cantsin hat geschrieben:(Eigentlich sollte man Glaubenskrieger-Threads wie diese hier ignorieren und schon gar nicht drauf antworten.)
Ähm, Wissen und argumentative Fakten sind nicht Glauben und Krieg.
Ich persönlich (und dutzende Kollegen) haben jahrzehntelang OSX stark genutzt, heute ist es (da shake, color, dvdstudio pro, fcp server, fcp, xserve und xsan, unsere zentralen apple produkte, allesamt eingestellt wurden) nur noch selten im Einsatz. Solides OS, genauso wie windows und linux.
Insofern: Gegen OSX spricht aus meiner Warte (ausser der geringen Auswahl verfügbarer high-end software und high-end hardware) nichts.
Meine Kritik gilt explizit der nutzerfeindlichem (keinerlei nutzerseitig bestückbares pcie, zwang zum neukauf von grafikkarten usw) und schrechlich leistungsschwachen (50-75% unter der leistung aktueller workstation-systeme) neuen Apple cube/imac/macpro Offerte.
cantsin hat geschrieben:
Beide Fraktionen hier haben jeweils auf ihre Weise recht.
Nein, da stimme ich nicht zu.
Der imer/cube mäßige neue Apple hat seine Nischen, und ich finde ein solches Gerät fehlte bei Apple. Macht Sinn.
Das ändert aber nichts daran daß
a) das Gerät keinen Mac Pro-Ersatz darstellt - es fehlt von A-Z erweiterbarkeit und
b) anders als der klassische mac pro mit seinen mitbewerbsfähigen preisen das gerät VÖLLIG überteuert ist und,
c) am wichtigsten: Das gerät leistungsmäßig selbst in der Top-Ausstattung nichtmal 50% der Leistung aktueller Systeme hat - das war beim mac pro früher immer zumindest auf Augenhöhe, jetzt ist es schlicht 1 bis 2 Klassen unterhalb der bereits im markt befindlichen Systeme.
cantsin hat geschrieben:
Wer beruflich rechenintensive Postpro mit Adobe Premiere/AE, Resolve & Co. macht, legt seine 3000 Euro natürlich besser in eine Windows-Workstation an und verdient danach mit jeder eingesparten Minute Render- bzw. Wartezeit bares Geld. Das Geld aus ästhetischen, Lifestyle- oder OS-Vorlieben in einen Mac zu stecken, der einen Bruchteil der Leistung bringt, wäre irrational.
Korrekt.
Der Hauptgrund für OSX in der Postproduktion war das wirklich solide und günstige Bundle aus color /grading), shake (compositing), dvd studio pro (authoring) und fcp + fcp server (editorial für afrbeitsgruppen).
Abgerundet mit Hardware wie Xserve und Xsan für das Netzwerk und wettbewerbsfäh gepreisten und +- auf der Höhe der Zeit leistungsfähigen mac pros war das eine interessante und für viele (inkl. uns) dann auch jahre genutzte Alternative.
Das -alles- ist nicht mehr existent.
Was bleibt sind -nicht- auf der höhe der zeit befindliche leistungsschwache -single cpu- systeme zu -extrem überhöhten preisen- und leider -ohne- apples netzwerk (fcpserver/xserve/xsan) und hochwertige applikationen (colr, shake, fcp) schlicht nicht mehr wettbewerbsfähige produkte.
cantsin hat geschrieben:
Wer in der wachsenden Grauzone zwischen Amateur und Profi unterwegs ist, oder z.B. als Animator am Rechner mehr zeichnet als rendert, kann aber andere Prioritäten haben. Da können kompakte Maße, geringer Stromverbrauch, geringere Geräuschentwicklung und der stressfreiere Betrieb, den integrierte Plattformen wie der Mac bieten, wichtiger sein. Da folgt die neue Apple-Hardware konsequent der Zielgruppen-Rekalibrierung, die softwareseitig bei den neueren Pro-Applikationen begonnen wurde.
Der neue mac ist KEIN BISSCHEN ENRGIEFFIZIENTER als jeder baugleiche PC.
Im Gegenteil.
Das ZWEI mid-level Garfikkarten zwangsweise verbaut werden ist INNEFFIZIENT und überflüssig - eine upperclass gpu bringt mehr leistung - bei geringerem stromverbrauch.
"Leise" ist das System zudem nicht, da wären wir bei Systemen wie deltatronic.
Die sind leise.
Lautlos, um genau zu sein, da sie nicht mit Lüfter, sondern mit Kühlkörper und Konvektion arbeiten.
Und jede wette, der neue mac wird unter last LAUT.
Ein EINZELNER lüfter, der ~450Watt abtransportieren muß.
cantsin hat geschrieben:
Die zweite Zielgruppe, die Apple mit dem neuen Mac Pro anvisiert, dürften Hochschulen im Design- und Medienbereich sein. Für Klassen- und Arbeitsräume hat dessen platz-, strom- und geräuschsparende Konzept handfeste Vorteile. Größere Datenmengen werden da sowieso auf Netzwerklaufwerken gespeichert, so dass das Fehlen interner Laufwerksoptionen nicht ins Gewicht fällt.
Entschuldigung, das kann doch nicht ernst gemeint sein - oder ist zumindest reichlich unreflektiert.
a) Gestaltung & Medien? Zahlreiche der wichtigsten Softwares, bspw. 3ds max für Animation, Catia für Design/CAM, um nur zwei zu nennen, laufen nichtmal unter OSX - während nahezu alles was unter OSX an Software verfügbar ist auf windows & linux existiert. Studenten müssen für die Arbeit lernen, und da sind eben dinge wie 3ds max, catia usw in den jeweiligen Bereichen mit Abstand die Norm...
b) Medien & Gestaltungshochschulen haben ENGE Etats - insbesondere in Deutschland - und die sollen dann 3000€ min PRO arbeitsplatz ausgeben, obleich ein exakt gleichstarker rechner grade mal ein drittel kostet UND wartbar ist? Ich habe lang genug doziert um klipp und klar zu sagen, das ich (und 90% des Stabs) in der Ausschüssen da aber mal ganz schnell dem zuständigen die Segel streichen würde... ein mac-department, sicher, warum nicht. Aber als standardlösung? Um Himmelswillen, viel effizienter kann man öffentliche Gelder nicht rausschmeissen. Wenn, dann imacs.
c) Studenten haben (insbesondere da sie oft zeit schlicht nicht einrechnen) oft exzellente Abschlussarbeiten, und ich habe viele diplomanden und studenten aller jahrgänge bei ihren abschlüssen betreut - die sitzen u.U. durchaus 1,2 Jahre an sowas. Und denen soll man dann ZUSÄTZLICH ihr so oder so schon schwach ausgeprägtes "Zeit is Geld" Defizit mit rechnern mit halbierter Leistung würzen? Nein. Das ist ein völlig falscher Ansatz.
TEURE Systeme machen an hochschulen durchaus Sinn, ich habe selber für millionenschwere Investments an einigen deutschen (und englischen) Hochschulen gekämpft, oft genug erfolgreich.
Aber da müssen dann Sachen wie eine Motion Control, ein volles discreet flame system, ein DCI-compliant Masteringsystem inkl. 30.000€ projektor her, dinge, die die studenten NICHT in freier Wildbahn erlernen können, aber doch nicht quadcore desktoprechner für 3000€ pro Stück, herrje.