bildrand) fürs Filmen mit 24 Bildern/Sek (fps) bei 180° 'shutter angle' (das ist 1/48 Sekunde Belichtungszeit pro Bild).
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Wie diese
(kürzesten = minimalen, siehe ganz unten!) 7 Sekunden historisch zustande gekommen sind, ob theoretisch oder einfach durch die Praxis (Versuch und Irrtum), weiss ich nicht.
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Dann folgen 2 Brüche (= Korrekturfaktoren):
Erstens:
24 (also 24 fps) durch f (aktuelle frame rate bzw. Bildrate).
Wenn f = 24 ist, ändert sich nichts, wenn f > 24 ist, wird der Bruch <1 und somit die Schwenkzeit kürzer (isoliert betrachtet, wenn man den zweiten Bruch mal ausser Acht lässt), wenn f < 24 ist, wird der Bruch > 1 und die Schwenkdauer länger.
Bemerkung: Die Belichtungszeit pro Bild lässt sich ja nicht unabhängig von der BIldrate wählen, dazu wäre im Online-Rechner eine 5. Eingabegrösse
'Belichtungszeit' nötig. Die Annahme ist vermutlich, dass die Belichtungszeit jeweils = 1/(2*Bildrate) beträgt, wie das bei 24 fps der Fall ist.
Zweitens:
a durch g.
a ist der Winkel, um den geschwenkt werden soll.
g ist der berechnete Bildwinkel. Der Bildausschnitt, den man durch den Kamerasucher sieht. Er ist (horizontal) abhängig von Sensorbreite und der Objektivbrennweite (Fokus auf unendlich, siehe z.B.
http://www.elmar-baumann.de/fotografie/ ... inkel.html).
Je breiter der Sensor und je weitwinkliger die Optik, desto grösser der horizontale Bildwinkel (Bildausschnitt im Sucher).
Wenn a = g ist, ändert sich nichts. Wenn a<g ist, verkürzt sich die Schwenkzeit. Wenn a>g ist, verlängert sie sich.
Gemäss dieser Formel aus dem RED-Online-Rechner würden (bei gegebenem Bildwinkel) also 2 Faktoren zur
Verlängerung der 7-sekündigen Schwenkdauer beitragen:
1. Der Schwenkwinkel ist grösser als der horizontale Bildwinkel (logisch, denn die 7-Sekunden-Regel gilt ja - unabhängig von Objektivbrennweite und Sensorgrösse - für Schwenks vom einen bis zum anderen Bildrand, was dem horizontalen Bildwinkel entspricht)
2. die Bildrate ist kleiner als 24 Bilder pro Sekunde.
Für eine
Verkürzung der Schwenkdauer gilt dann das Umgekehrte.
Hmmm .. ziemlich banal, eigentlich, das Geheimnis des RED-Rechners ..
Im Prinzip: Die 7-Sekunden-Faustregel genommen und etwas flexibler gemacht.
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Zur Erinnerung noch einmal das Zitat von der RED-Lernseite (siehe den Link unten):
".. The rule of thumb is to pan
no faster than a full image width every seven seconds, otherwise judder will become too detrimental. .."
".. Die Faustregel besagt,
nicht schneller zu schwenken als eine Sucherbild-Breite alle 7 Sekunden, ansonsten macht sich das Ruckeln zu störend bemerkbar. .."
-> Das klingt wie: Nicht schneller!, aber langsamer ist ok.
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Weitere Zusatzgedanken zu dieser "Über den Daumen"-Berechnung finden sich hier:
PANNING BEST PRACTICES
http://www.red.com/learn/red-101/camera-panning-speed
und auch in zahlreichen Kommentaren in diesem Thread selbst!
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