Und machen wir etwas weiter mit Shutter, Blende, Gain, Sondermodi und Infrarot.
Zum Shutter braucht man nicht viel sagen, ist ja sehr ähnlich wie früher auch. Der Bereich läuft jetzt aber von 1/2s - 1/8000, kann automatisch oder manuell betrieben werden. In den Scene-Files kann die nominelle Shutter-Geschwindigkeit feinfühlig bis grob verändert werden, um Flimmereffekten, die von der Beleuchtung verursacht werden, entgegen zu wirken. Bei nomineller 1/50s kann man gar bis zu 1/250 verstellen, beginnend mit (dann zunehmend größer werdenden Schritten) Schritten in von 4ms. Bei manueller Shuttereinstellungen kann man dies auch über das Einstellrad durchführen - geht viel schneller.
Zur Blende (2.8-11) sei nur gesagt, dass die effektive Drehrichtung des Blendenrings umschaltbar ist.
Die Gain-Einstellung ist auch erst mal normal (0-24db, Supergain 30 oder 36db), manuell aber jetzt in 1dB Shritten verstellbar. Die obere Grenze für auto gain ist in 3db Schritten verstellbar.
Bei den Systemeinstellungen gibt es noch zwei spezielle, sich wechselseitig ausschließende Betriebsarten:
- Erweiterte Empfindlichkeit (extended sensitivity): gain kann dann bis -3dB eingestellt werden, bei viel Licht. Auf den ersten Blick sieht man nicht sehr viel.
- Hohe Empfindlichkeit (high sensitivity): gibt - ohne Verstellung von Blende/Gain/Shutter - noch einen kleinen Schub, gefühlt eine Blende.
Bei wenig Licht und in speziellen Situationen kann man auf Infrarot Aufzeichnung umschalten. Dann wird hörrbar die interne Filtereinnheit weggeklappt, auch die ND. IR läuft grundsätzlich nur in einem speziellen Automatik-Mode (Shutter, Blende, Gain) und liefert die typischen night-view Bilder (grünlich oder neutral). Ein wenig Licht wird aber schon gebraucht.
Das ganze Infrarot Thema werden ich nochmal separat aufgreifen.
Ein paar Beispiele: Das erste Bild zeigt die schmal gezeigte Makro-Einstellung, bei sehr dämmrigen, kalten Zimmerlicht (geschätzt so um 1Lux) mit Infrarot-Aufnahme. Fast ohne Licht sieht das ganze etwas bescheiden aus. Das zweite Bild zeigt die gleiche Situation, jetzt aber wieder normal, aber manuell mit Shutter 1/2s (Blende 8, 12db(?)). Solch extreme Langzeitbelichtung liefert zwar interessante Ergebnisse, macht in der Praxis nur bei sehr statischen Motiven Sinn. (Der rote Fleck ist die Reflektion der Tally-LED).
Das dritte Bild zeigt eine profane Aussenszene und soll nur einen Vergleich zum letzen Bild in Infrarot geben.
Dazu ist aber folgendes zu sagen: die Infrarot Automatik ist für Schwachlicht konzipiert. Bei hellen Aussenszenen (ND ist deaktiviert!) gibt es extreme Überbelichtungen. Dem wurde hier mit externen ND64 gegengesteuert, zusätzlich ein 850nm IR-Filter für typischen "Infrarot-Effekt". Und da kann man jetzt schon sagen: man bekommt nahezu perfekt den klassischen SW-Infraroteffekt, und das auch noch bewegt und in 4K.
Das Beispiel ist nicht sonderlich beeindruckend, dafür fehlt frisches Pflanzengrün, mehr warme Sonne und ein paar Wolken.
Mit etwas tricky Nachbearbeitung kann man sogar (bei statischen Motiven) den Infrarot-Falschfarbenfilm nachbilden. Aber auch das später.
Kleiner Nachtrag als Pausenfüller: die oben gezeigte Realszene/Infrarotszene hier mal als eine erste Vorschau im Look des verblichenen Ektachrome Infrared (da tut sich eine grosse Spielwiese auf):
allerdings nervt das off-topic-gezeter hier. bitte macht euch eure nichts zur sache beitragenden dinge woanders aus.
eine zusatzinfo zur hier aufgetauchten frage, inwieweit man nach manueller fokussierung auf unendlich am fokusrad weiterdrehen (sodann im standardfall weiter gegen den uhrzeigersinn) und so in unschärfe kommen kann:
ja, das stimmt, da gibt es - offenbar naturgemäß wegen der unendlichkeit der drehräder - keinen anschlag.
für meinen teil denke ich ist das gewöhnungssache, bloß im uhrzeigersinn drehend die schärfenebene wieder zu verringern
aber ich bilde mir ein, das war etwa bei der ac90 auch schon so.
Die angezeigte Schärfewert der AC90 reicht von 00 - 99. Die Unendlich-Einstellung ist bei 95. Die GH3 lässt sich auch über Unendlich hinaus, angezeigt in einen roten Bereich, fokussieren.
Ein weiterer kleiner Zwischentest, ein kleiner Vergleich von Bildauflösungen. Eben mal quick und dirty gemacht, und es soll auch nur grob offenkundige Unterschiede zeigen. Vergleich einer Canon 70D, Pana AC160 und eben der Pana X1. Schlechtes Kunstlicht und keinerlei Optimierung, kein optimaler Weissabgleich usw., aber gleiches Recht für alle (Mit der X1 alleine werde ich das nochmal gründlicher angehen).
Die nachfolgenden Bilder sind alles Auschnitte (ca. 1/3 der Bildbreite bzw. 12% der Bildfläche, sieht man leicht an der Pixelzahl), aber nicht weiter eingedampft. Ausschnitte nicht 100% deckungsgleich.
70D sehr schwach, 160 FHD schwächer als X1 FHD, hier hat die X1 aber auch die doppelte Datenrate, was zumindest einen Teil des Unterschiedes erklärt. X1 UHD erwartungsgemäss die deutlich höchste Auflösung ...
Ian hat geschrieben: ↑Fr 03 Feb, 2017 20:33
Die angezeigte Schärfewert der AC90 reicht von 00 - 99. Die Unendlich-Einstellung ist bei 95. Die GH3 lässt sich auch über Unendlich hinaus, angezeigt in einen roten Bereich, fokussieren.
Ich finde das nicht störend.
Gruß auch aus Wien
Ian
Für mich als Tierfilmer,wo es in UHD mit der Unendlich - Fokussierung ganz schnell gehen muss der Rückgabegrund.
Habe das nicht gewusst , die AG AC 160 hatte das nicht.
Grüsse Robert
StanleyK2 hat geschrieben: ↑Mi 08 Feb, 2017 21:54
Ein weiterer kleiner Zwischentest, ein kleiner Vergleich von Bildauflösungen.
Mache doch mal einen Auflösungstest mit einem ISO-Testchart, der deckt nicht nur Auflösungsschwächen auf
sondern auch Moire- und Aliasingneigungen der Kamera.
** S8-Hobbyfilmer seit 1970, Video seit 1988, Rechner i9-14900K, NVIDIA RTX 5060, W11 Pro**
** Aktuelle Hauptkameras: DJI Osmo Pocket 3 Gimbal-Kamera, Xiaomi 14T Pro und Sony ZV-1**
so zwischendurch: kein ISO-Chart :-p , aber dafür einen Frame aus einem UHD-Video. Langsam ist Infrarot-Saison. Die Testaufnahme erfolgte Freihand :-( mit einem 950nm Filter und einem 8x ND-Filter (low cost). Qualität ist signifikant besser als bei allen SW-Infrarot (Foto) Filmen, auch im MIttelformat, die ich bisher verwendet habe.
Hinweis für die Nutzer eines Fieldmonitors:
Zitat aus der BA...
"Wenn Sie [AUFN. FORMAt] im Aufnahmemodus auf [UHD 2160/59.94p 150M] oder [UHD 2160/50.00p 150M] stellen und dieses Gerät anschließend über ein HDMI-Kabel mit einem 4K kompatiblen externen Monitor verbinden, werden Bilder in 3840x60 ausgegeben, wenn die Aufnahme gestoppt ist, und in 1920x1080, während die Aufnahme oder PRE-REC läuft. Bitte beachten Sie, dass das Bild auf dem Bildschirm dieses Geräts und auf dem externen Monitor bei jedem Starten und Stoppen der Aufnahme oder wenn PRE-REC ein- oder ausgeschaltet wird, ein paar Sekunden lang verschwindet.
Diese Unregelmäßigkeiten treten nicht auf, wenn für [Auflösung] [1080p] oder [1080i] eingestellt ist, wobei Bilder in 1920x1080 ausgegeben werden."
Für mich ist diese "Unregelmäßigkeit" wohl ein KO-Kriterium.
Ich verwende, wann immer möglich, meinen externen Monitor.
Nun auf UHD zu verzichten, um nicht immer wieder für einige Sekunden ohne Bildkontrolle dazustehen, ist keine Option.
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