Ich denke nicht das die deutschen Filme generell schlecht sind. Es gibt immer wieder Perlen. Verhältnismässig zu wie viele amerikanische Filme es gibt sind die auch nicht besser, nur manche einfach finanziell viel erfolgreicher.
Das liegt aber wahrscheinlich eher an der Vermarktung als an was anderem.
Stricken im Kino ist angesagt
("Knit & Cinema") ist ein wachsender Trend, bei dem Teilnehmer während einer Filmvorführung gemeinsam stricken oder häkeln; das Licht wird dabei nur gedimmt, um die nötige Sicht zu gewährleisten, was eine gemütliche Atmosphäre schafft und Gleichgesinnte zusammenbringt, um sich auszutauschen und die kreative Auszeit zu genießen.
Dann sollten die dringend Remakes fürs Kino machen von, Desperate Housewives, Sixty Shades of Gray und The Love Boat.
Beziehungsweise in Deutschland, Sturm der Liebe und Verbotene Liebe….:))
Die Filme füllen dann die Kinos bis zum bersten.
Naja, an der Aussage „Der Markt ist nur so gut wie die Filme, die wir machen” hinkt einiges.
In Frankreich funktioniert der Filmmarkt viel besser und wird bereits im Frühstadium vorbereitet, indem gestandene Filmemacher an Schulen Film und das Filmemachen unterrichten – über mehrere Schuljahre und viele Filmer können damit auch als Lehrer zwischen den Projekten überleben. Win-win. Der Gedanke dabei ist, Film als Kunstform von Künstlern, also Machern, direkt zu vermitteln und die Barriere zur Hochkultur niedrig zu hängen. Im Ergebnis ist das französische Publikum breiter aufgestellt, weil es eine intensive Vorbildung hat. Filmische Experimente werden im Kino gewagt und können Erfolg haben + zu Innovation führen, weil das Publikum da ist. Das hilft ganz besonders den kleinen Filmen. Auch der Mainstream-Bereich trifft in Frankreich auf ein viel anspruchsvolleres Publikum und muss mehr bieten. Im Ergebnis ist der französische Film nach wie vor an der Weltspitze und verkauft sich gut auf dem französischen wie auch auf dem internationalen Markt. Dabei ist die Kunstbildung in Frankreich nicht nur auf Film beschränkt: Neben den klassischen Künsten und der Musik gibt es auch Comics als geförderte Hochkultur. Wenn all diese Bereiche aufeinandertreffen, entstehen eben auch Serien wie „Arcane”, einer der ganz großen Netflix-Erfolge.
Ich behaupte mal, dass so etwas wie "Arcane" und viele andere erfolgreiche französische Filme und Serien in Deutschland gar nicht ausdenkbar wären, weil zu viele Grundlagen + ästhetische/künstlerische Vorbildung fehlen und im Ergebnis immer irgendein ungehinderter Schlaumeier Einwände bringt, die den Ansatz zu Neuem stoppen. Im Gegensatz zu Frankreich ist die Filmbildung bzw. schulische Film-Vorbildung in Deutschland ja ohnehin auf einem sehr niedrigen Niveau. Wenn man Glück hat, wird das Thema vielleicht von einem engagierten Deutschlehrer anhand einer Lektüre mal en passant behandelt, der sich das Wissen letztlich selbst angelesen hat und wenn er gut ist, dann vermutlich mit dem überall zirkulierenden Hitchcockbuch.)
Die fehlende Filmbildung und eingeschränkte künstlerische Offenheit ist IMHO der Knackpunkt, der den deutschen Markt prägt - und unterm Strich ist eine Kulturnation nur dann erfolgreich, wenn Kultur auch früh gelehrt und hinterher verstanden wird. Das ist in Frankreich der Fall, weshalb es auch einen besseren Markt gibt, auf dem bessere Filme stattfinden. Deutschland ist ein Technikland, in dem Film eher als Beigabe zum Hightech-Flat-Screen verstanden wird – und entsprechend blöd ist er meist auch. Ich behaupte mal, aufgrund des unvorbereiteten Publikums kann er auch nicht besser sein. Constantin liefert dabei eben den Content für die Flatscreens, damit sich der Kauf für GPU-Kevins und Dieseldieters auch lohnt.
Sorry, not sorry Constantin, aber Eure Filmförderung sollte darum eigentlich eher vom Mediamarkt finanziert werden. Der Topf der regulären Filmförderung sollte für Experiment und Innovation vorbehalten sein, während wir bundesweit Film auf den Lehrplan der Schulen setzen müssten, um stilistisch und künstlerisch wieder den Anschluss (und im Ergebnis bessere Filme und einen bessere Markt) zu finden.
Bluboy hat geschrieben: ↑Mi 17 Dez, 2025 11:52
Wer geht heutzutage noch ins Kino wegen Film ?
Schon klar, du nicht.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“
Ausbildung möglichst schon in der normalen Schule hilft natürlich sehr. Das sieht man auch ganz klar in Amerika.
Dort gibt es schon für die Kids früh in der normalen Schule, neben Sport, Musik, Kunst und Gesang, eben unter anderem auch Schauspiel,Tanz und Filmemacher Unterricht.
Unterrichtet von echten Profis auf ihrem Gebiet. Nicht vom Mathelehrer nebenbei. 😂
Und wer Talent hat wird auch sehr früh intensiv gefördert.
Das macht natürlich am Schluss auf dem Markt einen imens grossen Unterschied.
Bei uns wird alles was mit Kunst und Showbusiness zu tun hat in der Schule immer noch völlig vernachlässigt.
Ich hatte früher in einer Uni und in einer Hochschule angehenden Lehrern Tanz unterrichtet.
Da waren sogar Leute dabei die schon Kids in Schulen Tanz unterrichteten.
Und fast niemand von denen konnte tanzen, war nur annähernd auf Level Amateur Mittelstufe…
Normale Lehrer choreografieren bei uns Schul Musicals und Aufführungen….
Und das Niveau bei uns ist somit diesbezüglich nur zum heulen.
Das ist bei Film und Schauspiel nicht anders.
Manche studieren jahrelang Film/Medien, andere sind schon nach ein paar Stunden YouTube Content Creator und laufen gepflegt gegen die Wand, wenn‘s ernst wird. Fragen dann in Foren, warum‘s so rauscht und ruckelt und warum das Interview so hallig ist.
Ich schaue mir das Kinoprogramm an und finde wenig, das mich noch anspricht.
Gehe ich dann ins Kino, sind die Filme eher mau und bestenfalls OK.
Deutsche Filme sprechen mich sowieso schon lange nicht mehr an und/oder laufen eh nicht lange im Kino.
Da greift man als Zuschauer nach jedem Strohhalm und freut sich schon, wenn´s kurzweilig unterhaltend und nicht zäh war.
Filme, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sind rar geworden - und verschwinden oft so schnell von den großen Leinwänden, dass man sie beim Streamer anschauen muss.
Vielmehr ist es sogar mittlerweile so, dass man bei den Streamern Filme und Serien geboten bekommt, die diesen bleibenden Eindruck hinterlassen, den man sich von einem Kinofilm erhofft.
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