Jannik hat geschrieben:...und bin dabei auf das Hama RMZ-12 gestoßen.
Hallo Jannik,
mit dem RMZ-12 (Stereomikro) habe ich keine Erfahrung, aber ein ernsthaftes Richtmikrofon ist Mono. Es unterscheidet nicht links und rechts, sondern "vorne" und "nicht vorne". - Da ein längerer Kabelweg zwischen Consumergeräten (Mikrofon -> Camcorder) nicht in Frage kommt, würde ich ein Richtmikrofon einsetzen, welches direkt auf dem Camcorder montiert wird. Dadurch werden elektromagnetische Einstreuungen so weit minimiert, dass man sie nicht hört.
Die Tonaufnahme wird umso besser, je näher Du an der Bühne stehst. Gerade textschwache und unsichere Kinder sprechen unglaublich leise. Bei zu großer Entfernung würden sich diese Passagen in der Grundlautstärke des Publikums verlieren.
Im Gegenzug solltest Du genügend Abstand haben, um die Bühne wenigstens komplett aufnehmen zu können. Das ist spätestens am Schluss nötig, wenn alle Darsteller nebeneinander stehen und sich verbeugen. - Zwischen der nötigen Nähe (wegen dem Ton) und der Ferne (wegen dem Bild) musst Du irgendwo einen Kompromiss finden. Alternativ wäre vielleicht auch eine getrennte Tonaufnahme möglich, bei der Mikrofon und Audiorecorder vorne an der Bühne stehen, während der Camcorder weiter hinten seinen Platz hat.
Früher habe ich zwei Aufführungen eines Theaterstücks je einmal aus unterschiedlichen Blickwinkeln gefilmt. Doch beim Videoschnitt traten dann böse Überraschungen zutage: So sagen die Akteure nie exakt denselben Text, sondern improvisieren teilweise mit sinngemäßen Sätzen. Bleibt ein Darsteller hängen, helfen schonmal die anderen aus und jemand übernimmt den Satz, wenn es gerade passt. Auch bewegen sie sich nicht immer gleich, d.h. jemand dreht sich mal früher und mal später herum. So etwas kann man nicht aneinanderschneiden, das fiele jedem Zuschauer sofort störend auf.
Die Abweichungen zwischen zwei Aufführungen sind umso gravierender, je weniger professionell die Akteure sind. Was das bei Kindern zwischen 7 und 10 Jahren bedeutet, brauche ich sicher nicht zu sagen.
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, von vornherein zwei Kameras einzusetzen und die selbe Vorführung mit unterschiedlichen Brennweiten zu filmen. Ein Kameramann filmt Totalen und der andere Nahaufnahmen. Solche Einstellungen lassen sich später gut aneinanderschneiden.
Vorteilhaft ist es, wenn beide Kameras nebeneinander stehen, so dass sich die Kameraleute jederzeit abstimmen können.